Poncione di Manio Gesamtüberschreitung aller vier Gipfel
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Poncione di Manio 2925m / Gesamtüberschreitung alle vier Gipfel
Eine Hochtour in einsamer Umgebung sind die östlichen zwei Gipfel des Poncione di Manio welche hin und wieder mal begangen werden. Wesentlich länger und schwieriger ist die Überschreitung aller vier Gipfel, deshalb kaum begangen, komplett selber abzusichern und der Weg ist selber zu finden.
Obwohl kein Prestige 4000er, ist es für mich eine der schönsten Touren die ich in diesem Jahr begangen habe. Eine zu Unrecht selten begangene Tour. Und doch genial, findet man in unseren Alpen noch so unberührte Plätze.
Aufstieg
Von der Cap. Piansecco folgt man dem markierten Wanderweg via Alpe della Cassina Baggio zum See bei P.2278 und weiter zum Plateau der Cave della Pigne. Durch die Mulde weiter westwärts, und über eine Stufe auf die darüber liegende Schuttterasse. Durch die Schuttterrasse in nordwestlicher Richtung zum westlichen Gerenpass P.2695. Ab hier beginnt die sehr interessante und abwechslungsreiche Kletterei über die vier Gipfel.
Der erste Turm wird rechts umgangen. „Fels bis 4a“ Östliche des Turms steigt man an geeigneter Stelle zum Grat hoch. Die Flanke ist teilweise etwas brüchig und da kaum begangen liegt einiges an Schutt rum, was etwas Vorsicht erfordert.
Anschliessend möglichst dem Grat folgen. Immer wieder trifft man auf Felstürme und Felsnadeln die meist überklettert werden. Diese können auch rechts oder links umgangen werden.
Zwischen P.2834 und P.2910 ungefähr auf halbem Weg gilt es von einer Nadel ungefähr 10m in einen kleinen Sattel und ein Felsband abzuseilen.
Sehr Ausgesetzt kann die Abseilstelle in sehr ausgesetztem, abschüssigen „T6+“ Gelände auf der Südseite umgangen werden. Abseilen ist allerdings deutlich angenehmer und sicherer. Abseilstand muss aber errichtet werden.
Ab P. 2910 verringern sich die Kletterschwierigkeiten allmählich. Ab P.2925 Poncione di Manio Hauptgipfel, bewegt man sich meist in einfacherem Blockglände „2a“
Nun ostwärts zum P.2883, dem letzten Gipfel und von diesem über den Nordostgrat absteigend zum Passo di Manio ca.2720m
Abstieg
Vom Passo di Manio steigt man nun südwärts über zwei Steilstufen zur Alpe della Cassina Baggio und zum See bei P.2278 hinunter. Ab hier folgt man wieder dem Wanderweg zurück zur Cap. Piansecco.
Vom Pass müssen einige, teilweise ordentlich steile Gletscherschliffplatten „T5“ überquert werden. Dies funktioniert am besten, wenn man sich im oberen, schmalen Teil erst links hält und erst nach dem sich die Rinne weitet und flacher wird, langsam nach rechts wendet. Hier finden sich Bänder die gut zur Überquerung der Platten genutzt werden können.
In der zweiten Steilstufe „T4“ hält man sich am besten in der rechten hälfte und steuert den See bei P.2278 an.
Ausgangspunkt
Ausgangspunkt für unsere Tour bildet die Capanna Piansecco. Da für diese Tour 9-10 Stunden von der Hütte und zurück einzurechnen sind, lohnt sich eine Hüttenübernachtung.
Von All’Acqua P.1614 im Bedrettotal, führt ein gut markierte Weg „T2“, im Wald östlich des Ri dell’Acqua in zahlreichen Kehren nordwestwärts zur Cap. Piansecco P.1982
Ziel
Poncione di Manio (Gesamtüberschreitung aller vier Gipfel)
Anforderungen
Die Kletterschwierigkeit liegen meist im 3. franz. Schwierigkeitsgrat. Schlüsselstellen ca. 10m „4a“
Route muss komplett selbst abgesichert werden. Mit Zackenschlingen gut möglich.
Wegfindung: Grundsätzlich folgt man direkt dem Grat. Umgeht man die Türme ist diese nicht immer ganz klar und bewegt sich bis „T6“ Bei Nebel kann Wegfindung Schwierig werden.
Zum westlichen Gerenpass bis „T4“. Abstieg vom Passo di Manio bis „T5“
Material
30m Einfachseil, 5-6 Express, genügend Zackenschlingen, Helm
Rebschnur um allenfalls Abseilstand einzurichten. Rudimentäre Kletterausrüstung
Allgemeine Info
Die Cap. Piansecco liegt auf einer Geländeschulter im lichten Lärchenwald auf einer Höhe von 1982m. Es ist eine kleine aber sehr gemütliche Hütte mit sehr zuvorkommender Bedienung und ausgezeichneter Verköstigung.
Hauptsächlich wird sie von Wanderer oder Kletterern genutzt. Rund um die Hütte gibt es eine beinahe unerschöpfliche Möglichkeit an Kletterrouten in den verschiedensten Schwierigkeitsgraden.
Fazit
· Geniale, längere Hochtour in einsamer und wilder Natur
· Kaum begangen
· Sehr abwechslungsreiche, interessante Kletterei bis zum 4. Schwierigkeitsgrad
· Mit Glück können Steinböcke beobachtet werden
· Route ist komplett selbst abzusichern
Genaue Route
Cap. Piansecco P.1964, Alpe della Cassina Baggio, See P.2278, westlicher Gerenpass, P.2834, P.2910, P.2925, P.2883, Passo di Manio, See P.2278, Cap. Piansecco
Alternativ
Pizzo Rotondo
Chüebodenhorn
oder Klettern
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