GTA 2013, Rimella-Quincinetto


Publiziert von qrt , 28. Januar 2014 um 00:47.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:27 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 14 Tage
Strecke:Rimella - Quincinetto
Zufahrt zum Ausgangspunkt:s. Beschreibung
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s. Beschreibung
Unterkunftmöglichkeiten:s. Beschreibung
Kartennummer:I

26.7.2013 18:19 ab Erlangen über Nürnberg, München.

Ab München im Schlafwagen (mehr oder weniger gut geschlafen).

27.7.2013 Ankunft in Bologna gegen vier Uhr.

Ein ruhiges Plätzchen an der Piazza die Martiri 1943-1945 gefunden und beim Plätschern des Wassers am Brunnen die Abfahrt des Anschlusszuges nach Mailand verpasst.

Mit dem Frecciarossa holen wir die Zeit wieder ein.

Über Novarra nach Varallo, wo der vorbestellte Flexibus uns pünktlich abholt.

Gegen 15 Uhr kommen wir in Rimella an. Das „Fontana“ ist ausgebucht, weil Giorgio mit einer Wandergruppe vorort ist. Wir werden in einem Gasthaus oberhalb der Kirche einquartiert. Essen wird es aber im „Fontana“ geben (Finger überkreuz) !
Auf der Terrasse unserer Unterkunft genießen wir die Ruhe, die Sonne, die Aussicht und das Bier aus 0,6l-Flaschen. ...Herrlich !

Die guten Signoras im „Fontana“ haben gewohnt gute, vielfältige und leckere Gericht gezaubert. Lernen ein NL-Paar kennen, die die gleiche Strecke laufen. Satt und müde sind wir bald im Bett.

28.07.2013 8:30 verlassen wir Rimella, es ist sehr schwül.

Wir kommen an den entlegenen Ortsteilen von Rimella vorbei, die von Fontana kaum auszumachen waren. Es spielen und lachen Kinder. An meinem Kopf vorbei wird vom jungen Vater eine Schüssel mit Brackwasser ausgeleert. Es folgt ein scusi mit einer Erklärung, dass er mich da unten nicht erwartet hat. Mit dem fränkischen „passdscho“ gehen wir auseinander.

Gegen 14:00 Ankunft im Rifugio Alpe Baranca. Die Signora fragt nach weiteren Wanderern, die noch nachkommen könnten, denn es hat sich eine Gruppe von sieben Leuten angemeldet und sie muss Essen zubereiten. Wir haben keine solche Gruppe unterwegs gesehen. Das beschäftigt sie, nichtsdestotrotz findet sie Zeit mit den Wanderern zu scherzen und zu lachen. Immerhin sind wir und das NL-Paar unangemeldet angekommen und können den Ausfall der Gruppe kompensieren. Es folgt noch eine deutsche Familie mit zwei Kindern.

Der gute Baranca-Hausgeist, der immer überall zu sehen war hat es unbemerkt geschafft ein Mehrgänge-Menue zu zaubern, das hinter dem von „Fontana“ sich nicht zu verstecken braucht.

Lernen ein Berliner Ärzte-Ehepaar und Nico, einen schwäbischen Italiener kennen. Nico will mit uns die nächste Etappe nach Carcoforo laufen, wo er aus der GTA aussteigen möchte.

Er erzählt uns, dass die Signora kürzlich gestürzt ist und Schmerzen im Arm hat. Tatsächlich friert der Guten das Lächeln ein wenn sie beim Abräumen die Teller hoch hebt...

In der Nacht hat es angefangen zu regnen.

29.07.2013 Nach dem Frühstück ist an das Aufbrechen nicht zu denken, es gewittert.

Lege mich in mein Bett unter dem Dach versuche noch ein wenig zu schlafen, hier hört sich es nach einer Sintflut an. Schlafe tatsächlich ein. Gegen 10 Uhr gehe ich runter und sehe die genervten Gesichter, die schon lieber auf der GTA wären.

Gegen 11 Uhr hört es auf zu regnen und es „hellt“ ein wenig auf. Die „Baranca“-Gäste verabschieden sich alle und brechen auf. Es nieselt, es ist diesig, die verlassenen Häuser wirken gespenstisch. Wie eine „Herr der Ringe“-Kulisse.

Am Colle d'Egua machen wir eine Pause und sammeln uns. Von unten zieht eine Herde Schafe hoch. Die Tochter von der deutschen Familie hat sich uns dreien angeschlossen. Wir warten auf ihre Eltern.

