Roundtour zur Capanna Cadlimo


Publiziert von Bikyfi , 22. August 2017 um 12:51.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:14 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo del Sole   CH-TI   Gruppo Piz Blas 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:23,2km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Airolo - Lago Ritom
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Cadlimo

Im Rahmen eines Betriebsausflugs starteten wir am Freitag Morgen via Gotthardpass nach Airolo und einer abenteuerlichen Straße zum Stausee Lago Ritom (1850m), wo wir schlussendlich parkierten und uns auf den Weg zu unserem Tagesziel, der Capanna Cadlimo machten.

Vorerst ging es ganz gemütlich entlang einer breiten Schotterstrasse (T2) vorbei an ein paar Alpen. An der Capanna Cadagno (1987m) vorbei, nach links in den grasigen Hang hinauf in Richtung Lago di Dentro (2298m) wechselte das Gelände in T3. entlang des ausgetretenen und gut stufigen, festem Pfad konnten viele Murmeltiere beobachtet werden. Einige waren recht scheu, andere wiederum ganz relaxt ob der Wanderer in ihrem Revier.

Auf der Anhöhe des Lago die Dentro rasteten wir bei angenehmer Aussicht mit Weitblick bis zum Nufenenstock und Basodino. Für Kurzweil sorgte eine kurze Info von unserem Tourenplaner über den zuvor passierten Lago di Cadagno, welcher ein interessantes Ziel für die internationale Forschung ist. Grund dafür ist die 3-schichtige Bildung von wasserzonen in diesem See, welcher als Bergsee damit ein Unikum ist. Nachzulesen hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Lago_di_Cadagno

Von hier aus steilte das Gelände dann deutlich an. Der Pfad war nach wie vor ausgetreten, teils brach an der ein oder anderen Stelle ein bisschen was vom Erdreich ab, war aber dennoch ohne Schwierigkeiten passierbar. Da es die Gruppe etwas zeriss und der weitere Weg offentsichtlich war, nutzte ich die mir gegebene Zeit um den Fels links und rechts des Weges für ein paar spontane Klettereinlagen (II) um den Adrenalinspiegel etwas zu pushen. Griffiger Kalk und nicht allzuhohe Stufen konnten hier mit Spass und ohne Sicherung erklettert werden. Eine willkommene Abwechslung bis das Zwischenziel Laghetto Grand della Miniera (2525m) erreicht war.

Ab hier befindet man sich auf einer Art Hochplateau welches man strikt nach Norden queren muss. Man macht hier weder Höhen- noch Tiefenmeter und ist zügig durch das unschwierige Gelände durch, bevor es an den Abstieg (T3) hinunter zum Flüsschen Rein da Medel (2300m) geht.
Das Flüsschen quert man an einer flachen Stelle, hier sind mehrere Steine gelegt worden damit man trockenen Fusses das andere Ufer erreicht. Unproblematisch.

Von nun an geht es nach Westen auf die Capanna Cadlimo (2570m) zu. Doch der Weg zieht sich wie Kaugummi in die Länge. Auf einigen Anhöhen stehen Pfosten mit Flaggen, doch diese deuten nur den Wegverlauf, jedoch nicht das Ziel. Man läuft vorbei an mehreren kleinen Bergseen, gesäumt mit Wollgras. Eine tolle Kulisse. Kurz vor unserem Tagesziel begleiten uns Steinböcke bis zur Capanna, welche sich erst auf den letzten Metern zeigt.

Der Hüttenwart hat auf einem vor der Hütte gelegenen Fels einen Leckstein angebracht der umkämpft war von einigen Steinböcken. Ein Schauspiel sondergleichen wenn auf schmalen Tritten Kämpfe um das Salz ausgefochten werden. Hier ein kleiner Clip meiner GoPro, welche ich unter den Füßen der Steinböcke versteckt hatte: https://www.youtube.com/watch?v=aDSHGIwHNYs&t=4s

Die Hütte selber war sehr gemütlich und sauber. Das Essen war lecker und die Übernachtung als DAV Mitglied preiswert. Der Sprung in den Hütten eigenen "Pool" hätte ich zwar lassen können, war aber doch zu verlockend. Es reichte aber nur für die Dauer von maximal 30 Sekunden, dann war es für mich nicht mehr auszuhalten. Nachdem sich meine Haut nach dem trocknen anfühlte wie ein Feuer, äusserte der Hüttenwart sein Pool hätte momentan etwa 4°.
Die Nacht war gut für mich dank Ohropax und einem dem Fenster entfernten Schlafplatz, denn es sollte bis auf den Gefrierpunkt abkühlen in der Nacht.

Am Folgetag führte uns der Rückweg nach dem Frühstück unmittelbar nach der Hütte steil hinab durch Blockgelände bis Bivio sentiero Val Canaria (2411m). Am Wegweiser hielten wir uns nach links und querten unterhalb des Poncioni Negri durch felsiges, blockiges Gelände bis zum Lago di Stabiello mit einer weiteren kurzen Rast. Danach weiter bis Alpe di Lago wo wir einen kurzen Sprung in das angenehmer temperierte Wasser des naheliegenden Sees wagten.

Die erfrischende Pause tat gut, es war warm und sonnig geworden. Der weitere Weg führte uns quer durch bewaldetes Gebiet, viele Wanderpfade kreuzten den unseren, hier und da ging es bergauf und schließlich wieder bergab bis zum Parkplatz am Lago Ritom. Die Beschilderung war ausreichendum sein Ziel nicht zu verfehlen, eine Karte (oder GPS) dabei zu haben um keine Verwirrung mit den Ortskennzeichnungen aufkommen zu lassen ist allerdings in meinen Augen kein Fehler. Wir hatten aber unseren ortskundigen Tourenleiter dabei der uns sicher zum Ausgangspunkt brachte wo wir noch einkehrten und Kaffee+Kuchen genossen.

Tourengänger: Bikyfi


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