Villingadalsfjall (841m)


Publiziert von Linard03 , 23. Mai 2014 um 05:31.

Region: Welt » Färöer
Tour Datum: 3 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: DK 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 770 m
Abstieg: 770 m
Strecke:Viðareiði - Villingadalsfjall - Viðareiði
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW bis nach Viðareiði
Kartennummer:Føroyar, Topografisk kort 1:20.000 "613 Viðareiði"

Nach der phantastischen Tour von gestern wollten wir auch den heutigen Tag nutzen, denn wiederum war für heute schönstes Wetter angesagt.
Nachdem pika8x14 so sehr vom höchsten Berg der Insel Viðoy geschwärmt hatte, wollten wir uns diesen Aussichtsberg ebenfalls aus der Nähe ansehen … ;-)

Samstag, 3. Mai

Wir fuhren über abwechslungsreiche Strassen von Tórshavn nach Norden. Wir verliessen die Insel Streymor, wechselten hinüber zur Insel Eysturoy und gelangten auf der östlichen Seite nach Leirvík. Dort geht’s via Meerestunnel auf die nächste Insel (Bordoy), wo sich auch die zweitgrösste Stadt der Färöer befindet, Klaksvík.

Wenige Kilometer nördlich dieser Stadt wurde es etwas abenteuerlich: zwei nacheinander folgende einspurige Tunnels soll uns auf die östliche Seite der Insel Bordoy bringen. Die beiden Tunnels sind ziemlich dunkel und bei Gegenverkehr muss derjenige, welcher kein Vortritt hat, in eine der Nischen ausweichen …

Eine weitere Brücke brachte uns schliesslich auf die Insel Viðoy, auf der unser heutiges Tourenziel liegt. Noch wenige Kilometer der Meeresenge Hvannasund entlang, danach erreichten wir nach insgesamt (gemütlichen) 1.5 Std. Autofahrt den Ausgangspunkt Viðareiði. Eine Art Parkplatz fanden wir in einem grösseren Kehrplatz (kurz vor der Brücke), wo bereits ein anderes Auto stand.

Um 9.40 Uhr brachen wir bei bestem Wetter auf. Nach der Brücke über das Flüsschen Bólsáfolgten die letzten Häuser des Ortes. Der Gipfel (oder zumindest Vorgipfel) hat man jederzeit im Blickfeld – vorausgesetzt natürlich, die Sicht ist gut. Nach den Steinmauern erblickten wir die von pika8x14 erwähnte Markierung; ein blaues Plastikrohr. Was wir danach sahen, erstaunte uns jedoch sehr: ca. alle 20m ein blaues Rohr …! Das erschien uns dann doch ziemlich übertrieben …

Sei’s drum; in westlicher Richtung wies uns der „blaue Stangenwald“, sanft ansteigend über Wiesen und etwas sumpfigem Untergrund. Danach änderte sich die Richtung und Steilheit: auf der Südseite des Berges ging’s nun bedeutend steiler und in der Direttissima in Richtung Gipfel. Während die Aussicht immer phantastischer wurde, erreichten wir bald blockiges Gelände. Allenfalls ab und zu mal die Hände aus der Hosentasche nehmen, jedoch alles problemlos zu begehen.

Alsbald hatten wir die Kante erreicht. Ab hier sind die blauen Rohre zu Ende, andererseits stehen hier viele Steinmänner und der eigentliche Gipfel ist von hier aus ebenfalls bereits zu sehen – es kann also nichts mehr schiefgehen!

Wenig später standen wir jedenfalls auf dem Gipfel des Villingadalsfjall (841m), dem dritthöchsten Berg auf Färöer! Die Temperatur von ca. 0° war zwar deutlich zu spüren; allein das herrliche Wetter und die phänomenale Aussicht liess uns eine ganze Weile auf dem Gipfel verharren.

Nach Norden nichts als Meer, auf dem Gipfel verschneite Grate, nach Süden phantastisch geformte Berge – unbeschreiblich schön! Jeder sinnierte vor sich hin, sog diese unglaubliche Schönheit und Stille förmlich ein. Nachdem wir uns sattgesehen hatten, stiegen wir einige Meter ab, um uns dort gemütlich zu setzen und den mitgebrachten Lunch zu vertilgen – auch wenn nur ein leichter Wind wehte, war’s zum Sitzen dann doch etwas ungemütlich ...

Irgendwann mussten wir uns aber doch lösen und stiegen langsam wieder ab. Als wir schon beinahe wieder unten waren, begegneten wir doch noch anderen Leuten; eine Familie, die sich arktisch gekleidet hatte. Uns ist nicht weiter bekannt, was diese Leute auf dem Gipfel erwarteten …

Wieder am Ausgangspunkt angelangt, fuhren wir zunächst durch die bereits erwähnten Einbahn-Tunnels zurück, um dann auf die Insel Kunoy zu wechseln. Auf dieser Insel existieren nur zwei kleine Ortschaften: Haraldssund an der Ostküste, welche über einen Damm erreicht wird sowie Kunoy selbst an der Westküste. Die beiden Orte sind durch einen langen, einspurigen Tunnel verbunden und zählen jeweils kaum mehr als ca. 80 Einwohner.

