Triftbrücke


Publiziert von Happl , 15. Juni 2014 um 21:44.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:14 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Postauto zur Haltestelle Haltestelle Nessental, Triftbahn. oder mit dem Auto.

Die Triftbahn fährt ab heute (Samstag, 14. Juni) wieder. Die Wetterprognosen sind gut, aber nicht optimal (Quellwolken). In der Hoffnung, dass es nicht zu viele Leute hat, wandern wir heute zur und über die Triftbrücke.

Als wir kurz nach 9 Uhr ankommen hat es noch fast keine Autos und so kann ich unseres direkt bei der Talstation parkieren. Als ich vor zwei Jahren im August bei bestem sonnigen Wetter zum ersten Mal zur Triftbrücke gewandert bin, war alles überfüllt und ich musste 500m weiter unten parkieren.

Man könnte entweder in knapp 2 Stunden über den «alten Windeggweg» auf der orografisch linken Seite oder in gut 2 Stunden auf der rechten Seite zur Bergstation hochwandern. Da die letzte Bahn im Juni schon um 16 Uhr fährt, fahren wir bequem mit der Bahn hoch und wieder runter.

Underi Trift (Bergstation) - Punkt 1424 - Bosslis Stein - Triftbrücke (zirka 400m aufwärts - zirka 2 Stunden - T2+)
Zuerst bei der Bergstation die Treppe runter und am Kiosk (heute geschlossen) vorbei, danach flach an einer Schafherde vorbei bis zur Brücke übers Triftwasser. Von dort geht's kurz steil in die Höhe. Weiter geht's etwas flacher aber ständig an Höhe gewinnen and Bosslis Stein vorbei. Immer wieder atemberaubende Tiefblicke zum Triftwasser und vis-à-vis die Felswände des Murmetstock und Drosistock. Bald sehen wir die Triftbrücke zum ersten Mal, aber bis wir dort sind, dauert es noch eine knappe halbe Stunde.

Es ist ein mehr oder weniger einfacher Bergwanderweg. Im obersten Abschnitt ein paar etwas schwierigere, etwas ausgesetzte Passagen und Felsplatten. Mit der nötigen Vorsicht und geländegängigen Schuhen mit guter Sohle sind diese jedoch gut machbar.

Triftbrücke, -see und -gletscher
Unglaublich, dass bis vor wenigen Jahren der Gletscher den ganzen Kessel ausgefüllt hat! Jetzt hat er sich weit zurückgezogen. Die Brücke ist relativ stabil, in Eisenrahmen verschraubte Bretter als Boden, mehrere dünne Drahtseile und die oberen Tragseile als Geländer und seitwärts verspannt, da kann eigentlich niemand runter fallen. Etwas gwagglig, wenn mehrere Leute auf der Brücke sind. Kreuzen ist gut möglich.

Selbstverständllich gehen auch wir über die Triftbrücke. Meiner Begleitung ist's etwas mulmig, aber als dann niemand mehr auf der Brücke ist und ich ihren Rucksack und Stöcke nehme, schafft sie es auch, beide Hände immer fest an den oberen Tragseilen. Ich bin da schon etwas mutiger und mache auch freihändig Fotos.

Triftbrücke - Windegghütte via «Familienweg» (150m aufwärts - zirka 30 Minuten - T2)
Während meine Begleitung auf dem gleichen Weg zurück geht, mache ich noch einen Abstecher zur Windegghütte. Der «Familienweg» ist unschwer und ich komm ganz schön ins schnaufen.

Oben ist's idyllisch: ein kleines Moor und ein Teich.

Windegghütte - «stotziger Weg» - Bosslis Stein (zirka 200m abwärts - zirka 30 Minuten - T3)
Der Weg hinunter ist wirkich stotzig und erfordert Trittsicherheit und Konzentration. Es geht relativ steil hinunter über viele Treppenstufen aus Stein, aber auch einige Felsplatten. Eine Passage auf einer Felsplatte war mit einer Kette gesichert, welche mir im Abstieg nicht wirklich hilfreich war. Kurz vor Bosslis Stein muss noch ein Bächli durchquert werden.

Im Aufstieg sicherlich etwas einfacher, aber anstrengend und kräftezehrend.

Bosslis Stein - Punkt 1424 - Underi Trift (Bergstation) (zirka 275m abwärts - zirka 0.75 Stunden - T2)
Jetzt wird's wieder einfacher, aber die Konzentration darf nicht nach lassen, vor allem nicht im letzten Absteig von Punkt 1424 bis zum Triftwasser. Noch kurz durchatmen und die Beine ausschütteln, folgt doch noch das Pièce de Résistance: die Treppe hoch zum Bähnli.

Wir haben unsere Talfahrt verpasst (siehe Anmerkungen) und müssen auf die nächste Gelegenheit. Es hat nicht viele Leute, spätestens in einer halben Stunde können wir runter fahren.

Ich war ja im August 2012 schon mal hier und bin damals zu Fuss auf- und abgestiegen...
Talstation - Punkt 1424 via «alter Windeggweg» (400 m aufwärts - zirka 2 Stunden - T2+)
Zuerst ein paar Meter auf der Strasse bis Chäppeli, wo der «alte Windeggweg» abzweigt. Über eine Brücke über die Tiefe Schlucht geht's auf die orografisch linke Seite des Triftwasser. Der Aufstieg bis Waldboden erfolgt grösstenteils im Wald. Dann leicht ausgesetzt aber unschwierig auf auf einem schmalen Band in der Felswand. Das letzte Stück dann wieder einfach.

Underi Trift (Bergstation) - Im inderi + üsseri Hori - Schaftelen - Schwendi (Talstation) (450m abwärts 100m aufwärts - zirka 2 Stunden - T2)
Zuerst etwa eine Stunde auf und ab an Im inderi und üsseri Hori vorbei und dann noch etwas aufwärts im Wald. Danch geht's endlich runter, zum Teil über Wiese und ab Schaftelen auf der Strasse bis zur Talstation.

Anmerkungen
- geländegängiges Schuhwerk mit guter Sohle ist Pflicht.
- der "Normalweg" zur Triftbrücke und zurück ist T2 und gut machbar. T3 ist nur der «stotzige Weg» von der Windegghütte runter zu Bosslis Stein.
- für Kinder sollte man ein Gstältli und Seil zur Sicherung mitnehmen und diese nicht nur an der Hand führen.
- an der Talstation bekommt man eine Zeit für die Talfahrt zugewiesen. lieber eine spätere nehmen als diese verpassen und lange warten müssen!!

Verpflegungsmöglichkeiten
- Talstation: kleines Lädeli + Toilette
- Bergstation: Kiosk (heute leider geschlossen) + Toilette
- Windegghütte

Fazit
es hat sich gelohnt, auch wenn die Sicht zu den umliegenden Bergen wegen den tiefen Quellwolken eingeschränkt war. dafür hatte es wenig Leute und man konnte die Brücke fast alleine überqueren.

Links
GPS-Track und Fotos bei TrackMyTour
Grimselwelt - Wanderung zur Triftbrücke
Windegghütte
Trifthütte

Tourengänger: Happl


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