Tête de Vertsan
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Bevor man sich eine happige Aktion vornimmt, ist es oft sinnvoll, zunächst einen Augenschein zu nehmen. So wollte ich auf dieser Tour vor allem Einblick in die Südwand des Haut de Cry gewinnen. Um es vorweg zu nehmen: Grimmig scheint da wirklich nur der Vorname zu sein! Aber auch die Tête de Vertsan ist einen Besuch wert.
Man startet in Chamoson oder Grugnay und folgt dem Wanderweg nach Neimia. Ein markierter und mit Fixseilen gesicherter Pfad führt zu P. 1306. Hierher könnte man auch von Ardon gelangen (ebenfalls markiert). Der markierte Pfad, der nach Vertsan (bis zum Refuge du Gurit) führt, steigt nun sehr steil bis les Ancillons an. Hier tritt man aus dem Wald aus und gewinnt Einblick in die Südwand. Kaum vorzustellen, dass es Leute geben soll, die da mit Ski hinunter fahren!
Bald verlässt man den markierten Pfad und folgt dem SE-Grat des Haut de Cry. Auf etwa 2350 m stösst man auf eine etwas heikle Stelle (ein senkrechter Abbruch wird über ein Band überwunden). Schliesslich ist die Tête de Vertsan erreicht. Ich war sehr verwundert, dass nicht weit von mir zwei Personen daran waren, den Grat weiter zu erklettern. Diese Route scheint anspruchsvoll zu sein, vermutlich muss man zuerst in den tiefen Einschnitt der Passage de la Jacqueline abseilen.
Der Abstieg erfolgte zunächst über den Ostrücken, der stellenweise recht steil ist (bei Nässe nicht anzuraten). Auf etwa 2100 m querte ich dann nach links, um etwas oberhalb des Refuge du Gurit die Tine zu überqueren. Mit etwas Schrofen-Graskraxelei ging es weiter zu P. 2312 und dann, teilweise über Schneefelder, in den Petit Renard hinauf.
Hier öffnete sich der Blick auf das herrliche Schneefeld, das bis gegen L'Itre du Bouis hinunter zieht. In diesem breiten Couloir starb im Februar 1864 JJ Bennen (Erstbesteiger des Weisshorns) in einer Lawine (ein zeitgenössischer Bericht über das Unglück ist hier zu lesen). Nach einer herrlichen Rutschpartie ging es dann auf dem markierten Pfad über Einzon und L'Airette nach Ardon hinunter. Wenn das Postauto in Derborence den Betrieb aufnimmt (ab Ende Juni) kann es vorteilhaft sein, den Bus in Motélon zu nehmen.

Kommentare