Mosesscharte

Noch auf der Fahrt in Richtung Saisera konnte ich mir mein Tourenziel nicht recht aussuchen, zu verlockend sind die ganzen Möglichkeiten. Leider fiel aufgrund der etwas fortgeschrittenen Zeit der Wischberg von Süden flach. Auch aus der Schwierigkeitsbewertung wurde ich nicht ganz schlau. Achtung Werbung: In dem super Führer Skialpinismus in den Julischen Alpen im Versante Sud erschienen, steht der Wischberg mit 4.2 drin, die Mosesscharte mit stellenweiser Neigung von etwas über 45° "nur" mit 3.3; ich werde also noch nicht so ganz schlau draus. Aber Bewertungen bieten wohl immer genung Stoff für Diskussionen. 

Wie auch immer, die Mosesscharte ist als einer der Rinnenklassiker beschrieben, hoch muss man da also eh einmal. Am Parkplatz lief ich zwei Jungs über den Weg und so gings lustig und gesellig zu, anstatt allein und schattig. 
Wieder geht es über die morgens immer noch perfekten Loipen in Richtung Talschluss, neben dem Bach und durch einen wunderschönen Buchenwald in die Spragna. Und schon wandert der Blick zur beängstigenden Brdo-Rinne, steil, eng, zwei Abseilstellen; ein Andermal ... vielleicht ;) Der Aufstieg führt an der Naboiswestschlucht vorbei, die aufgrund des freiwerdenden Wasserfalls unten nicht mehr sinnvoll erscheint, weiter durch die Zustiegsschlucht in die Alta Spranga. Doch anstatt gradeaus in RIchtung Bärenlahnscharte zu gehen schwenken wir nach links zur Mosesscharte. Die letzten 600hm schauen nach viel weniger aus und ziehen sich dementsprechend. Vor allem da der Aufstieg leider im Lawinenschnee verläuft. Aber die Aussicht in die Huda Paliza entschädigt etwas. Die letzten 150hm sind dann zu steil und die Ski kommen auf den Rücken. 

Natürlich ist die Aussicht in so Scharten etwas eingeschränkt, es ist aber windstill, sonnig und warm sodass es eine ganz lange Pause gibt. Die Abfahrt durch die Schlucht war schneetechnisch besser als erwartet, landschaftlich blieben keine Wünsche offen. Die ersten 150hm sind etwas steiler. Perfekt eine so schöne Gegend direkt vor der Haustür zu haben. Die Kurven zwischen hohen Wänden machen einfach Spass! Und die Pizza in Tarvisio war natürlich auch sehr fein!