Drei Tage quer durch die Lechtaler Alpen - 1/3: von Bach a. Lech zur Memminger Hütte


Publiziert von Grimbart , 8. November 2013 um 21:06.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:29 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Parseiergruppe 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 70 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Langen a. Arlberg, Bahnhof, bzw. St. Anton a. Arlberg, Bahnhof, mit Landbuslinie 91 bzw. 92 nach Lech a. Arlberg, Postamt. Von Lech a. Arlberg, Postamt, mit der Lechtalbuslinie 4268 nach Bach a. Lech, Dorf.
Unterkunftmöglichkeiten:Bergheim Hermine in Madau (Privat), Memminger Hütte (DAV)
Kartennummer:AV-Karte 3/3 (Lechtaler Alpen - Parseierspitze), f&b Wanderkarte 351 (Lechtaler - Allgäuer Alpen)

So wie in den vergangenen Jahren, war auch für heuer wieder eine Mehrtagestour von Hütte zu Hütte in der letzten Augustwoche geplant. Auf die Region und die Route hatten wir uns schon zu Beginn des Jahres geeinigt: Eine West-Ost Durchquerung der Lechtaler Alpen auf dem Lechtaler Höhenweg. Als Ausgangspunkt war Zürs a. Arlberg und als Endpunkt Starkenbach im Oberinntal geplant. Die Hütten waren schon reserviert, einzige unbekannte war noch das Wetter. Und wie das Leben nun mal so spielt machte uns Petrus mit einem Kaltwettereinbruch zu Bartholomä einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Da diesmal auch ein Bekannter aus London dabei war, dessen Fähigkeiten am Berg wir nicht so recht einzuschätzen wussten, entschlossen wir uns die Tour von fünf auf drei Tage zu verkürzen und um einen Tag nach hinten zu verschieben. Die neue Routenführung entsprach nun eher einer etwas ungewöhnlichen Nord-Süd Durchquerung der Lechtaler Alpen mit der Gemeinde Bach a. Lech als Ausgangspunkt und Starkenbach bzw. Landeck-Zams als Endpunkt. Mit dreitägiger Verspätung ging es dann am Donnerstag den 29. August 2013 nun endlich los.

Vom Dorfzentrum der Gemeinde Bach am Lech führt der Weg zunächst entlang des Alperschonbachs nach Süden bis an den Waldesrand. Dort angekommen folgt man dem Forstweg in mäßiger Steigung hinauf ins Madautal. Nach etwa 20 Minuten verflacht der Weg zusehends und führt fast eben hinein ins Tal.
 
Im Gegensatz zu den von uns angetroffenen E5-Fernwanderern entschieden wir uns bei der Abzweigung zur Madauer Schlucht die Forststraße zu verlassen und auf die andere Talseite zum Madauer Höhenweg zu wechseln. Die Abzweigung zur Madauer Schlucht bzw. zum Madauer Höhenweg befindet sich kurz hinter der Abzweigung zur Baumgartenalm und führt links hinab zur Madauerbrücke. Von der Madauerbrücke hat man einen sehr schönen Blick in die 60 m tiefe Schlucht. Nach Überquerung der Brücke gewinnt man in ein paar Serpentinen sehr schnell die Höhenmeter zurück, die man zuvor im Abstieg  verloren hat. Hat man diesen Anstieg hinter sich gebracht so führt ein schöner Wanderweg in leichtem Auf und Ab mit schönen Aus- und Tiefblicken durch Latschen- und Buschwerk hinein nach Madau. Nach gut einer Stunde Höhenbummelei auf einem angenehm zu gehenden Wanderweg trifft man kurz vor Madau bzw. dem Madauer Weiler Eckhöfe wieder auf eine Forststraße und folgt dieser bis nach Madau.
 
Da wir aber nicht in Madau einkehren wollten, verzichteten wir auf diesen Abstecher und wählten bei der Abzweigung nach Madau den rechten Fahrweg, der hinab zum Parseierbach führt. Nach Querung des März- und Röttalbachs leitet der Fahrweg in angenehmer Steigung durch Wald hinein ins Parseiertal. Nach Querung eines von der Saxer Spitze herunterkommenden Sturzbachs öffnet sich einem nach der darauf folgenden Wegbiegung plötzlich das Parseiertal. Direkt vor einem setzen sich der Seekogel und der Vordere Seekopf mächtig in Szene. Neben dem breiten Bachbett, das die Kraft des Parseierbachs nur erahnen lässt, wandert man nun fast eben bis zum Schoberplatz, der Endstation des E5-Hüttentaxis.
 
Vom Schoberplatz geht man über einen bei Hochwasser nicht zu empfehlenden Holzsteg über das Bachbett des Parseierbachs auf die andere Talseite. Von hier führt der Weg, der aufgrund der Regenfälle in den Vortagen sehr lehmig und rutschig war in zahlreichen Serpentinen zwischen Buschwerk hinauf zum Boden der Unteren Leg mit dem sehr schönen Seewi-Wasserfall. Der Weg führt nun über offenes Gelände bis unter den Wasserfall.

Die Steilstufe, die sich vor einem in den Weg stellt, umgeht man links des Wasserfalles durch eine steile Rinne. Im Zick-Zack führt der weiterhin erdige Weg durch diese Rinne hinauf zum Boden der Oberen Leg. Über einen imponiert die Oberlahmsspitze mit ihren runsendurchzogenen Steilgrashängen. Am Ende der Rinne angekommen quert man abermals den Gebirgsbach und wandert nun stets zur Rechten des Baches über schöne Matten hinauf zur Hochebene bei der Memminger Hütte. An der Geländekante angekommen öffnet sich einem die sehr eindrucksvolle Felsszenerie rund um die Memminger Hütte, insbesondere weiß der Vordere Seekopf über der Memminger Hütte zu imponieren. Das Felsentheater rund um die Hütte stets vor Augen führt der Weg am Rande des Beckens ohne große Hindernisse direkt auf die in einem Sattel zwischen Seekogel und Vorderer Seekopf gelegene DAV-Hütte zu.
 
Vor Eintritt in die Hütte war aber aufgrund der Wegbeschaffenheit noch eine gründliche Reinigung der Bergschuhe von Dreck und Lehmklumpen angesagt. Danach konnte das Panorama mit Grießlspitze und Freispitzkamm von der Terrasse der Memminger Hütte bei einem kühlen Blonden so richtig genossen werden.

Trotz einer seit Sonntag kaputten Materialseilbahn, war in Bezug auf die Hüttenverpflegung  von diesem Logistikproblem nichts zu spüren (jedenfalls solange man nicht Milch zum Frühstück verlangte). Nach einem sehr üppigen Abendessen stand einem gemütlichen Hüttenabend mit Kartenspiel nichts mehr im Wege.

Anmerkung:
Im Parseiertal und auf der Memminger Hütte hat man keinen Netzempfang für sein Handy/Mobile!

Tourengänger: Grimbart


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