Villingadalsfjall (841 m) - Die schönste Aussicht im Nordatlantik ...


Publiziert von pika8x14 , 7. Juni 2013 um 02:49.

Region: Welt » Färöer
Tour Datum: 3 Mai 2013
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: DK 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 770 m
Abstieg: 770 m
Strecke:Viðareiði - Villingadalsfjall (und zurück)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Bus oder Pkw nach Viðareiði (Insel Viðoy).
Kartennummer:Kort & Matrikelstyrelsen: Føroyar, Topografisk kort 1:20.000 "613 Viðareiði"

... naja, möglicherweise ist der Titel etwas übertrieben, vielleicht aber auch nicht ;-)

Unser heutiges Ziel ist der Villingadalsfjall, mit 841 m höchster Berg der Insel Viðoy, ganz im Norden der Färöer. Doch vor der „Berg-“ steht erst noch schnell eine „Shoppingtour“ an. Schließlich muss die gestern den Atlantikfluten zum Opfer gefallene Fototechnik wenigstens halbwegs ersetzt werden. Nach einigen vergeblichen Versuchen gelingt uns dies dann schließlich in Klaksvík, mit weniger als 5.000 Einwohnern übrigens die zweitgrößte Stadt des Archipels.

So ist es bereits Nachmittag, als wir endlich Viðoy erreichen. Hier begrüßt uns herrliches Wetter, allerdings nähern sich aus Westen und Süden schon dicke Wolken und Niederschläge. Nach kurzer Überlegung starten wir unsere Tour auf den Villingadalsfjall aber doch.

Los geht’s im nordwestlichen Teil des wirklich „malerischen“ Ortes Viðareiði. Zuerst laufen wir noch kurz entlang der schmalen Straße und überqueren dabei auch das Flüsschen Bólsá. Als bald die letzten Häuser hinter uns liegen, halten wir uns weiter etwa nordwärts zwischen Bólsá und einer Steinmauer.

Als diese nach links abknickt, beginnt unser eigentlicher Aufstieg: von nun an muss man eigentlich „nur noch“ den kleinen, blauen Plastikstangen folgen, die offenbar als Markierung der Route dienen. Anfangs geht’s noch leicht ansteigend schräg über eine sumpfige Wiese. Dann steigen wir wesentlich steiler als zuvor durch die Flanke südsüdöstlich/südlich des Gipfels.

Einen möglicherweise vorhandenen Pfad erkennen wir nicht, denn der Hang ist quasi vollständig mit Schnee bedeckt. Vor allem in den zu querenden Erosionsrinnen hat sich die „weiße Pracht“ auch mal mehr als einen Meter hoch angesammelt. Immer in Sichtweite der blauen Markierungspfähle suchen wir uns den vermeintlich besten Weg nach oben. Zwischendurch legen wir übrigens auch die Steigeisen an, denn unter dem Schnee der letzten Tage lauern immer wieder vereiste und felsige Stellen - ein Ausrutscher würde zwar unter Umständen direkt ins Meer führen, nur ob das Wasser wirklich „Badetemperatur“ hat, ist zu bezweifeln ;-).

Auf etwa 750 m erreichen wir dann den Rand eines weitläufigen Plateaus. Der Ausblick von hier nach Viðareiði und auf den dahinterliegenden Malinsfjall ist unglaublich.

Auf der Schlussetappe zum Gipfel steigt das Gelände zwar kaum noch an. Dafür stapfen wir nun mit tiefen Spuren - und deshalb wenig begeistert - durch noch mehr Schnee als bisher zum höchsten Punkt des Villingadalsfjall, der gemäß Karte auch als Torratindur bezeichnet wird.

Von hier aus könnte man dem Gratverlauf noch west- und später nordwärts bis zum Enniberg folgen, wo die Klippe beinahe senkrecht über 700 m tief zum Meer abbricht. Da der Grat aber stark verschneit und teilweise extrem verwechtet ist, verzichten wir jedoch darauf.

Vielmehr schlendern wir ausgiebig im Gipfelbereich herum. Die Aussicht an den Rändern des Plateaus ist wirklich kaum zu überbieten - die Anschaffung der Kamera am Vormittag war also nicht umsonst (im doppelten Sinn ;-). Die Blicke gehen über das Meer und etliche Nachbarinsel. Selbst die Insel Eysturoy, wo sich die einzigen beiden (etwas) höheren Gipfel im weiten Umkreis befinden, ist noch zu erkennen.

Nach ausgiebiger Pause steigen wir auf bekanntem Weg wieder hinunter nach Viðareiði.

Da - von wenigen Schneeflocken zwischendurch einmal abgesehen - das gute Wetter bis jetzt gehalten hat, schauen wir uns noch etwas im Ort um.

Anschließend geht’s erst einmal zurück nach Klaksvík. Nach kurzem Verpflegungsstopp fahren wir dann hinüber auf die Insel Kunoy, wo wir noch einen Abendspaziergang durch das gleichnamige Dorf machen. Eine der Sehenswürdigkeiten ist „Viðarlundin í Kunoy“, sozusagen das „Gehölz von Kunoy“ - eines der wenigen kleinen Waldstücke auf der Inselgruppe. Aber auch die umliegende Bergkulisse und der Blick über den Kalsoyarfjørður nach Kalsoy sind absolut beeindruckend.

Mit der Rückfahrt ins Hotel beenden wir einen weiteren erlebnisreichen Tag auf den Färöern.


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Tourengänger: pika8x14


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3 Mai 14
Villingadalsfjall (841m) · Linard03

Kommentare (4)


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pagi hat gesagt: Der viele Schnee mag zwar ärgerlich gewesen sein...
Gesendet am 7. Juni 2013 um 09:02
...aber auf euren Bildern macht er sich einmal mehr prächtig! Ich freue mich jedes Mal, wenn ich wieder einen eurer wunderbar bebilderten Färöer-Berichte entdecke. Sie machen wahrlich Lust, diese Inseln auch einmal zu besuchen.
LG Michael

pika8x14 hat gesagt: RE:Der viele Schnee mag zwar ärgerlich gewesen sein...
Gesendet am 8. Juni 2013 um 00:43
… das sehen wir auch so, die Landschaft wirkt durch den Schnee sicherlich noch faszinierender.

Und es freut uns, dass Dir unsere Berichte gefallen und Lust machen, die Färöer zu besuchen - es lohnt sich wirklich.

Viele Grüße, Andrea + André.

Henrik hat gesagt: Also das Titelsuperlativ darf
Gesendet am 7. Juni 2013 um 18:06
ungeniert angewendet werden. Die Färöer haben Ungewöhnliches auf engstem Raum dank der Tektonik und dem Zusammenspiel des umgebenden Nordmeers und sind einzigartig. DANKE.

Heja

Henrik

pika8x14 hat gesagt: RE:Also das Titelsuperlativ darf
Gesendet am 8. Juni 2013 um 00:50
… dann lassen wir den Titel mal so stehen ;-).

Und, Deiner Zusammenfassung können wir uns nur anschließen:
"Die Färöer sind … einzigartig".

Viele Grüße, Andrea + André.


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