Wir hatten ein paar freie Tage und Dent Blanche stand ganz oben auf der Wunschliste. Die Bedingungen sollten im Moment gut sein und kurz vor der Abfahrt erschien der kurze (Vorab-) Eintrag von Platonismo der das bestätigte.
Also fuhren wir das Val d`Herens hinauf, übernachteten dort und gingen den wunderschönen, aber auch eher ungewöhnlich langen Hüttenzustieg zur Cabane de la Dent Blanche bzw. Cabane Roussier. Schon nach 30 Minuten ist man über der Baumgrenze und entsprechend ist das Panorama.
Die Hütte ist recht "basic", kein Waschraum, niedriger Schlafraum mit entsprechend beengten (Luft-) Verhältnissen, glücklicherweise klingelt der Wecker um 0400, um 0430 gibt es Frühstück, um 0500 gehen mit uns insgesamt knapp 20 Bergsteiger los.
Nach 15 Minuten Blockgelände mit einzelnen II-er Stellen erreichen wir einen Firnhang und ueber diesen bald die Wandfluelücke. Danach ueber flachen Gletscher zum Beginn des Südgrates. Ueber leichte Felsen (Steigeisen montiert gelassen) zu Firnfeld unter P 3907, der auf guter Spur links umgangen wird. Vorsicht, im letzte Teil liegt die Spur allerdings zu hoch.
Ab da bis kurz vor dem Gipfel fast komplett schnee- und eisfreier Fels. Nur eine kurze Stelle (1m) unterhalb des Grand Gendarme, den wir links umgehen, ist vereist, so das wir die Steigeisen dafür montieren, sonst eben alles bis zum Gipfelgrat ohne Steigeisen.
Fazit: Auch an unserem Gipfeltag weiter gute Bedingungen, fast ausschließlich schnee- und eisfreier Fels sowie kurze Passagen mit gutem Firn
Nur der Übergang vom Firnfeld unter P3907 zum Fels war überwechtet (Photos), sonst derzeit keine Wechten am Grat, die früher im Jahr wohl ausgeprägt sein können.
Die Lage der Hütte auf 3507m und die Gipfelhöhe von 4357m sind grenzwertig für eine 2-Tagesunternehmung ohne Vorakklimatisation. Ich hatte im Gipfelbereich leichte Kopfschmerzen und die Steiggeschwindikeit wäre bei besserer Akklimatisation sicher höher gewesen.
Als besonders befriedigend habe ich empfunden, daß der Anstieg komplett ohne Aufstiegshilfen wie Trittstifte oder Taue erfolgt, die am Hörnli- und Liongrat oder auch der Dufourspitze, die Anstiege ein Stück weit zum Klettersteig degradieren.
Da ein großer Teil der Tour direkt auf dem Grat erfolgt, ist der Ausblick entsprechend großartig.
Fast alle gestarteten Bergsteiger haben an diesm Tag den Gipfel erreicht, nur eine Seilschaft ist bereits im Firnfeld unterhalb P 3907 umgekehrt, wahrscheinlich wegen gesundheitlichen Problemen mit der Höhe
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