Trailrunning Bernau: Blössling - Herzogenhorn - Spießhorn

Schwarzwald-Romantik: Eine super schöne Tour rund um Bernau! Dabei sammelte ich knapp 20km und 1200hm.

Manchmal juckt es nach der Arbeit so in den Beinen, dass klar ist, das man noch irgendwie in die Berge muss. So auch an diesem Tag.
Der Entscheid zu dieser Tour ist erst um halb sieben gefallen. Noch schnell die Uhrzeit des Sonnenuntergangs gecheckt, und dann um halb acht hiess es: die letzten Stunden Helligkeit voll ausschöpfen!

Wie so oft galt auch dieses Mal: Die spontanen Touren sind die schönsten Touren!

Das Auto am Sportplatz Bernau abgestellt und dann im Laufschritt

• zunächst hinauf zum Blössling (1310m): hier wartet ein ganz tolles Panorama auf einem der höchsten Berge des Schwarzwaldes. Das Gipfelplateau ist relativ unbewaldet und bietet daher einen tollen Blick. Dieser wurde verfeinert durch die schon tiefstehende Sonne.
• Angetrieben von den letzten Sonnenstrahlen dann weiter über den kompletten Kamm (via Wacht, Hirschenbückköpfle, Bernauer Skihütte, Schwedenschanze, etc) entlang. Dabei immer mit Blick zum Sonnenuntergang scheine ich durch die Landschaft zu fliegen: ein ganz tolles Gefühl. Dabei bin ich keinem Mensch begegnet. Zusammen mit dem Duft der Wiesen und des feuchten Holzes in Kombination mit dem Schwarzwald-typischen Blick über sanfte bewaldete Hügel sorgen für Schwarzwald-Romantik deluxe!
• Gerade rechtzeitig dann die Ankunft am Herzogenhorn (1415m) zum endgültigen Sonnenuntergang. Perfektes Timing! Auch hier komplette Stille an der Gipfelkuppe. Dazu nicht den Hauch eines Windes. Ich geniesse kurz die Aussicht und das Farbenspiel der eintretenden Dämmerung von einer Holzbank. Absolut fantastisch!
• Weiter gehts rasant zum Sattel zwischen Herzogenhorn und Spiesshorn. Nun heisst es beeilen, denn die Dunkelheit rückt mit grossen Schritten näher.
• Vom Sattel der letzte Anstieg hinauf Richtung Krunkelbachhütte und weiter zum (kleinen) Spiesshorn (1349m). Am Vorgipfel ist es bereits komplett finster. Gut, dass man das Flutlicht des Sportplatzes gut erkennen kann. So wusste ich in welche Richtung ich nun zum Auto zu laufen habe.
• Die letzten 30-40 Minuten geht es durch einen stockfinseteren Wald: Sehen tue ich schon lange nichts mehr. Nicht einmal den Weg konnte ich durchgehend ausmachen. Zunächst habe ich mein Lauftempo gedrosselt. Aber nach einigen Minuten, nachdem ich mich an die Dunkelheit gewöhnt habe, habe ich erkannt, dass der Sehsinn wirklich überbewertet wird. Auch mit den Füßen kann man das Gelände sehr gut wahrnehmen und einschätzen. Und so geht es mit Mut zu schnellen Schritten flux weiter: durch Wald, durch die Matschpfützen eines Kuhweges, durch Gras, über Kuhweiden und vorbei an überraschten Kühen hinunter Richtung Bernau. Vor allem diese letzte halbe Stunde in der kompletten Dunkelheit habe ich besonders genossen und bildete einen wunderbaren Abschluss zu dieser Tour.
• Leider ist auch der schönste Trail irgendwann zu Ende. Zudem wartet ja morgen die Arbeit wieder. Darum nach 3h um halb elf schnell nach Hause und ab ins Bett!

Praktische Tipps für Wiederholer:
Wasser: habe ich unterwegs nur eine Möglichkeit gefunden. Ich weiss nicht mehr ob es ein Bach oder Brunnen war. Ich empfehle genügend Wasser mitzunehmen.
Zeit: Ich habe 3h benötigt inkl. ca. 20-30 Minuten Pausen. Hängt beim Laufen natürlich stark vom einzelnen ab.
Gelände: Ich bin sowohl auf Wanderwegen als auch querfeldein durch Wald, Wiesen und Abhänge gelaufen. Wege sind oft Forststraßen. Einige Pfade. Das weglose Gelände hat sich hier als technisch anspruchsvoll erwiesen.