Nüneneflue - eben doch kein Grashoger
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Die Nüneneflue ist kein klassischer Kletterberg und schon gar kein Wanderberg. Also was ist sie dann? Ein Hybrid aus Gras und Fels, auf alle Seiten steil abfallend? Als Kind wurde mir damals weisgemacht, dass man da "nicht rauf geht". Nun denn, einige Jahre und Erfahrungen später wandeln sich vermeintliche Tatsachen.
Heute ist so ein Tag, wo es einen förmlich nach draussen zieht. Klare Luft und eine herbstlich-hilbe Milde in der Höhe laden geradezu ein, in den Bergen rumzukraxeln. Dass ich es heute nicht allzu früh aus dem Bett schaffe, wirkt sich zwar positiv auf meine Kleiderwahl aus: dank den schon wärmeren Temperaturen ist sommerliches Tenue angesagt. Demgegenüber bleibt nun nicht mehr so viel Zeit, in komfortable Höhen zu gelangen. Ich kompensiere dies mit einer Anreise per Bike. Bergauf ist man da nicht unbedingt schneller, dafür sicherlich bergab...
Kurz vor Mittag gehts los in Därstetten im Simmental. Vorbei an heimeligen Chalets steuere ich den Eingang zum Buuschetal an. Recht abenteuerlich schlängelt sich das Strässchen hier den Felsen entlang, zum Teil sogar in Tunnels. Es folgt ein längeres schattiges Flachstück, bevor die Strasse auf der anderen Seite des Baches einer Rampe gleich wieder merklich steiler wird. Bei der Haaggli-Brücke lohnt es sich, kurz einen Blick in die imposante Schlucht zu werfen - unerwartet tief hat sich das Wasser in die Felsen eingefressen. In den sonnigen Hängen um Mittelberg wirds sommerlich warm und gleichzeitig so steil, dass ich das Bike meist schieben muss - sogar auf der Abfahrt werde ich an der steilsten Stelle absteigen müssen. Im oberen Teil der Fahrstrecke erinnern einige Schneereste ans winterliche Intermezzo letztes Wochenende.
Bei einer Ruine im Chessel ist Endstation fürs Bike. Ich steige auf den Schwalmerepass und schaue ehrfürchtig zur Nüneneflue auf. Zu Beginn quert man ein paar Meter in die Südflanke hinaus, bevor man steil und in einigen Griffen den Grat oberhalb des ersten felsigen Aufschwungs erreicht. Nun wirds beidseitig ausgesetzt. Man hält sich praktisch immer an die Gratschneide und weicht ein-zwei Mal leicht in die Nordflanke aus. Kleine Schneefelder zu dieser Jahreszeit machen die Sache nicht unbedingt einfacher. Schlüsselstelle im Aufstieg ist für mich der Ausstieg aus einem schwach ausgeprägten vertikalen Band. Ein bisschen mulmig wird mir beim Gedanken, wie ich da wieder runter komme, denn runter ist ja meist noch etwas kniffliger als rauf. Bald ist das Gipfelkreuz in Sichtweite, der Grat wird endlich flacher auf den letzten Metern.
Auf dem Gipfel geniesse ich die fantastische Fernsicht und die Einsamkeit - gerade letzteres trifft auf den westlichen Nachbarn Gantrisch nicht zu. Auf dem Vorgipfel der Nünene tummeln sich noch ein paar Kletterer; diese knobeln aber noch lange an einem Felskamm im Übergang zum Hauptgipfel rum - so habe ich den Gipfel für mich alleine.
Um ca. 15h trete ich den Abstieg über die gleiche Route an. Mit viel Respekt nähere ich mich meiner Schlüsselstelle, doch überraschenderweise kommt sie mir nun fast einfacher vor - dafür wiederum verlangen andere Stellen, die ich im Aufstieg kaum bewusst so wahrgenommen habe, äusserste Aufmerksamkeit. Obwohl die Route über den Ostgrat nur wenige Höhenmeter und eine kleine Strecke überwindet, nimmt sie einige Zeit in Anspruch. In solchem Gelände bewege ich mich langsam und sehr vorsichtig, prüfe jeden Griff und achte auf sicheren Stand. Wegen der Exponiert- und Steilheit wird ihr die Bewertung T6 sicher gerecht. Dank durchgehend vorhandenen Pfadspuren und guten Griffen in Gras und schönem Kalkfels ist sie aber auch durchaus genussvoll! Und dennoch bin ich dann schon etwas erleichtert, wieder heil auf dem Schwalmerepass zu landen.
Nun steht noch die lange Talfahrt per Bike bevor, und mit ihr einige wunderschöne herbstliche Stimmungsbilder. Die idyllische Ruhe, die sich im Herbst in den Tälern ausbreitet und das milde, schon fast etwas wehmütige Sonnenlicht sind einfach unbeschreiblich.
Da meine Ankunft im Tal ziemlich schlecht auf den Fahrplan des Zuges abgestimmt ist, beschliesse ich, an den sonnenbeschienenen Hängen via Stigimaad - Balzeberg -Eschle talauswärts zum Bahnhof Oey zu radeln, wo mich schliesslich die Bahn aufschnappt.