Aus einem großen Zelt, das oberhalb des Jochs aufgestellt ist, springt ein Hirte raus und mit einigen wenigen Schreien scheucht er die Schafe wieder talwärts. Der Ort für das Zelt ist bei dieser Witterung nicht der allergünstigste, aber ich denke mir, dass der Hirte mehr Erfahrung hat als unsereins.

Es fängt wieder an zu Blitzen und Donnern. Schnell wird noch das Halstuch an den Wegweiser gebunden, um den Eltern der Jungen Frau zu signalisieren, dass sie hier vorbei kam und im Laufschritt laufen den wasserführenden Pfad hinunter. Auf halber Strecke zum Tal wollen Unterschlupf in einem Stall finden. Dieser ist durch zwei Maulesel besetzt. Während der eine schuldbewusst heraustrottet, bleibt der andere stur darin stehen. Also benutzen wir den darunterliegenden Stall und warten den Regen ab. Nach einiger Zeit kommt die Mutter unserer Begleiterin, so dass wir die Übergabe machen und weiterziehen können. Es nieselt. Die Schuhe sind nass durch das von ober reingelaufene Wasser.

Gegen 15 Uhr sind wir in Carcoforo, wo wir uns in der Bar ein paar Getränke genehmigen. Um 16 Uhr beziehen wir den Posto Tapa. Wir nehmen alle alten Zeitungen und nutzen noch den Rest-Sonnenschein um unsere Schuhe und Kleidung am Geländer zu „trocknen“.

In der Alpenrose speisen auch einige ENEL-Mitarbeiter, die in den Bergen eine Baustelle haben. Diese bieten Nico an ihn per Hubschrauber auf einem Gipfel abzusetzen, von wo es nicht mehr weit zu einem Bahnhof ist. Nico beschließt lieber zu laufen. Wir verabschieden uns von ihm, er will schon um sechs aufbrechen.

30.07.2013 Um 8 Uhr verlassen wir Aplenrose und brechen Richtung Bergkamm auf,

hinter dem gestern die Sonne verschwand. Heute brennt die Sonne gnadenlos und wir müssen uns im Schatten erst ein Mal einkremen.
Unterhalb vor des Colle del Termo rechts absiets des Wanderweges entdecke ich einen Bau mit abgenagten Knochen darin. Darüber nachdenkend, welches Tier hier sein Revier haben könnte sehe ich im Hang eine Tiergestalt ruhen. Ich bleibe stehen und beobachte. Sie bewegt den Kopf. Es liegen in mittelbarer Nähe Schafskadaver. Ein Raubtier, das die Herde gerissen, sich satt gegessen und jetzt ruht und die Reste bewacht ! Ich warne meinen Mitwanderer. Ernte von ihm einen Vogel und mitleidiges Lächeln. Er hat ja die Knochen und die ganzen Kadaver nicht gesehen ! Während er den Wanderweg weitergeht steht das Tier auf, es ist ein Schaf, das verletzt und geschwächt ist, es kann kaum stehen. Offensichtlich hat das gestrige Gewitter der Schafherde so zugesetzt dass über zwanzig umgekommen sind.

Auf dem Joch angekommen bietet sich ein wunderbarer Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Monterosa.

Rima erreichen wir gegen 15 Uhr. Der ganze Ort ist eine Baustelle. An der Bar treffen wir das NL-Paar wieder. Joris und Agneta verbringen ihren 3-Wochen Urlaub auf der GTA. Im Posto Tapa sind wir schon angemeldet. Die Wirtin von Alpenrose und die von Grillo Brillo sind Schwestern.

Bis 18 Uhr sind Krach von Steinsäge, Rüttler und Preßlufthammer.

Es gibt in Rima außer der Baustelle noch ein modernes Wellness-Hotel und scheinbar ein Altersheim für betuchte Herrschaften. Wenn Rima mal fertig ist, wird es sicher schön sein.

31.07.2013 Wir verlassen Rima gegen 8 Uhr.

Mittags Einkehr auf dem Rifugion Ferioli. Es ist heiß.

Alagna scheint uns nicht sehenswert zu sein, weil der Ort verglichen mit den urigen malerischen Dörfern retortenhaft wirkt. Am Campingplatz in der Bar wollen wir ein Bier trinken. Der junge Mann erklärt uns, dass er nur Campinggäste bedienen darf... Andere Länder, andere Sitten... Mit enttäuschter Vorfreude ist das Laufen um so schwieriger.

