Cristallina (2912m)


Publiziert von أجنبي , 13. Januar 2014 um 18:25.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:11 Januar 2014
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cristallina 
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 400 m
Strecke:13a und 521a nach SAC-Führer Skitouren Tessin / Misox / Calanca: Ossasco – P. 1430 – P. 1538 – P. 1675 – Alpe di Cristallina – Val Torta - Capanna Cristallina CAS – Cristallina – P. 2512 – Capanna Cristallina CAS
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Ossasco
Zufahrt zum Ankunftspunkt:-
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Cristallina
Kartennummer:LK 1:50.000: 265 S Nufenenpass / LK 1:25.000: 1251 Val Bedretto

Schnee ist in der Zentralschweiz zurzeit Mangelware. Immerhin bietet sich in unserer Nachbarschaft mit dem Val Bedretto ein Ausweg aus dieser misslichen Situation. Das dachten sich dieses Wochenende natürlich nicht nur wir, weshalb's schon in den zwei Postautos von Airolo ins Bedretto-Tal Sardinenbüchsen-ähnliche Zustände zu ertragen galt.

 

Wer auf die Cristallina wollte wie wir, durfte sich dafür bereits in Ossasco wieder aus der Sardinenbüchse quetschen, sofern die Entfaltung noch irgendwie gelang. Dort war derweil bereits alles zugeparkt. Entsprechend gross war der Ansturm auf das Cristallina-Gebiet. Um ca. 9.45 Uhr starteten wir dort auf hartem Schnee. Der Weg durch den Wald hoch gestaltete sich entsprechend rutschig.

 

So ungefähr ab der Alpe die Cristallina keimte Hoffnung auf, dass der Schnee oben raus einiges besser sein könnte. Allerdings befanden wir uns nun auch in einer dicken Nebelsuppe. Als wir diese bei P. 2150 wieder verliessen, bekamen wir das wahre Ausmass der Völkerwanderung zu Gesicht: Dutzende von Tourengängern stiegen zur Capanna Cristallina bzw. zur Bassa di Folcra auf. Einen Augenblick überlegten wir uns, zwei Spurern auf den Passo del Narèt zu folgen und die Cristallina „von hinten“, also via Ostflanke zu knacken. Da der Vorschlag keine Mehrheit fand, ging's weiter zur Hütte hoch, welche wir nach drei Stunden erreichten.

 

Den Vorteil, der einem der Hüttenaufenthalt bietet, erkannten wir sofort: während an der Cristallina noch einiges los war, konnten wir uns in der Hütte mal einrichten, in aller Ruhe verpflegen und abwarten, bis sich der Andrang auf dem Gipfel lichtete. Da die Cristallina von der Hütte aus schnell bezwungen ist, hatten wir ja keinerlei Stress.

 

Um ca. 14 Uhr brachen wir zum Gipfelsturm auf. Die Traverse in den Kessel gestaltete sich einigermassen mühsam, doch herrschten insgesamt wohl beinahe perfekte Verhältnisse – kein Vergleich jedenfalls zu meiner *letztjährigen Cristallina-Tour, wo die Westflanke deutlich weniger Schnee drin hatte (wie etwa dieses Foto zeigt) und dieser auch noch elend hart war.

 

Entsprechend einfach gestaltete sich nun unser Aufstieg durch die steile (35° unter dem Gipfelgrat) Flanke. Der Pulverschnee bereitete Vorfreude auf die Abfahrt. Diesmal konnten wir mit den Skis bis auf den Grat aufsteigen. Wie eine Spur bewies, waren andere zuvor sogar bis auf den Gipfel mit Skis aufgestiegen! Der Grat selber gestaltete sich diesmal als Spaziergang, während wir letztes Jahr nur mit Pickeln bewaffnet hoch kraxelten. Dass die Schneeverhältnisse die Schwierigkeit einer Tour markant beeinflussen, steht bekanntlich bereits in der Bibel oder sonstwo geschrieben.

 

Nach rund einer Stunde Aufstieg standen wir bereits auf dem Gipfel der Cristallina – alleine. Die Geduld hatte sich gelohnt. Gegen Süden war das Panorama etwas schwach und der Himmel bedeckt, der Ausblick ins Gotthard- und Furkagebiet und nach Westen war derweil bestens. Nach einiger Zeit begaben wir uns zurück zum Skidepot am Gipfelgrat, von wo wir schliesslich in die Westflanke stachen. Der oberste, steilste Teil war bei diesen Schneeverhältnissen einfach zu fahren, Felsen ragten kaum aus dem Schnee. Weil wir den Pulverschnee bis ans Limit ausreizen wollten, fuhren wir schliesslich bis zum See (P. 2512) hinunter ab und nahmen damit den kurzen Aufstieg zur Hütte in Kauf.

 

An der Cristallina wurden an diesem Tag so ziemlich alle möglichen Routen gemacht. Die Hütte war – was natürlich nicht erstaunte – recht stark frequentiert. Da diese Berghotel-ähnliche Schuhschachtel aber sehr geräumig ist und über viele, kleine Zimmer verfügt, stört das aber nicht sonderlich. In unserem 4er-Zimmer schliefen wir entsprechend gut – beste Voraussetzungen für die *Tour des nächsten Tages.
 

SLF: mässig (Trieb- und Altschnee ab 2000m)


Tourengänger: أجنبي


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