Rundflug mit der Air Zermatt über die Walliser 4000er
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Um es gleich vorwegzunehmen:
Dies ist kein Besteigungsbericht sondern ein Erlebnisbericht,
der mir sehr am Herzen liegt, weil mich dieser Rundflug ganz intensiv berührt hat.
Die fotografischen Eindrücke dieser unvergesslichen 35 Minuten möchte ich gerne mit denen teilen, die die Berge so lieben wie ich es tue.
Alle Bilder sind hier in höchster Auflösung sichtbar, nutzt also die Möglichkeit, die Bilder in voller Grösse anzuschauen!
Die Entstehungsgeschichte zu diesem Flug möchte ich auch kurz schildern.
Um grösseres Gratulationsaufkommen und die damit zwangsläufig verbundenen Sprüche zu meinem fünfzigsten Geburtstag zu vermeiden, entschloss ich mich im April diesen Jahres, diesen besonderen Tag in ein verlängertes Wochenende einzubauen und mit meiner Frau nach Paris zu reisen.
Dort überraschte Sie mich dann mit einem Kuvert der Air Zermatt und ich muss sagen dass mich dieses Geschenk vom Stuhl gehauen hat.
Dank auch nochmals an Gabriel, der am Gelingen dieses Fluges auch nicht unbeteiligt war.
Immer schon einmal hatte ich auf der Website der Air Zermatt die Tarife studiert aber dann diese Idee sofort wieder verworfen.
Nun war der Tag also gekommen und ich fieberte der Fahrt von Saas-Fee nach Zermatt entgegen.
Endlich war das Wetter auch mal so gut, dass überhaupt geflogen werden konnte, denn in den Tagen zuvor konnten überhaupt keine Flüge durchgeführt werden.
Pünktlich um 10:30 Uhr erreichten wir die Basis am Südrand des Ortes und nach der Anmeldung des reservierten Fluges blieben uns noch weitere 30 Minuten des Wartens.
Misstrauisch beobachtete ich die noch wenigen Wolken am Zermatter Himmel und hoffte natürlich, dass sich diese Situation auch so schnell nicht ändern würde.
Die Flugroute stand bereits bei der Anmeldung mehr oder weniger fest und ich konnte mich nun darauf freuen an (fast) allen bereits von mir bestiegenen Gipfeln entlang fliegen zu dürfen, mit einer Ausnahme dem Obergabelhorn, welches noch fehlt.
Nervosität keimte in mir auf und ich fragte mich die ganze Zeit, wie ich es am cleversten anstellen sollte, den einen, wahren und kompromisslos besten Sitzplatz direkt neben dem Piloten für mich zu ergattern. Schliesslich wurde der Heli mit insgesamt 4 Gästen besetzt aber 3 davon mussten in der hinteren Reihe Platz nehmen.
Nur ein Fluggast kann vorne sitzen. Meine Chancen standen also 1:4.
Ich sondierte die Zusammengehörigkeitssituation der anderen Mitflieger eine Weile und dann war mir klar, dass hier nur entschlossenes und zielstrebiges Handeln zum erwünschten Ergebnis führen konnte.
Ich musste eben nach dem Signal des Anweisers als erster auf den Heli zumarschieren und höflich darum bitten vorne einsteigen zu dürfen.
Und genauso hat es dann auch funktioniert ohne dass es von irgendeiner Seite beanstandet wurde.
So nun genug zum Vorspiel:
Die Route sah also zunächst einen heftigen Steigflug Richtung Täsch vor um dann weitersteigend über Hohlicht- und Bisgletscher das mächtige Weißhorn anzusteuern.
Wolken und Nebelfetzen störten zunächst immer wieder die Sicht auf das was vor uns lag. Der Heli rüttelte und schüttelte sich durch die Wolkenfetzen hindurch und ich hatte Sorge wie weit die Bewölkung wohl hinaufreichen würde.
Die Wolken wurden immer dünner, schemenhaft konnte ich den Gipfel des Weißhorns hoch über uns ausmachen. Und dann trafen wir genau über dem Weißhornjoch auf den traumhaften Nordgrat und flogen dann an diesem rechts entlang weiter zum Grand Gendarm und weiter hinauf zum Gipfel, immer leicht rechts der Gratschneide.
Auf dem Grat waren nirgends Spuren zu sehen, denn in den Tagen zuvor war hier gewiss kein Tourenbetrieb möglich gewesen. So zeigte sich der weisse Berg denn auch so weiß wie ihn sein Name preist.