In Riva in der Bar unterhalb der Kirche bekommen wir dann die ersehnte Erfrischung.

Gegen 17 Uhr treffen wir in San Antonio ein. Nach der Dusche genießen wir noch die Sonne am Tisch vor der Tür.

01.08.2013 Gegen 8 Uhr ziehen wir in Richtung Val Vogna.

Ein wirklich idyllisches Tal. Über die Napoleon-Brücke gelangt, müssen wir links über den Bach.

An der Alpe Macagno, wo ich mich gefreut hatte mich auszuruhen und etwas zu trinken, wurde ich von 5 bellenden Hunden angefallen. In Gedanken habe ich schon die GTA für dieses Jahr abgeschrieben, die Arme hochgehoben und mich meinem Schicksal ergeben, bis buchstäblich ein Meter vor mir der Bauer die „Estupidos“ zurückgerufen hatte. Die „Estupidos“ waren sofort folgsam und wurden brav, hielten sich aber in meiner Nähe auf. Die Alpe hat für mich schlagartig ihre Gastfreundlichkeit verloren, mit abflauendem Adrenalinpegel zog ich an den Jauche-Pfützen und Mist-Geruch vorbei Richtung Pass.

Auf dem Pass mussten wir eine Weile den Abstieg suchen, bis wir die Markierung „gelber Punkt“ gesehen haben (mittig halten). Nach der etwas morastigen Wiese ist der Weg mit Steinplatten ausgelegt, mit mächtigen Steinmännern gesäumt und z.T. mit Gebetsfahnen geschmückt.

Der Weg bis zum Rifugio Rivetti zieht sich lange hin, muss oft Pause machen, vom Gehen auf den Platten schmerzen mir die Füße.

Erreichen das Rifugio gegen 16 Uhr. Herrliche kalte Dusche. Auf der Terrasse ist eine Slackline gespannt, Wohltat für die Füße.

Das Hütten-Team besteht aus jungen Leuten, die allesamt gut drauf sind und beim Essenszubereitung lachen, laute Rock-Musik hören und singen.

Beim Abendbrot lerne ich Javier aus Bilbao kennen, der die Via Alpina macht. Er scheint sein ganzes Leben zu Fuß unterwegs zu sein: Camino Xacobeo, Pyrenäen, Sierra Nevada, Corsica usw. Typisch Spanier, kennt sich auch in der Bundesliga aus.

02.08.2013 Nach dem Frühstück sind wir noch Augenzeuge der Hüttenversorgung per Hubschrauber.

Gegen 9 Uhr brechen wir auf. Mittlerweile hat sich Johannes zu uns gesellt, ein Österreicher, der in Stuttgart arbeitet. Er berichtete, dass der Hirte am Colle d'Egua im Zelt ein ganzes Team von Osteuropäern beschäftigt um dort ein Schutzhaus zu Ehren seines verunglückten Sohnes zu bauen. Er bot Johannes in seinem Zelt Schutz während des Gewitters.

In Pedicavallo haben wir die Markierungen des GTA verloren und mussten kurz suchen bis wir die Brücke zur Überquerung des Baches am anderen Ortsende fanden.

Die Abkürzung nach Rosazza haben wir dann auch verpasst und sind dann bis zum Refugio Madonna della Neve hochgestiegen. Von oben im Schatten der Kapelle bot sich ein wunderbarer Blick auf das Tal und Pedicavallo.

Auf der anderen Seite abgestiegen bewunderten wir das Städtchen Rosazza, seine vielen schmucken alten Gebäude in den unterschiedlichen Stilen wirken in dieser Umgebung märchenhaft und irreal. Die historische Infrastruktur wird sogar durch eine moderne ergänzt: Stadtpark mit einem öffentlichen WLAN !

In San Giovanni angekommen suchen wir zunächst das Refugio bei der Santuario-Verwaltung, wo niemand ist. Die Anmeldung für das Refugio erfolgt im Restaurant. Nach ausgiebiger Dusche sitzen wir noch im schattigen Bogengang und genießen das Bier. Das Santuario scheint ein kultureller Treffpunkt zu sein, deswegen werden wir Zeugen einer exzellenten Vorführung von Schuberts Winterreise direkt vor unseren Augen.

Die Eindrücke des Tages im Kopf, die bewaldeten Hänge der Umgebung vor Augen, Schatten auf der Haut, Bierschaum am Gaumen und Klassik im Ohr... was für ein Erlebnis!

