Brana - Stay there, I'll take you down - Noch einmal gut ausgegangen!
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Die Brana – ein imposanter Berg im Talschluss des Logartales, in den Steiner Alpen, das war heute das Ziel unserer Tour; zumindest vorgenommen hatten wir uns den Berg. Vor einigen Jahren sind wir schon einmal gestartet, um ihn zu besteigen, haben es nicht geschafft und heute war es uns wieder nicht vergönnt – aber wie heißt es so schön, aller guten Dingen sind Drei ☺
Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir zu einer etwas längeren Anfahrt. Es geht zuerst Richtung Bad Eisenkappel und dort weiter Richtung Seebergsattel. Einige Kilometer vor dem Sattel zweigen wir nach links Richtung Paulitschsattel ab.
Dieser Passübergang ins Logartal, das den Ausgangspunkt der Tour darstellt, ist nur im Sommer geöffnet und die Straße, die ihn überwindet, ist zwar gut geteert, aber eng und kurvenreich. Der Paulitschsattel dient vorwiegend Bergsteigern, die so schnell in die Steiner Alpen kommen wollen, als Übergang.
Als wir endlich den Pass hinter uns haben und den Talgrund erreichen, müssen wir gleich nach rechts, ins Logartal, abzweigen. Die Zufahrt ist Mautpflichtig und kostet derzeit € 7.00.
Um 8.00 Uhr starten wir unsere Tour auf die Brana. Es geht zuerst durch ein kleines Wäldchen und bald wird der Blick frei auf einen imposanten, fast 100 m hohen Wasserfall.
Rechts davon, „klebt“ wie ein Adlerhorst (der tatsächlich so heißt), eine Aussichtsplattform am Berghang. Vorbei an dieser führt der Weg ziemlich steil, jedoch gut markiert in einer Stunde auf die Frischaufhütte (1427m).
Wir machen dort eine kurze Rast und füllen die „Wasserspeicher“ auf. Es ist noch ziemlich ruhig in der Gegend und nur wenige Wanderer sind unterwegs. Da es in den südlichen Landesteilen heuer sehr intensive Niederschläge gegeben hat, habe ich, zur eigenen Sicherheit, die Steigeisen eingepackt und das sollte sich als sehr kluge Entscheidung erweisen, vor allem für einen Bergsteiger, der sich nicht über ein Schneefeld abzusteigen getraute, dazu jedoch etwas später!
Der Weg führt nun weiter sanft ansteigend durch einen lichten Wald und quert schließlich in ein großes Kar, das in den Klettersteig, der auf die Brana führt, mündet.
Schon beim Anstieg fällt uns ein langes, breites Schneeband auf, das bis zum Einstieg des Steiges führt, jedoch seitlich problemlos umgangen werden kann. Je höher wir kommen, desto heißer wird es. Als wir kurz vor dem Einstieg in den Steig sind, der in ca. 30 Minuten durch die Wand Richtung Kamniska koca uns leiten soll, sehen wir, dass gerade drei Bergsteiger von oben herunter kommen und mehr oder minder bedächtig versuchen über das Schneefeld abzusteigen. Plötzlich rutscht der Erste der Dreiergruppe aus, kann sich jedoch rechtzeitig noch abfangen, bevor es einige hunderte Meter in die Tiefe geht. Der Zweite kommt ebenfalls kurz vor der rettenden Grasnabe zu Sturz und „fährt“ schon etwas weiter ab, hat jedoch das Glück sich an einem ins Schneefeld ragenden Wurzelstock „fangen“ zu können. Nachdem seine beiden Kollegen so knapp am Absturz „vorbeigeschrammt“ sind, traut sich der Dritte nicht mehr abzusteigen. Schnell entschlossen, bevor noch etwas Schlimmeres passieren kann, rufe ich ihm zu: „Stay there, i’ll take you down!“ Harlem gibt mir ihre Steigeisen und ich steige zu ihm, nachdem ich meine angezogen habe, auf. Zu allem Überfluss sitzt der Verunsicherte genau auf einer schmalen Schneebrücke und ich sehe im anschließenden Spalt, dass es fast 5 Meter in die Tiefe geht. Ich „scheuche“ ihn zurück in die Felsen und, da er anscheinend ziemlich mitgenommen ist, beginne ich ihm die Steigeisen anzupassen. Er bejaht zwar meine Frage, dass er schon mit Steigeisen einmal gegangen sei, aber der anschließende Abstieg beweist das Gegenteil. Ich versuche eine gute Spur für ihn zu legen, in der er schließlich gut auf den schneefreien Teil des Weges kommt.
Seine beiden KameradInnen sind froh, dass er schließlich wieder sicheren „Boden“ erreicht hat und bedanken sich überschwänglich. Wir versuchen im Anschluss noch den Aufstieg, jedoch ist der normale Zugang zum Einstieg des Steiges mit Schnee überwächtet und es ist uns nicht möglich, mit Luca über eine steile Felswand direkt in den Steig zu klettern, daher beschließen auch wir, es für heute gut sein zu lassen und abzusteigen. Nun kommen noch zahlreiche BergsteigerInnen, teilweise mit Turnschuhen, jedoch keiner hat Steigeisen oder Grödeln mit. Sie versuchen auf teils abenteuerlichen Wegen den Einstieg des Steiges zu erreichen, jedoch kapitulieren die meisten vor den Schwierigkeiten – Gott sei Dank – und steigen schließlich auch ab!
Der Rückweg erfolgt am Anstiegsweg und beim Abstieg ins Tal sind nun zahlreiche Familien mit ihren Kindern Richtung Frischaufhütte unterwegs. Ein unglaublich bergbegeistertes Volk, unsere südlichen Nachbarn!
Fazit der Tour: Eine unglaublich beeindruckende, schroffe Felsarena in der man sich bewegt. Die Zufahrt über den Paulitschsattel ist sehr spektakulär und schon von diesem hat man imposante Einblicke in die Steiner Alpen. Die Wege sind von Beginn an steil und sehr schottrig und man sollte immer genügend zu trinken mit haben. Leider war es uns auch heute wieder nicht vergönnt die Brana zu besteigen, aber wie sagte schon Paulchen Panther: Es ist noch nicht aller Tage Abend – wir kommen wieder, keine Frage! ☺
TwoNav Aventura 3*/CGPSL 7*
Dauer: 4:30
Zeit in Bewegung:3:35
Zeit im Stillstand: 0:55
Strecke: 6,089 km
Maximale Höhe: 1676 m
Maximale Höhendifferenz: 666 m
Kumuliertes Steigen: ↑ 862 m
Gesamt Abstieg: ↓ 849 m


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