Überreste des Tracciolino im Val Codera


Publiziert von Geissbock , 20. Juli 2014 um 13:22.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:19 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW
Kartennummer:Kompass Valchiavenna Val Bregaglia

Gleich vorweg, weite Teile des Tracciolino zwischen Gola und St. Giorgio sind vorerst gesperrt wegen Steinschlags, aber dazu später mehr. Wir sind auf die Tour im Rother Comer See gestoßen (Tour 38). Dort ist erklärt, dass es sich beim Tracciolino und den Tunnels um einen aufgegebenen Bahnkörper handelt, der früher im Zusammenhang mit einem Wasserkraftwerk im Valle dei Ratti angelegt wurde. Mit dem PKW sind wir zunächst nach Novate Mezzola gefahren, wo der Weg zum Wanderparkplatz für den Tracciolino gut ausgeschildert ist.

Direkt beim Parkplatz ist der Wanderweg Tracciolino gut ausgeschildert. Die Wanderung beginnt mit dem steilsten Abschnitt. In Serpentinien geht es auf schmalen aber gut gesichertem Weg hoch Richtung Avedee. Dann geht es die Schlucht entlang nach Codera. Man geht dann durch den Ort leicht abwärts immer den Markierungen nach und an den letzten Häusern rechts runter durch den Wald in ein Tal, bis man eine Brücke über den Fluss überquert. Dann durchquert man auf einer weiteren Brücke das Val Grande Richtung Gola den Wegweisern nach St. Giorgio folgend.

Irgendwann erreicht man eine große Verbotstafel, die darauf hinweist, dass man den Tracciolino auf eigene Gefahr betritt und dort wegen des Steinschlagrisikos Lebensgefahr besteht. Wir sind gleichwohl weiter auf diesem Weg Richtung Gola. Unterhalb von Gola gibt es nun zwei Möglichkeiten. Weiter auf dem Tracciolino das Val Revelaso entlang oder dem Wegweiser nach St Giorgio folgend quer durch das Tal und das Flussbett. Wir wollten zu den Tunneln der aufgegebenen Bahnstrecke und sind deshalb weiter dem Tracciolino gefolgt.

Nachdem wir dem sehr schönen Weg ca. 30 Minuten gefolgt sind stießen wir auf Waldarbeiter, die den Weg gerade absperrten. Diese haben uns erklärt, dass es in der Nacht heftigen Steinschlag gegeben hat und weitere Steine weggesprengt werden müssen. Da dies nicht zum ersten mal vorgekommen ist vermutete der Arbeiter, dass sie den Tracciolino wohl zukünftig ganz sperren werden. Wir haben Rast gemacht  und sind dann zurück. Auf dem Rückweg haben wir gesehen, dass sie die Absperrung nun bereits kurz nach der Gabelung zum Weg nach St. Giorgio aufgebaut haben. Wir haben dann den Weg durch das Val Revelaso nach St. Giorgio genommen, der auch sehr reizvoll ist und durch den momentan ausgetrockneten Fluss führt. In St. Giorgio haben wir dann noch versucht, die Tunnel von dort aus zu erreichen, war aber ebenfalls gesperrt. Wegen der anstehenden Sprengungen nehme ich an, dass auch die Zugänge vom Val dei Ratti gesperrt sind. Von St. Giorgio mit seiner schönen romanischen  Kirche geht es in vielen Kehren auf sehr schönem Weg über einem Granitwerk zurück nach Novate Mezzola.

Fazit: Die Tunnel dürften vorerst und vielleicht für immer nicht mehr erreichbar sein. Man konnte die abgebrochenen Felsen mit blosem Auge sehen und es sieht wirklich zu gefährlich aus. Aber auch so handelt es sich bei der verbliebenen Strecke um eine durchaus anstrengende und sehr schöne Talwanderung durch enge einsame Schluchten. Wegen der schmalen Wege und der tiefen Schluchten ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich.


Tourengänger: Geissbock


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