Überschreitung der Chilchberge
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Nach fast 2 Jahren Pause traue ich mich wieder alpin unterwegs zu sein. Achillessehnen und weitere Fußbeschwerden warfen mich aus dem Rennen. Der linke Fuß wollte einfach keine großen Belastungen ertragen.
Da die EBS ihre Bahn erst um 08:02 anwirft laufe ich lieber die Strecke zur Glattalp. Ich bin abends schon vorort, schlafe im Wagen und wenn um 5 Uhr die Singvögel losträllern und die Wiederkäuer rumbimmeln bin ich hellwach. So bin ich gegen 8 Uhr schon hoch oben am Beginn des Glattalpfirstes.
Man erreicht ihn weglos oder über den Weg von der Glattalphütte. Mit zahlreichen Hubschrauberflügen im Minutentakt wird eben das Restaurant auf der Glattalp mit Futter und Getränken versorgt. Danach genieße ich die Ruhe umso mehr.
Am Einstieg zum Chli Chilchberg werden noch mal die Schuhe fester geschnürt und die Stöcke versorgt.
Gute Wegspuren leiten zu dem obersten Grashang rechts der Kante über den man sehr gut gestuft den Gipfelgrat erreicht. Vom Einstieg nur so etwa 100 Höhenmeter. Die Dimensionen erscheinen aus der Ferne gewaltiger als sie dann wirklich sind. Der weitere Abstieg in die Scharte vor dem Gross Chilchberg geht viel zu schnell vorbei und ich erreiche das Band, das die Südflanke durchzieht.
Aus der Scharte lässt sich leicht nach Süden absteigen.
Ich verfolge die Wegspur auf dem breiten Band bis zu einem ersten Eck, ca. 60 m. Gleich danach steige ich steil aufwärts.
Zu Beginn noch leicht felsig, danach etwas weniger steil, dafür überwiegend grasig mit z.T. erdigen Tritten. Sie sind leider noch nicht ganz abgetrocknet und etwas schmierig.
Leicht links haltend über immer gut gestuftes Gelände geht es zügig hinauf und ich erreiche den untersten Gipfelgrat, da wo er steil nach Westen abfällt. Die Wandhöhe beträgt hier lediglich etwa 80 Höhenmeter. Wer mehr haben will kann ja dem Band weiter folgen um in Gipfelnähe hochzusteigen.
Die Schwierigkeiten würde ich eher im angenehmen Wohlfühlbereich
T6 einordnen. Gleichmäßig steil ist es aber schon.
Ich hatte gehofft mich an dicken fetten Enzianen und Schlüsselblumenbüscheln hochziehen zu können, aber Fehlanzeige, entweder gibt es hier keine Blümchen oder sie brauchen noch etwas Zeit.
Auf dem breiten Grat geht es dann leicht zum höchsten Punk. Über den schuttigen Ostgrat geht es einfach in die folgende Scharte und erst am Östl. Chilchberg mache ich es mir dann für längere Zeit gemütlich. Eigentlich ist es nur eine flache Kuppe auf dem Weiterweg Richtung Höchturm. Da muß ich heute nicht mehr hin, er steht schon lange in meinem Tourenbuch, ausserdem bräuchte es zur Zeit noch gute Gamaschen für den matschigen Schneemarsch bis zum Einstieg.
Seit Ossi vor 6 Jahren diese Tour hier zugänglich gemacht hat bin ich nun schon der 9. Wiederholer.
Der Abstieg aus der Scharte zwischen Gross und Östl. Chilchberg ist anfangs etwas abschüssig und rutschig bevor ich die noch langen Schneefelder bequem abrutschen kann.
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