Abendbrot gibt es im Speisesaal im ersten Stock, sehr gutes Essen.

03.08.2013 Nach 9 Uhr verlassen wir das Santuario di San Giovanni mit dem Ziel Oropa.

Wir wählen den direkten Weg. Dieser zieht sich an der linken Hangseite fast entlang einer Höhenlinie und ist sehr entspannend. Zur Linken kann man in die Po-Ebene schauen, es ist diesig, die Sicht ist leider nicht weit.

Je näher man an Oropa kommt um so auffälliger sind die menschlichen Hinterlassenschaften am Wegesrand (Müll und Exkremente), die sowohl der Heiligkeit der Natur als auch des Pilgerortes entgegenstehen.

Der Komplex Oropa ist aus der Ferne überwältigend und weil er das ist passt er so gar nicht an diesen Ort. Wie so oft auf dem GTA muss ich wiederholt Respekt der Bauleistung der alten Meister zollen.

Unsere 3-Bett-Kammer hat ein Waschbecken an dem die Kleidung und Körper gewaschen werden. Abendbrot nehmen wir im Ristorante Caminetto gleich am Haupteingang ein. Die Bedienung gibt sich viel Mühe und möchte uns etwas mitteilen was wir nicht verstehen. Zur Klärung wird der Küchenjunge gerufen, der Englisch spricht. Wir kommen ins Gespräch: er will weg aus Italien, wegen Wirtschaftskrise, Korruption, Mafia und Ausweglosigkeit. Deutschland wäre gut... willkommen im vereinten Europa...

04.08.2013 Frühstück in einer der Bäckereien/Metzgereien im unteren Bereich des Santuarios.

Um 9 Uhr geht es mit der Funivia nach Savoia. Aus der Gondel schauen wir uns den Weg an, der uns zwei Stunden Mühe erspart. Zieht sich lang und ist viel belaufen, wir haben nichts verpasst. In der Gondel sind viele Wanderer, Kletterer... es ist zu laut. Schnell raus und ab auf die einsamen Pfade der GTA. Bis Rifugio Coda habe ich fast meinen ganzen Wasservorrat verbraucht.

Am Rifugio mache ich eine Pause und fülle 3 Liter Wasser nach. Erst dann sehe ich, dass es no potable ist. Kurzer Blick in die Gegend, kein Vieh zu sehen... wird schon passen. Und es hat gepaßt, habe 2 von 3 Litern getrunken und mich dabei gut gefühlt.

Vom Rifugio Coda geht es am Grad entlang mit gigantischer Aussicht und Weitblick. Um die weißen kappen des Monterosa zu sehen muss man sich leider immer umdrehen. So geht es bis zum Cole Lace.

Von hier geht es rechts bergab bis zur ersten Alpe. An der Alpe verliere ich die Markierung.

Frage die Leute ob das die Alpe Druer ist. Nein Alpe Druer soll größer sein und man kann da hinkommen wenn man giu oder giu (fast entgegengesetzt) geht. Gut, ich nehme das andere giu, das laut Karte und Sonnenstand in Richtung SW zeigt und laufe leicht absteigend quer durch die Graswiesen. Der Pfad verliert sich bald im Gras. Nach ca 2 km unbewohnte Hütte, weiter unterhalb eine weitere mit weidendem Vieh. Wieder niemand, den man fragen kann. Beschließe den Hang direkt runter zu gehen, weil einige 100m unterhalb läßt sich ein Pfad vermuten. An einem Felsvorsprung sehe ich links ein Anwesen, könnte Alpe Druer sein. D.h. Ich bin schon weiter...

Tatsächlich erreiche ich den markierten Pfad und stehe bald vor der Alpette. Hier ist der Weg durch die tiefen Hufspuren, Viehzaun nicht gut lesbar. Also wieder eine Wegpeilung auf einen Grashügel, von dem eine Brücke zu sehen ist, die über den Bach führt.

Der Weg zieht sich endlos, als ein Haus auftaucht ist die Enttäuschung groß, dass es nicht das Agriturismo ist. Hier muss man scharf rechts halten etwa 1 km die Straße entlang laufen und dann scharf links und dann nach 1/4h kommt man auf dem Parkplatz vom Agriturismo raus.

Viele Einheimische, die hier einen Tagesausflug machen, quatschen, trinken, raiki und shiatsu betreiben... ein unbeschwerter Ort.

