Galenstock
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Sommerskitour auf einen unschlagbaren Skiberg
Galenstock – wohl definitiv einer der besten Skiberge der Innerschweiz und als Saison-Abschluss-Skitour immer wieder bestens geeignet. Der Rhonegletscher ist bis zur Eisgrotte oft noch viel länger schneebedeckt als das umliegende Gelände – und falls der Schnee einmal weg sein sollte, fährt man einfach übers Eis. Der Aufstieg auf den Galenstock ist rassig und bei harten Bedingungen nicht zu unterschätzen. Dann gehören auch Pickel und Steigeisen ins Gepäck. Bei der Abfahrt sind verschiedene Varianten zwischen mässig bis äusserst steil vorhanden: (i) Die Abfahrt direkt vom Gipfel auf der Normalroute ist gut machbar und nur mässig ausgesetzt (44° Grad auf 50m); (ii) die Westabfahrt vom Gipfel ist bei guten Bedingungen durchaus im grünen Bereich, erfordert aber einige Erfahrung (bis zu 50°, enges Couloir), (iii) das Ostcouloir direkt vom Gipfel auf den Tiefengletscher kann ebenfalls gefahren werden.
Die Bedingungen sind noch erstaunlich gut für Skitouren! Da die Gletscherzunge allerdings schon zu mehr als der Hälfte ausgeapert ist, bleibt Galenstock als Skitour allerhöchstens noch eine bis zwei Wochen sinnvoll. Oben liegt nach wie vor viel Schnee. Wir durften uns sogar an etwas frischem Pulver erfreuen! Dank der kühlen Temperaturen war die Schneeoberfläche bestens gefroren und hat sich mittlerweile so stark verfestigt, dass sie im Tagesverlauf nur noch wenig aufweicht.
Als wir den Furkapass hochfuhren, war die Moral gering: Dichter Nebel mit 30m Sicht, dazu Regen und Schneefall… Ideale Bedingungen für Sommerskitouren! Auf der Passhöhe sah es genau gleich aus, andere Fahrzeuge mit Skis im Gepäck wendeten sogar. Im Mute der Verzweiflung runter nach Belvedere – und siehe da: klare Sicht und teils gar blauer Himmel! Bei der Eisgrotte können die Skis montiert werden. Über die teils apere Zunge des Rhonegletschers hinauf und in drei Stunden auf der Normalroute auf den Galenstock. Die steilste Passage am Gletscherchen auf ca. 3200 m.ü.M. erfordert eine gute Harscheisentechnik. Man kann den Gletscher auch weiter rechts (Sommerroute) durch felsdurchsetztes Gelände umgehen. Den Gipfelaufstieg konnten wir ohne Steigeisen machen.
Abfahrt mit den Skis direkt vom Gipfel auf der Normalroute. Auf dem Gletscherchen nochmals steil (42° auf 100 Höhenmetern). Eine lohnende Variante gibt’s beim Ausgang des Tälchens, das zum Galenstock führt. Man quert ca. 200 Meter nach rechts hinaus und erreicht einen schönen, Couloir-ähnlichen Hang, der direkt in die Mulde östlich des grossen Bruches des Rhonegletschers führt (40° auf 150m). Lustige Abfahrt über das Blankeis des Rhonegletschers an meinen Stangen vorbei.

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