Rossberg (1567 m) - bei Sturzflut und Dauerregen


Publiziert von Schneemann , 21. September 2014 um 20:55.

Region: Welt » Schweiz » Zug
Tour Datum:21 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ross- und Zugerberggebiet   CH-SZ   CH-ZG 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Arth-Goldau
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Arth-Goldau

Motivation
Gagga, plemplem, deppert, strunzdoof, huereblöt...muss man schon sein um bei vorhergesagtem Stark- und Dauerregen auf einen Berg zu steigen. Da mir heute aber nach etwas Bewegung war lies ich mich trotzem nicht vom Rossberg abhalten. Vorausahnend hab ich eher Schwimmklamotten angezogen, was sich dann auch als sinnvoll erwiesen hat. Das Schöne am Rossberg ist seine leichte Erreichbarkeit (45 min zum Startpunkt vom HB Züri) und dennoch ein von der Zivilisation abgeschiedener Aufstieg in wilder Natur übers ehemalige Bergsturzgebiet. Eigentlich wollte ich gar keinen Hikr-Bericht draus machen, aber da doch ein paar brauchbare Wolkenbilder rauskamen, hab ichs trotzdem gemacht...

Tour:
Empfehlenswert ist die Tour insbesondere während der Orchideenblüte für die Flora-Fans. Im oberen Teil des Bergsturzgebiets findet sich ein spezielles Klima in offenem Gelände, das anscheinend für Orchideen geeignet ist.

Heute war die Tour dagegen vom Wetter geprägt. Beim Start in Arth-Golda - Bahnhof (510 m) gabs noch kurz Sonnenschein, danach wurde es zunehmend finster. Auf halbem Weg kams dann plötzlich ganz heftig. Von einer Sekunde auf die andere kam eine Sturzflut vom Himmel, wie ich sie noch selten erlebt habe. Es fühlte sich an wie unterm Wasserfall zu stehen oder eimerweise Wasser übern Kopf geschüttet zu bekommen. Bevor ich den Regenschutz angezogen hatte, war ich schon durchnässt bis auf die Haut. Binnen Sekunden hatte sich der Bergweg in eine braunen Wildbach verwandelt.

Glücklicherweise hörte der Regen schnell wieder auf und ich stieg dem Sturzbach folgend weiter auf. Jede Stufe war nun ein Wasserfall der überwunden werden musste. Bergwandern im Sommer 2014!
Nach knapp 2h stand ich dann auf dem Gipfel und fürchtete nun heftig zu frieren. Aber, ganz untypisch für einen genetischen Dauerpechvogelwie mich, kam just die Sonne raus und schenkt mir ein paar schöne Einblicke in die wilde Welt der Wolken. Ringsum regnete und gewitterte es - ein sehr spezielles Ambiente.

Da der Donner immer näher kam, machte ich mich aber auch schnell wieder an den Abstieg. Ich stieg dabei entlang des einfachen Wegs über den Grat zurück ins Tal, die letzte Stunde im Dauerregen.

Fazit:
Kurze Mittagstour auf den Rossberg von Arth-Goldau übers Bergsturzgebiet. Die Tour an sich ist wenig anspruchsvoll, bei Starkregen entwickelt sich der obere Teil des Wegs aber zu eine einzigen braunen Sturzflut. Wasserscheu sollte man daher nicht sein. Dank kurzem Aufreissen der Wolken am Gipfel dennoch eine eindrucksvolle Tour - ein Appetizer auf den hoffentlich noch kommenden Berg-Herbst.

Tourengänger: Schneemann


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Kommentare (2)


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tricky hat gesagt: Schöne Tour
Gesendet am 22. September 2014 um 00:00
Gerade bei solchem Tourenwetter spürt man die Natur am intensivsten.

Schneemann hat gesagt: RE:Schöne Tour
Gesendet am 29. September 2014 um 13:57
Thanx a lot. Und es stimmt, selbst auf solchen einfachen Touren mitten in der Zivilisation stellt sich bei diesen Bedingungen ein intensives Naturerlebnis ein. Man spürt auch schnell wie stark man vom "Wohlwollen" der Natur abhängt. Bei solchen Bedingungen dürfte man im Hochgebirge ziemlich machtlos sein.


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