Das Gipfelkreuz, scheinbar zum Greifen nahe lag auf unserer Flughöhe und weiter ging es etwas sinkend über Schalihorn und Blanc de Moming hinweg zum Zinalrothorn.
Dort öffnete sich bereits der Blick Richtung Wellenkuppe und dem schneeweissen Obergabelhorn, welches uns mit seiner makellosen Nordflanke begeisterte.
Von dort ging es hinüber zur Dent Blanche, über den Wandfluhgrat hinüber auf Kurs Richtung Matterhorn, welches gleich mehrfach umrundet wurde.
Danach konnten wir die Bergsteigermassen am Breithorn bestaunen, welches wir im voller Länge überflogen.
Ab hier änderte der Pilot dann zu meinem Bedauern aus Zeitgründen die Route, flog nicht weiter über Liskamm hinüber zum Monte Rosa sondern schoss im SInkflug durch das Schwarztor hindurch auf den Gornergletscher hinab, um uns die neue Monte Rosa Hütte aus der Nähe zu zeigen.
Täschhorn und Dom konnte ich leider nur aus der Entfernung betrachten, denn für einen weiteren Schwenk in Richtung Mischabel reichte die Zeit dann wahrlich nicht mehr aus.
Stattdessen stützten wir beinahe vom Rothorn hinunter auf Täsch zu und von dort im Schweinsgalopp zurück zur Basis, welche wir mit 4 Minuten Verspätung erreichten.
Nach dem Verlassen des Helikopters war ich noch eine Weile wie berauscht von den Eindrücken der vergangenen 35 Minuten und auch jetzt während ich diesen Text niederschreibe spüre ich das Kribbeln erneut.
Solch ein Flug ist kein Schnäppchen aber wenn man alle diese Gipfel schon erklommen hat ist es meiner Ansicht nach eine Investition wert, dass alles noch einmal aus der Kanzel heraus in Ruhe und ohne Stress geniessen zu können.
Ich hoffe meine Schilderungen waren ein wenig nachvollziehbar und nicht zu emotional geprägt.
Wer die Walliser Berge liebt, der muss das einmal erbebt haben.
Gruss garaventa
Dies ist kein Besteigungsbericht sondern ein Erlebnisbericht,
der mir sehr am Herzen liegt, weil mich dieser Rundflug ganz intensiv berührt hat.
Die fotografischen Eindrücke dieser unvergesslichen 35 Minuten möchte ich gerne mit denen teilen, die die Berge so lieben wie ich es tue.
Alle Bilder sind hier in höchster Auflösung sichtbar, nutzt also die Möglichkeit, die Bilder in voller Grösse anzuschauen!
Die Entstehungsgeschichte zu diesem Flug möchte ich auch kurz schildern.
Um grösseres Gratulationsaufkommen und die damit zwangsläufig verbundenen Sprüche zu meinem fünfzigsten Geburtstag zu vermeiden, entschloss ich mich im April diesen Jahres, diesen besonderen Tag in ein verlängertes Wochenende einzubauen und mit meiner Frau nach Paris zu reisen.
Dort überraschte Sie mich dann mit einem Kuvert der Air Zermatt und ich muss sagen dass mich dieses Geschenk vom Stuhl gehauen hat.
Dank auch nochmals an Gabriel, der am Gelingen dieses Fluges auch nicht unbeteiligt war.
Immer schon einmal hatte ich auf der Website der Air Zermatt die Tarife studiert aber dann diese Idee sofort wieder verworfen.
Nun war der Tag also gekommen und ich fieberte der Fahrt von Saas-Fee nach Zermatt entgegen.
Endlich war das Wetter auch mal so gut, dass überhaupt geflogen werden konnte, denn in den Tagen zuvor konnten überhaupt keine Flüge durchgeführt werden.
Pünktlich um 10:30 Uhr erreichten wir die Basis am Südrand des Ortes und nach der Anmeldung des reservierten Fluges blieben uns noch weitere 30 Minuten des Wartens.
Misstrauisch beobachtete ich die noch wenigen Wolken am Zermatter Himmel und hoffte natürlich, dass sich diese Situation auch so schnell nicht ändern würde.
Die Flugroute stand bereits bei der Anmeldung mehr oder weniger fest und ich konnte mich nun darauf freuen an (fast) allen bereits von mir bestiegenen Gipfeln entlang fliegen zu dürfen, mit einer Ausnahme dem Obergabelhorn, welches noch fehlt.
