Überschreitung Silberplattenchöpf (Teil 1)
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Diesen Herbst häufen sich die Berichte über den Girenspitz (Toblerone) und die Silberplattenchöpf. Wahrscheinlich deshalb, weil es sich um ganz besondere, beeindruckende Gipfelziele handelt und weil die Berichte darüber so ansprechend geschrieben sind. Jedenfalls hat mich schon lange die Frage beschäftigt, warum in allen Bergführern von 6 Silberplattenchöpf die Rede ist, aber auf den Fotos nur 5 Gipfel deutlich zu sehen sind. Also hingehen und selber schauen!
Die Antwort auf meine Frage steckt in der grafischen Skizze bei den Fotos dieser Tour.
Herzlichen Dank an ossi und tricky für ihre Unterstützung bei der Tourvorbereitung.
Claudia und ich haben gestern um 10.30 den Stosssattel erreicht, um von dort die Gesamtüberschreitung aller Köpfe zu starten. Nach einigem Ausprobieren und Diskutieren entschlossen wir uns, die Überschreitung der ersten 3 Grasköpfe auf "Später" zu verschieben. Das nördliche Grasgelände war extrem nass und rutschig. Darum zog es uns zuerst in die besonnten Felsen auf der Südseite.
Die Route über die Köpfe vier bis sechs ist hier auf HIKR bereits mehrmals treffend beschrieben worden.
Nachtrag: Am 18. Oktober konnten Claudia und ich auch den zweiten Teil der Überschreitung der Silberplattenchöpf realisieren (Bericht). Ich habe zur besseren Übersicht einen Teil des neuen Berichtes hier eingefügt.
Silberplattenchopf l
Vom Stosssattel direkt über den Kamm und über die Felszacken und einem markanten Gendarm zum Einstieg. Eine einfachere Variante ist der direkte Aufstieg von Süden auf den Grat nach dem Gendarm (sie Foto). Querung in die nördliche Steilgrashalde zu einem kleinen Absatz (siehe Foto). Nach links hoch bis unter die Felswand. Durch eine kleine Scharte zum grasigen Gipfelcouloir und hoch auf den Gipfel.
Absteigen durch die westliche Grasflanke in die Scharte I - II.
Silberplattenchopf ll
Über die Ostflanke (Route siehe Foto) auf den Gipfel.
Abklettern etwas nördlich des Westgrates in Richtung Scharte II - IIl bis zum letzten Abbruch. Hier hängt um einen Felszacken ein Reepschnur. Wir verstärkten sie zusätzlich mit einer Bandschlinge und seilten uns die ca. 7 Meter bis in die Scharte ab.
Silberplattenchopf lll
Den markanten Felskopf links umgehen (siehe Foto) und durch ein Couloir direkt zum Gipfelgrat aufsteigen. Der dritte Silberplattenchopf besteht aus 3 einzelnen, etwa gleich hohen Spitzen. Jede Spitze kann vom Gipfelgrat aus bestiegen werden. Abklettern recht ausgesetzt etwas nördlich des Westgrates in Richtung Scharte II - IIl bis zum letzten Abbruch. Die Abseilstelle haben wir auf Empfehlung von "ossi" verstärkt. Abseilen über ca. 10 Meter in die Scharte lll - lV.
Silberplattenchopf lV
Durch das Couloir zwischen 3tem und 4tem Kopf in die Scharte (im oberen Teil mit Stahlseil). Über grasiges Gelände in leichter Kletterei auf den Gipfel.
Silberplattenchopf V
Vom Gipfel lV nach links durch die steile Flanke (Gras- und Felspartien) absteigen in die Scharte zwischen lV und V.
Beim Einstieg ca. 5 Meter in gerader Linie aufsteigen (2 Bohrhaken zeigen den Weg), dann über Grasbänder nach links in Richtung Grat. Über Kalkplatten in herrlicher Kletterei auf den Gipfel V. Unbedingt die Aussicht durch das Felsenfenster geniessen!
Silberplattenchopf Vl
Dem länglichen Gipfelverlauf in Richtung Hauptgipfel bis zur Abseilstelle in die Scharte V - Vl folgen. 8 Meter in die markante Spalte abseilen. Nach rechts in die Südwand des 6ten Kopfes queren (2 Bohrhaken zeigen den Weg) und in herrlicher Kletterei in gerader Linie auf den Grat und auf den Gipfel.
Silberplatten
Vom Gipfel Vl direkt in die Nordwand 22 Meter auf eine Vorsprung abseilen. Hampi Schopp, der Wirt von der Tierwis hat hier an diesem Morgen einen Stand für den Aufstieg auf den Gipfel Vl angebracht. Es ist der letzte Hacken auf unserer Route.
Den kleine Felsturm in Blickrichtung Hauptgipfel auf der linken Seiteum- und überklettern. Über den Grat zur Silberplattenscharte vor dem Hauptgipfel. Auf der markanten Rippe in der Fortsetzung des Gratverlaufes in herrlicher Kletterei auf den Hauptgipfel.
Unser Fazit:
- Plaisir Alpinklettern mit spannender Routenführung
- Nach unserer Einschätzung Schwierigkeitsgrad UIAA III

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