Die Wirtin ist eine nette Frau und erzählt uns, dass ihr Sohn Koch in einem Hotel ist, ihr Mann ist Winzer und sie produzieren Bio-Wein, dass sie vieles mehr an Speisen selbst zubereiten würden wenn nicht die italienische Lebensmittelaufsicht die europäischen Normen so drakonisch umsetzen würden. So gibt es Lizenz-Entzug wenn man Gästen wiederholt selbst gemachte Marmelade oder Butter anbietet. (…!!!)

Das Essen war im Belvedere jedenfalls wunderbar, ein Gedicht! Der Wein hat leichtes biologisches Rauschen im Kopf verursacht hat aber auch gut gemundet... vielleicht deswegen... :-)

05.08.2013 Vom Agriturismo geht es die Mulatierra immer abwärts gut markiert im Maroni-Wald.

Kommt man aus dem Schatten der Kastanienbäume raus dann fangen auch schon die Weinberge an. Der Weinbau wird hier nach dem Pergola-Prinzip kultiviert, dass der Gegend eine besondere Note verleiht. Sehr schön und gut gepflegt.

In Torre Daniele kehren wir an der Kirche ein und trinken ein Bier. Es sind einige Wanderer mehr zu sehen als auf der GTA

Bis nach Quincinetto müssen wir am Campingplatz vorbei die Strasse entlang links über die Brücke am Staudamm.

Quincinetto scheint ein verwahrloster Ort ohne Charme zu sein. Seine besten Jahre sind lange her, unverständlich warum hier zwei Kirchen gebaut wurden. Beide sind nicht im besten Zustand, wobei die ältere gesperrt ist und die, die offen ist, ist noch im August ein reinster Kühlschrank.

Wir essen in der Fernfahrerkneipe „El Quiote“ in der Nähe der Tankstelle. Das essen ist gut und preiswert. Die Übernachtung im Minihotel war in Ordnung.

06.08.2013 Von Quincinetto beschließen wir zufuß zu gehen.

Denn die IGC-Karte zeigt einen Wanderweg und wir haben noch einen Tag Zeit bis zu unserer Rückfahrt mit dem Europa-Special-Ticket. Der Wanderweg ist nach der Erfahrungen der letzten Tage überraschenderweise sehr gut ausgeschildert. Via Francigena. Im Gegensatz zu Quincinetto sind die Ortschaften entlang der Via Francigena sehr gut gepflegt, die Felder und die Weinberge hervorragend bewirtschaftet. Eine Ausnahme bildet die Ortschaft Borgofranco, die wie evakuiert ausschaut, welch merkwürdiges Schicksal ist den Leuten in dieser üppigen Gegend widerfahren...?

Unterwegs treffen wir einen Wanderer, den wir schon in Torre Daniele gesehen haben. Es ist ein 78-jähriger Herr aus Holland, er erzählt uns, dass er seit Mai auf dem Pilgerweg von Canterbury nach Rom ist. ( !!! Kling, darum ist der Weg so gut ausgeschildert !!!) Wir unterhalten uns noch ein wenig und mir ist bis heute noch sein Spruch im Gedächtnis „I realized I had an easy life, but now it is even better“.

Eine Pause machen wir am Lago Pistone in der Locanda, einem malerischen südländischen Haus. Wir sind die einzigen Gäste, es gibt nur Getränke. Passdscho.

In Ivrea angekommen folgen wir den Ostel-Schildern der Via Francigena. Diese führen uns zum Kanu-Klub von Ivrea. Hier findet ein internationaler Wettbewerb statt und alle Betten sind durch Sportler belegt. Aber wir zwei bekommen die Turnhalle der örtlichen Polizei zugewiesen. Perfekt, es gibt warme Duschen und Matten.

Wir schauen uns die Stadt an, essen einem Restaurant schauen nochmal bei der Kanu-Party vorbei und gehen dann in unsere Turnhalle schlafen.

07.08.2013 Vom nahe gelegen Bahnhof fahren wir mit dem Zug nach Turin.

Von Turin weiter nach Mailand, hier haben wir Zeit für eine kurze Besichtigung. Nach ein paar Tagen einsamer Wanderung arten die vielen Leute, Autos, Krach, Rauch in Stress aus.

Ab 21:35 geht es mit dem Schlafwagen nach München.

08.08.2013 Von München nach Erlangen, wo wir um 9:30 ankommen.


Tourengänger: qrt


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