2-Tages-Projekt: 56 Kilometer an und auf den Bückebergen


Publiziert von Alpenorni , 23. August 2013 um 10:54.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Weser-/Leinebergland
Tour Datum:22 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1010 m
Abstieg: 1020 m
Strecke:56,4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Apelern, Bus von Haste/Bhf.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Lauenau ZOB, Bus nach Haste/Bhf.

Endlich habe ich ein langgehegtes Projekt verwirklicht : Im Südwesten  "meines"  Wandergebietes erheben sich am Übergang vom Weserbergland zum Schaumburger Land die Bückeberge, oberhalb der Ortschaften Stadthagen und Bückeburg.
Es handelt sich dabei um einen langgezogenen Kamm, der steil in Richtung Süden abfällt, und flacher in ausgedehnten Waldungen gen Norden darniedersinkt. Kammhöhe recht konstant auf lange Strecken um die 350m Höhe, höchster Punkt 367m.
Hauptproblem ist die Anreise ! Bzw. : Diese Touren hier sind, von Hannover aus, keine Wochenendtouren, denn dann fährt die Buslinie nur spärlich bzw. gar nicht mehr.
Man hat sich also der wochentäglichen Verbindungen zu bemühen, letzte Abfahrt ist dann aber unwiderruflich um 19.00 Uhr in Lauenau - sollte man diesen Bus verpassen, dann ist wohl ein Aufstieg und Marsch von mindestens 10 km Strecke über den Deisterkamm zum nächsten Bahnhof unumgänglich, oh Graus...
Ich hatte mir 2 Tage Zeit genommen, um in 2 Tagestouren dieses Gebiet zu erkunden.
Grundlage der Unternehmung ist die Wanderkarte Weserbergland 1 : 50.000. Damit kommt man überall gut durch. Ab und an muss man auch kurz mal Landstraßen benutzen, die leider keinen separaten Fuß- oder Radweg besitzen - wenig Verkehr hier, zum Glück.
Sowieso : Auf meiner gestrigen zweiten Tour hier war so wenig Verkehr auf den Wanderwegen, man glaubt es kaum : Auf 8 1/2 Stunden und gut 32 km Strecke habe ich außerhalb der paar zu durchwandernden Dörfer gerade 3 (drei !) Menschen angetroffen, die "auf Tour" waren, und das waren allesamt einsame Mountainbiker...

