Bächenstock, Zwächten


Publiziert von adrian , 22. Februar 2014 um 22:19.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:22 Februar 2014
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1670 m
Strecke:Gorezmettlen - Sewenstöss - Bächenstock - Nordgrat - Zwächten
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wassen - Sustenpassstrasse - Gorezmettlen
Kartennummer:Sustenpass 255 S

Freitagabend, alles ist gepackt und der Wetterbericht gibt grünes Licht, das Lawinenbulletin ebenso, ich freu mich auf eine grosse Tour und die Kondition will getestet werden! Der Bächenstock scheint mir da ideal, zumal die Option Zwächten besteht und dies erst beim Skidepot entschieden werden muss.

Samstag früh, bis Brunnen ist das Wetter nicht vielversprechend, doch je weiter Richtung Gotthard umso besser das Wetter, das wird gut! In Wassen erste Zweifel denn alles ist noch grün. Die Sustenpassstrasse hinauf und mit jedem Meter liegt mehr Schnee, so gefällt es mir!

Vom Start weg gute Bedingungen, Schnee genug, wenn auch im Wald stellenweise etwas knapp, doch ich will nicht klagen. Ich laufe alleine hoch, kein Mensch weit und breit, doch vor mir muss es Tüüreler haben, denn es ist gut gespurt. Bei Rieter komm ich an die Sonne, schön isch es!
Weiter lauf ich in flottem Schritt, es geht mir blendend, ich fühl mich gut, es braucht so wenig um zufrieden zu sein, eine Skitourenausrüstung, etwas Kondition und gute Verhältnisse und schon ist man ein anderer Mensch.
In der Flanke unter dem Ruederstock entdecke ich meine Vorspurer, welche zügig aufsteigen. In den Steilhang von Sewenstöss hoch nach Sewenzwächten legen sie eine gute Spur, in welcher ich problemlos aufsteigen kann. Der weitere Aufstieg über den Gletscher Sewenzwächten bis zum Skidepot ist dann Genuss pur! Beim Skidepot treffe ich auf die Spurgruppe welche sich gerade mit aufgebundenen Ski an den Fussaufstieg macht. Ich mach erstmal Pause, denn noch sind die Temperaturen erträglich und die Schneefahnen über dem Grat versprechen eine kalte Gipfelrast.
Steigeisen mit Ski getauscht, Ski aufbinden und Pickel in die Hand und los geht’s dem Gipfelgrat entgegen. Zuerst in gutem Trittschnee und dann in griffigem Fels direkt hoch, ein vorhandenes Seil gibt zwischendurch die nötige Sicherheit und schon steh ich auf dem Grat.
Ich laufe immer wieder gerne so auf den Gipfel, nicht dass mir Skigipfel nicht gefallen, aber mit Komplettausrüstung, Steigeisen, Pickel und aufgebundenen Ski kletternd einen Gipfel zu erreichen ist die Königsdisziplin. Kommt es noch zu einer Überschreitung ist es perfekt!
Auf dem Grat stürmt es gewaltig, meine Hände nur durch dünne Handschuhe geschützt, welche durch das greifen in den Schnee leicht feucht wurden werden schlagartig eiskalt, brutal kalt! Mit Müh und Not kann ich die Fausthandschuh wechseln. Ohne Gefühl krame ich diese aus dem Rucksack heraus, ich mein ich breche mir die Finger. Immer dieser Wind, noch keine Skitour dieses Jahr ohne starken Wind auf dem Gipfel. Weiter geht’s über den Grat dem Gipfel entgegen. Diesmal kann ich das prächtige Panorama nicht lange geniessen, ein paar Fotos und ein Rundblick und schon flüchte ich vom Gipfel.

Weiter geht’s zuerst ein wenig absteigen und dann der Gipfelflanke entlang und über den Grat Richtung Zwächten. Aus der Gruppe vor mir sind nur noch Zwei übrig geblieben, die andern sind wieder zum Skidepot abgestiegen.
Beim Übergang bei P.2913 ist eine grosse Wächte im Weg, der Wind hat da ganze Arbeit geleistet. Aber mir geht es gut, gerade als ich ankomme haben sich meine Vorspurer Patrick und Fabian durch die Wächte gegraben. Ich schliesse mich ihnen an und gemeinsam steigen wir weiter auf zum Zwächten.

Die Lawinensituation wird etwas heikel, doch die Beiden spuren sicher und gekonnt dem Triebschnee ausweichend auf den Gipfel hoch. Auch hier kalter Wind doch mittlerweile ist es in meinen Handschuhen zum aushalten und auch sonst ist mir nicht kalt, der Körper heiz auf Hochtouren.
Die Gipfelrast fällt kurz aus und schon fahren hinab zum Sattel ob dem Steilhang Richtung Rossfirn.
Hier auf dieser Seite liegt kein Triebschnee und so können wir sicher die steile Rampe hinunterfahren.

Unten auf dem Rossfirn kommt dann der Pulver so richtig zur Geltung! Hier hat kein Wind gewirkt und so können wir in ungebundenem Pulver genussvoll und teilweise hüfttief hinunter cruisen! So guet! So schön so herrlich! Jutzfad, Rossbiel, die Rossplangg hinunter nach Rossplätzen, ein Schwung nach dem andern ziewhen wir unsere Spuren in den Schnee, phänomenal!
Nun nur noch in der Spur zur Passstrasse hinunter und auf dieser zum Startpunkt zurück.
Zum Abschluss dann noch obligatorisch in die Besenbeiz und die grandiose Tour gefeiert.

Besten Dank an Fabian und Patrick für's Spuren, für's durch die Wächte wühlen und dafür dass ich mich euch anschliessen durfte!

Genial gsi! 
 


Tourengänger: adrian


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