Fazit: Eine herrliche, abwechslungsreiche, stimmungsvolle und teils auch abenteuerliche Tour!
Heute ist so ein Tag, wo es einen förmlich nach draussen zieht. Klare Luft und eine herbstlich-hilbe Milde in der Höhe laden geradezu ein, in den Bergen rumzukraxeln. Dass ich es heute nicht allzu früh aus dem Bett schaffe, wirkt sich zwar positiv auf meine Kleiderwahl aus: dank den schon wärmeren Temperaturen ist sommerliches Tenue angesagt. Demgegenüber bleibt nun nicht mehr so viel Zeit, in komfortable Höhen zu gelangen. Ich kompensiere dies mit einer Anreise per Bike. Bergauf ist man da nicht unbedingt schneller, dafür sicherlich bergab...
Kurz vor Mittag gehts los in Därstetten im Simmental. Vorbei an heimeligen Chalets steuere ich den Eingang zum Buuschetal an. Recht abenteuerlich schlängelt sich das Strässchen hier den Felsen entlang, zum Teil sogar in Tunnels. Es folgt ein längeres schattiges Flachstück, bevor die Strasse auf der anderen Seite des Baches einer Rampe gleich wieder merklich steiler wird. Bei der Haaggli-Brücke lohnt es sich, kurz einen Blick in die imposante Schlucht zu werfen - unerwartet tief hat sich das Wasser in die Felsen eingefressen. In den sonnigen Hängen um Mittelberg wirds sommerlich warm und gleichzeitig so steil, dass ich das Bike meist schieben muss - sogar auf der Abfahrt werde ich an der steilsten Stelle absteigen müssen. Im oberen Teil der Fahrstrecke erinnern einige Schneereste ans winterliche Intermezzo letztes Wochenende.
Bei einer Ruine im Chessel ist Endstation fürs Bike. Ich steige auf den Schwalmerepass und schaue ehrfürchtig zur Nüneneflue auf. Zu Beginn quert man ein paar Meter in die Südflanke hinaus, bevor man steil und in einigen Griffen den Grat oberhalb des ersten felsigen Aufschwungs erreicht. Nun wirds beidseitig ausgesetzt. Man hält sich praktisch immer an die Gratschneide und weicht ein-zwei Mal leicht in die Nordflanke aus. Kleine Schneefelder zu dieser Jahreszeit machen die Sache nicht unbedingt einfacher. Schlüsselstelle im Aufstieg ist für mich der Ausstieg aus einem schwach ausgeprägten vertikalen Band. Ein bisschen mulmig wird mir beim Gedanken, wie ich da wieder runter komme, denn runter ist ja meist noch etwas kniffliger als rauf. Bald ist das Gipfelkreuz in Sichtweite, der Grat wird endlich flacher auf den letzten Metern.
Auf dem Gipfel geniesse ich die fantastische Fernsicht und die Einsamkeit - gerade letzteres trifft auf den westlichen Nachbarn Gantrisch nicht zu. Auf dem Vorgipfel der Nünene tummeln sich noch ein paar Kletterer; diese knobeln aber noch lange an einem Felskamm im Übergang zum Hauptgipfel rum - so habe ich den Gipfel für mich alleine.
Um ca. 15h trete ich den Abstieg über die gleiche Route an. Mit viel Respekt nähere ich mich meiner Schlüsselstelle, doch überraschenderweise kommt sie mir nun fast einfacher vor - dafür wiederum verlangen andere Stellen, die ich im Aufstieg kaum bewusst so wahrgenommen habe, äusserste Aufmerksamkeit. Obwohl die Route über den Ostgrat nur wenige Höhenmeter und eine kleine Strecke überwindet, nimmt sie einige Zeit in Anspruch. In solchem Gelände bewege ich mich langsam und sehr vorsichtig, prüfe jeden Griff und achte auf sicheren Stand. Wegen der Exponiert- und Steilheit wird ihr die Bewertung T6 sicher gerecht. Dank durchgehend vorhandenen Pfadspuren und guten Griffen in Gras und schönem Kalkfels ist sie aber auch durchaus genussvoll! Und dennoch bin ich dann schon etwas erleichtert, wieder heil auf dem Schwalmerepass zu landen.
Nun steht noch die lange Talfahrt per Bike bevor, und mit ihr einige wunderschöne herbstliche Stimmungsbilder. Die idyllische Ruhe, die sich im Herbst in den Tälern ausbreitet und das milde, schon fast etwas wehmütige Sonnenlicht sind einfach unbeschreiblich.
Da meine Ankunft im Tal ziemlich schlecht auf den Fahrplan des Zuges abgestimmt ist, beschliesse ich, an den sonnenbeschienenen Hängen via Stigimaad - Balzeberg -Eschle talauswärts zum Bahnhof Oey zu radeln, wo mich schliesslich die Bahn aufschnappt.
Fazit: Eine herrliche, abwechslungsreiche, stimmungsvolle und teils auch abenteuerliche Tour!
Tourengänger:
Maisander

Communities: Bike & Hike, T6
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Kommentare (7)