Kärntner Storschitz - Eine etwas unheimliche Tour im Bärenland!


Publiziert von mountainrescue , 1. Oktober 2014 um 15:42. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Südliche Ostalpen » Karawanken und Bachergebirge
Tour Datum: 1 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   SLO 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 631 m
Abstieg: 651 m
Strecke:7,561 km / Seebergsattel-Kärntner Storschitz-Pasterksattel-Seeberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Bad Eisenkappel der kurvenreichen Straße bis auf die Seebergsattelpasshöhe folgen. Auf der österreichischen Seite der Grenze befinden sich, kurz vor der ehemaligen Grenzstation, einige Parkplätze
Unterkunftmöglichkeiten:Bad Eisenkappel
Kartennummer:Amap

Der Herbst ist da und mit ihm die Zeit der schönen Farben, wenn man in den Wäldern unterwegs ist. Da der Vormittag zur freien Verfügung stand, wollte ich ihn nicht ungenutzt verstreichen lassen. Geplant war der Anstieg vom Luschasattel auf die Feistritzer- bzw. Wackendorferspitze, allerdings machte mir die Kärntner Straßenverwaltung ☺ einen dicken Strich durch meine Tourenplanung, denn genau ab heute bis einschließlich Freitag wird die Straße auf den Luschasattel neu asphaltiert (daher gesperrt) und die Umfahrung über Globasnitz war mir definitiv zu weit. Also musste, kurzentschlossen, ein anderes Tourenziel her.

Den Kärntner Storschitz haben wir im heurigen Jahr bereits einmal bestiegen und weil er mir so gut gefallen hatte, wählte ich ihn einfach als Ausweichziel des heutigen Tages.

Die Auffahrt auf den Seebergsattel ist eine spektakuläre, enge und kurvenreiche Straße, auf dessen höchster Stelle der ehemalige Grenzübergang nach Slowenien "thront".
Der Seebergsattel
Kein einziges Auto kam mir entgegen und der kleine Parkplatz, kurz vor dem Grenzübergang, lag verlassen und einsam da. Das Wetter zeigte sich heute, im Gegensatz zu den letzten Tagen, von seiner bedeckten Seite, aber es war noch trocken bzw. regnete noch nicht. Schnell waren Hund und Herrl "reisefertig" und der Aufstieg auf den Kärntner Storschitz konnte beginnen.

Erzählungen zufolge sollen dort die rundum wohnenden Kärntnerinnen und Kärntner, vom Gipfel aus, das Neue Jahr begrüßen. Wenn ich mir jedoch den Steig im Winter so vorstelle, dann müssen die "Neujahrsbegrüßer" schon alle kleine "Messners" oder "Kammerlanders" sein ☺ Aber was weiß ein Steirer schon, welche bergsteigerischen Qualitäten die Südkärntner haben!?! ☺

Der Weg führt zuerst ein kleines Stück auf einer sanft ansteigenden Forststraße dahin bis zu zwei idyllisch gelegenen Jagdhütten.
Ab nun wird es steil...
Nun ist es vorbei mit flach, denn dort zweigen wir nach links ab und ein schmales Steiglein führt ab jetzt steil aufwärts. Der Storschitz kommt immer wieder ins Blickfeld und beeindruckt mit seinen fast senkrechten Wänden. Etwas höher oben erleichtern schließlich immer wieder Seilversicherungen den Anstieg, denn der Weg führt an einigen beeindruckenden Steilabbrüchen vorbei.
Durch die Scharte gelangt man auf die Rückseite des Storschitz
Durch eine kleine Scharte steigen wir auf die Rückseite des Storschitz und auch hier sind noch einige steile, felsdurchsetzte, Passagen,
Steile Passagen kurz unter dem Gipfelgrat
alle gesichert mit einem dicken Stahlseil, zu überwinden bis sich schließlich der Weg verflacht und ein einfacher Grat direkt zum Gipfelkreuz leitet.
Letzter kurzer Aufschwung unter dem Gipfel
Dieses liegt einsam und verlassen da; kein menschliches Geräusch und auch kein tierischer Laut ist zu vernehmen.
Der Gipfel des Kärntner Storschitz
Überhaupt ist mir schon bei unserer vorigen Tour aufgefallen, dass es auch auf Topitza und Oistra absolut still war. Naja, vielleicht waren die auf den Schildern beschriebenen Bären näher als uns lieb war?!?
Man weiß ja nie, wer einen so beobachtet hat...

Nach einer kurzen Pause machen wir uns an den Abstieg über den Pasterksattel, der eine schöne Rundtour darstellt. An sich ist der Weg nicht zu verfehlen, jedoch habe ich bei einer der zahlreichen Forststraßen die falsche erwischt und muss auf einem alten Karrenweg zurück zu meinem "richtigen" Abstiegsweg etwas aufsteigen. Hier stoße ich auf Spuren, als ob jemand vor ganz kurzer Zeit erst hier gegangen wäre; weiters macht es mich stutzig, dass an einigen Stellen nach Wurzeln gegraben wurde. Luca scheint heute auch sehr aufmerksam und bleibt immer wieder wie angewurzelt stehen und "sondiert" die Gegend; dies alles irritiert mich doch ziemlich. Zu guter Letzt ist an der letzte Wiesenböschung, die zum richtigen Weg führt, und die auch mit ziemlich hohem Gras bedeckt ist, das Gras ebenfalls "frisch niedergetreten" und die Spuren lassen auf einen sehr großen "Menschen" schließen...

Egal, wir erreichen wohlbehalten unseren Ausgangspunkt und irgendwie bin ich doch ziemlich erleichtert und froh, denn die Vorstellung das uns vielleicht es Großes, Braunes beobachtet hat lässt mir doch einen leichten Schauer über den Rücken rieseln!


Fazit der Tour: Eine kurze, mit einigen knackigen Stellen versehene Tour. Bei trockenen Verhältnissen kein Problem, bei Nässe jedoch sicher mit Vorsicht zu begehen. Da in diesem Gebiet, seit unserem letzten Besuch, explizit auf Bären hingewiesen wird, habe ich mich, auch nach meinem Abweichen vom Weg und den dort gefundenen Spuren doch etwas "unwohl" gefühlt, obwohl, ich zitiere von der Tafel: "...halten Sie Abstand und genießen Sie das seltene und einzigartige Naturerlebnis." es doch etwas verharmlosend dargestellt wird ☺

TwoNav Aventura 3*/CGPSL 7*
Dauer: 2:18
Zeit in Bewegung: 2:01
Zeit im Stillstand: 0:17
Strecke: 7,561 km
Maximale Höhe: 1759 m
Maximale Höhendifferenz: 502 m
Kumuliertes Steigen: ↑ 631 m
Gesamt Abstieg: ↓ 651 m

Tourengänger: mountainrescue


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 22424.gpx Track der Tour

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»