Für diese zweite, gestrige Tour, habe ich die Wegpunkte angegeben :
Teil 1.)
Von Apelern
   (erster Bus an : Erst um 10.09 Uhr - und nun heißt es : immer im Auge behalten : letzter Bus dann ab Endpunkt Lauenau um 18.59 Uhr !  - da müssen jetzt die gut 32 Kilometer reinpassen.)   über freies Feld nach Reinsdorf. Dabei : Linkerhand kleiner überdachter Aussichtspunkt am "Kleinen Riesen".
Von Reinsdorf dann in den Wald, durch den es aufwärts geht zum Kamm der Bückeberge, den man am "Wierser Tor" ( 6,3 km) erreicht. Ab hier gibt es kein Vertun mehr : Ein breiter Forstweg führt, zunächst durch schöne alte aufgelockerte Fichtenbestände, immer dem Kamm entlang gen Westen. - Ein militärisches Sperrgebiet umging ich linkerhand im finstern Tann und stieß alsbald wieder auf den Kammweg. Bald öffnet sich hier ein großartiger Ausblick nach Süden. Leider ist es nun Mittagszeit, und die gegenlichtige etwas diesige Fernsicht ist überhaupt nicht kamerafreundlich. In "live" allerdings eine sehr schöne Passage, die viel Weite atmet ! Rechts taucht dann bald der Zugang zu den berühmten Oberkirchener Sandsteinbrüchen auf (Infotafel). Diese Location ist nun auf meiner Projektliste fest gebucht. An hohem Sendemasten vorbei, erreicht man schließlich, links kurz auf asphaltierter Straße absteigend, den "Pilgerweg Loccum". Bis hierher 12,1 km,  320 Hm.
Teil 2 ) :
Nun geht es auf dem Pilgerweg gen Osten und bald erreiche ich einen Abschnitt mit Lichtungen und unzähligen Schmetterlingen, die zu fotographieren es mich sehr reizt - aber : Man muss halt an den 19-Uhr-Bus schon mal denken...und hier mal 5 Minuten , da mal 10 Minuten, soviel Zeit ist eingeplant für dies und das am Wegesrand oder in den Lüften -solange ich ansonsten zügig vorankomme. So nahm ich mir auch schon morgens kurz Zeit, um mit dem Feldstecher einen Blühstreifen abzuscannen - und siehe da : Ein durchziehendes Braunkehlchen saß da mittendrin, und auch ein Großer Brachvogel, der laut rufend von Rodenberg her kam, entging mir nicht. Von Rotmilanen, Kolkraben, Grün- und Schwarzspecht ganz zu schweigen, denen ich auch ein paar Momente der Aufmerksamkeit widme.
Man erreicht absteigend dann den Waldrand und tritt aus dem kühlen Wald nun in die warme freie Feldmark, wo kaum ein Wind mal geht, nur ab und an ein laues Lüftchen.
Es folgt nun ein Parcours entlang der o.a. Wegpunkte, hinunter in die Talung und jenseits wieder bergauf, bei Hattendorf ein schönes Panorama (Schautafeln) und dann zum Dörflein namens Raden.
Dieser Teil 2 ist auf der Wanderkarte bis Raden rot eingetragen. Teilstrecke 2 : 11,8 km, 160 Hm,
gesamt bis hierher 23,9 km.
Teil 3.) :
Von Raden nun wieder in den kühlen Wald hinein.Man erreicht hier einen Ausläufer des Süntel, die Westeregge, die vom schattigen Tal des Bleekgrunds begleitet wird, in den es hinabzusteigen gilt. Hier aufpassen, dass man den richtigen Einstieg am Waldrand findet ! Am besten genau zum Waldeck SO vom Ort noch etwas ansteigen und dann links geradeaus auf altem Forstweg in den Wald hinein.
Nun geht es bergab im kühlen Tal, aus dem man oberhalb von Hülsede heraustritt in die weite freie bucklige Feldmark. Einen kleinen Buckel quere ich alsbald nach links (NW) und steuere auf  Meinsen zu.
Nun geradewegs durch den Ort, über die Schnellstr. und entlang von Mais und Stoppel nach Lauenau und durch den Ort zum ZOB. Teilstrecke : 8,5 km, 40 Hm.

Gesamt also 32,4 km, 520 Hm.

Diese letzte Teilstrecke von 8,5 km absolvierte ich in genau 1 1/2 Stunden, so dass sogar noch Zeit blieb, um in Lauenau im Supermarkt am ZOB herrliches frisches sprudelndes Mineralwasser zu kaufen, das ich während der folgenden Bus- und Bahnfahrt dann erquickenderweise zu mir nehmen konnte, unter Zugabe einiger Brombeeren, die ich unterwegs gesammelt hatte :-)

Tour 1 ( die ersten Bilder) hatte folgende Wegstrecke :
Bantorf / Bhf. - über den Deister nach Rodenberg - Mühlenberg - Altebusch - Heisterberg -
Groß Hegesdorf - Lyhren - Kleiner Riesen - Apelern
24,0 Km, 490 Hm

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Beide Touren schließen also aneinander an und ich kann sie auf genau dieser Strecke empfehlen.
Man durchwandert einsame Wälder und ausgedehnte einsame Felder und Wiesen, dazu die kleinen Dörfer, und geographisch hat man gute Einblicke in den Aufbau dieser lieblichen Landschaften im Südwesten von Hannover, an der Mittelgebirgsschwelle, die sich hier an das norddeutsche Tiefland anschließt.







Tourengänger: Alpenorni


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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

Alpenorni hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. August 2013 um 11:12
Ja schon, aber an 2 Tagen. Fühle mich aber gut in Tritt, demnächst mache ich mal so richtig Strecke, dann am Stück :-)

Henrik hat gesagt: Endlich wieder mal eine
Gesendet am 23. August 2013 um 12:49
T-3-Tour aus dem ge"falter"ten Flachlandhausen! Also die Bilder sind ja in gewohnter Qualität und der Text ja auch. Danke.

Saluti

Henrik

Alpenorni hat gesagt: RE:Endlich wieder mal eine
Gesendet am 23. August 2013 um 16:42
Mit T 3 meinst Du sicherlich : Eine 3-Tarifzonen-Tour (von Hannover aus ist es nämlich so, öffimäßig gesehen).
Wer sich hier auf T-3-Touren freut, für den wird diese Route nämlich bald zum Flop ;-)


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