Idylle pur auf der Westseite der Insel Kunoy, zudem könnte man auf dieser Insel 3 weitere 800er besteigen … Deshalb waren wir jedoch nicht hier, vielmehr suchten wir die von pika8x14 beschriebene Sehenswürdigkeit – einen kleinen Wald … Aber weit und breit keinen Baum. Als wir bereits wieder zurückfahren wollten, sahen wir auf einer Anhöhe tatsächlich ein paar Tannen hervorlugen.

Zu Fuss stiegen wir hinauf – und tatsächlich: ein hübscher, kleiner Wald stand vor uns. Eingezäunt, um wohl die Rarität vor den gefrässigen Schafen oder anderem Getier zu schützen ... ;-) So kamen wir also in den Genuss eines kleinen Wald-Spazierganges …

Auf gleichem Weg ging’s zurück nach Klaksvík und noch etwas weiter südlich nach Norðoyri. Dort parkierten wir das Auto und machten nochmals einen ca. 2 Std. Spaziergang, dem Meeresarm Borðoyarvik entlang und auf eine Anhöhe hinauf.

Danach fuhren wir wieder nach Tórshavn zurück, wo wir den wunderschönen Tag bei einem feinen Nachtessen ausklingen liessen.

Sonntag, 4. Mai

Heute war „Färöer-Wetter“ angesagt: Nieselregen, Wind & Nebel … Theoretisch hätten wir den frühen Morgen-Flug zurück nach Kopenhagen nehmen können. Wir hielten uns bei der Flugbuchung jedoch die Option offen, auch am Sonntag noch etwas zu unternehmen.

Von Tórshavn fuhren wir auf der alternativ-Route über die Passstrasse nach Leynar. Bereits auf ca. 250m Höhe fuhren wir durch teilweise dichten Nebel. Wir verliessen die Insel Streymoy endgültig und gelangten via Meerestunnel zurück auf die Insel Vágar.

Im gemütlichen Tempo ging‘s am Flughafen vorbei an den äussersten Zipfel der Insel, zur Ortschaft Gásadalur. Der schön gelegene Ort ist in den Sommermonaten sicher gut frequentiert, ist er doch u.a. Ausgangspunkt für Ausflüge auf die Insel Mykines. Heute jedoch waren wir die einzigen Touristen vor Ort; viel zu sehen gab es bei diesem trüben Wetter auch nicht …

So machten wir uns langsam zum Flughafen auf und es hiess Abschied nehmen von einem unvergesslichen Kurz-Urlaub.

Tour mit Markus

Fazit:
pika8x14 hat nicht übertrieben; es ist ein phantastischer Aussichtsberg – sehr lohnenswert!

Zeiten:
Viðareiði – Villingadalsfjall:       1 Std. 35 Min.
Villingadalsfjall – Viðareiði:       1 Std. 15 Min.
 
Bemerkungen:
Um noch ein kleines Geheimnis für pika8x14 zu lüften: nein, es gibt keinen Wanderweg (allenfalls ausgetretene Pfade im unteren Teil); einfach den blauen Stangen nach … ;-)


Tourengänger: Linard03


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Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

TeamMoomin hat gesagt: Schöne
Gesendet am 23. Mai 2014 um 11:52
Bilder von einer tollen Gegend hats du da mitgebracht, Merci!

Lg Oli und Moomin

Linard03 hat gesagt: RE:Schöne
Gesendet am 24. Mai 2014 um 09:47
gern geschehen!
Die Färöer als Reiseziel kann ich nur weiterempfehlen!

LG, Richard

pika8x14 hat gesagt:
Gesendet am 23. Mai 2014 um 23:54
Hallo Richard,

da ward Ihr ja auf den Tag genau ein Jahr nach uns auf dem Villingadalsfjall. Wir haben das Ganze zwar etwas "weißer" in Erinnerung ;-), aber Dein Bericht und die vielen tollen Fotos bestätigen, dass diese Tour bei guten Bedingungen wirklich ein unglaubliches Erlebnis sein kann.

Viele Grüße, Andrea + André.

PS: "pika8x14 hat nicht übertrieben …"
… daran gab's doch hoffentlich keine Zweifel? ;-)

Linard03 hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Mai 2014 um 09:51
Hallo zusammen,

das war mir so gar nicht bewusst, dass ihr genau 1 Jahr zuvor auf diesem Gipfel wart ...
Es ist wirklich ein ganz toller Aussichtsberg - an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für den Tip! Und nein, natürlich hatten wir überhaupt keine Zweifel, dass Euer Beschrieb allenfalls übertrieben war ;-))

Viele Grüsse, Richard
LG, Richard


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