Nervosität keimte in mir auf und ich fragte mich die ganze Zeit, wie ich es am cleversten anstellen sollte, den einen, wahren und kompromisslos besten Sitzplatz direkt neben dem Piloten für mich zu ergattern. Schliesslich wurde der Heli mit insgesamt 4 Gästen besetzt aber 3 davon mussten in der hinteren Reihe Platz nehmen.
Nur ein Fluggast kann vorne sitzen. Meine Chancen standen also 1:4.
Ich sondierte die Zusammengehörigkeitssituation der anderen Mitflieger eine Weile und dann war mir klar, dass hier nur entschlossenes und zielstrebiges Handeln zum erwünschten Ergebnis führen konnte.
Ich musste eben nach dem Signal des Anweisers als erster auf den Heli zumarschieren und höflich darum bitten vorne einsteigen zu dürfen.
Und genauso hat es dann auch funktioniert ohne dass es von irgendeiner Seite beanstandet wurde.
So nun genug zum Vorspiel:
Die Route sah also zunächst einen heftigen Steigflug Richtung Täsch vor um dann weitersteigend über Hohlicht- und Bisgletscher das mächtige Weißhorn anzusteuern.
Wolken und Nebelfetzen störten zunächst immer wieder die Sicht auf das was vor uns lag. Der Heli rüttelte und schüttelte sich durch die Wolkenfetzen hindurch und ich hatte Sorge wie weit die Bewölkung wohl hinaufreichen würde.
Die Wolken wurden immer dünner, schemenhaft konnte ich den Gipfel des Weißhorns hoch über uns ausmachen. Und dann trafen wir genau über dem Weißhornjoch auf den traumhaften Nordgrat und flogen dann an diesem rechts entlang weiter zum Grand Gendarm und weiter hinauf zum Gipfel, immer leicht rechts der Gratschneide.
Auf dem Grat waren nirgends Spuren zu sehen, denn in den Tagen zuvor war hier gewiss kein Tourenbetrieb möglich gewesen. So zeigte sich der weisse Berg denn auch so weiß wie ihn sein Name preist.
Das Gipfelkreuz, scheinbar zum Greifen nahe lag auf unserer Flughöhe und weiter ging es etwas sinkend über Schalihorn und Blanc de Moming hinweg zum Zinalrothorn.
Dort öffnete sich bereits der Blick Richtung Wellenkuppe und dem schneeweissen Obergabelhorn, welches uns mit seiner makellosen Nordflanke begeisterte.
Von dort ging es hinüber zur Dent Blanche, über den Wandfluhgrat hinüber auf Kurs Richtung Matterhorn, welches gleich mehrfach umrundet wurde.
Danach konnten wir die Bergsteigermassen am Breithorn bestaunen, welches wir im voller Länge überflogen.
Ab hier änderte der Pilot dann zu meinem Bedauern aus Zeitgründen die Route, flog nicht weiter über Liskamm hinüber zum Monte Rosa sondern schoss im SInkflug durch das Schwarztor hindurch auf den Gornergletscher hinab, um uns die neue Monte Rosa Hütte aus der Nähe zu zeigen.
Täschhorn und Dom konnte ich leider nur aus der Entfernung betrachten, denn für einen weiteren Schwenk in Richtung Mischabel reichte die Zeit dann wahrlich nicht mehr aus.
Stattdessen stützten wir beinahe vom Rothorn hinunter auf Täsch zu und von dort im Schweinsgalopp zurück zur Basis, welche wir mit 4 Minuten Verspätung erreichten.
Nach dem Verlassen des Helikopters war ich noch eine Weile wie berauscht von den Eindrücken der vergangenen 35 Minuten und auch jetzt während ich diesen Text niederschreibe spüre ich das Kribbeln erneut.
Solch ein Flug ist kein Schnäppchen aber wenn man alle diese Gipfel schon erklommen hat ist es meiner Ansicht nach eine Investition wert, dass alles noch einmal aus der Kanzel heraus in Ruhe und ohne Stress geniessen zu können.
Ich hoffe meine Schilderungen waren ein wenig nachvollziehbar und nicht zu emotional geprägt.
Wer die Walliser Berge liebt, der muss das einmal erbebt haben.
Gruss garaventa
Tourengänger:
garaventa

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