Hinreise und Ferienauftakt in Druogno


Publiziert von ABoehlen , 16. August 2013 um 17:08.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:28 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Vigezzo   I 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 70 m
Abstieg: 70 m
Strecke:Druogno - Buttogno - Crana - Santa Maria Maggiore - Druogno
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Druogno
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Stella Alpina in Druogno.
Kartennummer:LK1311 Comologno oder LK275(T) Valle Antigorio und LK285(T) Domodossola


Schon ist wieder ein Jahr vorbei und es geht mit meinem Kollegen Oskar in die Wanderferien in den Süden. Die Anreise gestaltet sich an diesem Sonntagvormittag, 28. Juli zwar etwas umständlich, da wegen Bauarbeiten die InterRegio-Züge Brig-Domodossola in Iselle enden. Allerdings entwickelt sich bereits die Reise dorthin zu eine Geduldsprobe, da die benutzte Simplon-Tunnelröhre durch ein Fahrzeug blockiert wird, weshalb es einen längeren Halt in der zweiten Tunnelhälfte gibt. Dann aber fahren wir in Iselle ein, und auf dem sonst wie ausgestorben wirkenden Bahnhof gibts Betrieb! Unzählige Reisende mühen sich mit ihren sperrigen Koffern über die unebenen Bahnsteige und die Gleise hinweg und schliesslich zieht sich eine regelrechte Karawane der Hauptstrasse entgegen. Ich frage mich, ob mal wieder ein EuroCity irgendwo liegen geblieben ist, oder warum sonst so viele den InterRegio benutzen. Wie auch immer, beim Busbetreiber Comazzi hat man offenbar mit einem grösseren Ansturm gerechnet, denn 5 grosse Reisebusse stehen bereit. Bis alle Koffer und deren Besitzer in diesen Fahrzeugen verschwunden sind, dauert es nochmals eine Weile, aber dann geht es weiter, Richtung Schnellstrasse und das Val Divedro hinunter.

Erinnerungen an unsere Ferien in Varzo kommen hoch, als wir diesen Ort passieren und die kleine Hängebrücke über die Diveria erspähen. Und auch das Ziel der Fahrt, die Stadt Domodossola ist mit unzähligen Erinnerungen verbunden, beispielsweise an die Ferien im letzten Jahr.

Hier ist es glühend heiss. Die Regionalzeitung "eco risveglio" wird am kommenden Donnerstag über den "caldo record a Domodossola: 37° C" sprechen (gemeint ist dieser Sonntag) und darüber, dass das Hochdruckgebiet "Caronte" mit heisser Saharaluft nun auch in Norditalien angekommen ist, und Domodossola zur heissesten Stadt der Provinz macht. Wir verziehen uns erstmal ins Kühle; das heisst in den unterirdischen Bahnhof der SSIF, wo natürlich der angepeilte Zug schon längst verschwunden ist. Innert einer halben Stunde fahre aber der nächste, erfahren wir. Wie in dieser Jahreszeit auf dieser Bahn üblich, sind die recht kurzen Triebwagen bis auf den letzten Platz besetzt, aber die Fahrt ist immer wieder ein Erlebnis, und der Fahrtwind, der durch die offenen Fenster hineinströmt, kühlt trotz der hohen Lufttemperatur.

Bald aber geht es ohnehin in die etwas weniger heissen Höhen: Trontano, nach den vielen Kehrtunneln, liegt bereits auf 518 m und auf der Weiterfahrt hinein ins Valle Vigezzo steigen wir immer weiter an. In Druogno ist auf 826 m der Kulminationspunkt und die Wasserscheide erreicht und für uns ist es Zeit zum Aussteigen.

Wie immer haben wir kein Hotelzimmer reserviert, aber im informativen Prospekt "Das Vigezzotal zu Fuss" von 1998 sind diverse Unterkünfte in den verschiedenen Orten vermerkt, die wir jetzt einfach mal abklappern. Wir starten oben an der Hauptstrasse im Dreisternhotel "Stella Alpina" und haben Glück: Ein Doppelzimmer für 6 Nächte bekommen wir. Es liegt oben im 4. Stock, gleich unter dem Dach und ist gemütlich und praktisch eingerichtet. Einzig im Badezimmer stört die starke Dachschräge, aber nach ein paar Mal den Schädel an die Betondecke rammen gewöhnt man sich daran!

Es ist noch früh, erst 14:00 Uhr, daher starten wir gleich zu einer kleinen Erkundungstour. Der zuvor erwähnte Prospekt schlägt einen "Rundweg durch die Orte an der Wasserscheide" vor, und für diesen Nachmittag ist das genau das richtige. Über Buttogno und Crana gelangen wir so nach Santa Maria Maggiore, den wohl grössten Ort im Tal und den touristisch bedeutendsten. Auf dem Rückweg auf der anderen Talseite kommen wir an Sportanlagen, Golf- und Campingplatz vorbei und selbst ein Rummelplatz fehlt nicht. Diese Strecke ist ausserdem eine beliebte Flaniermeile, denn es wimmelt von Spaziergängern. Mit unseren grossen Rucksäcken (zwar fast leer, da nur das nötigste mit dabei) kommen wir uns ziemlich exotisch vor.

Gegen 17:00 Uhr erreichen wir wieder das Hotel, wo wir duschen und die bereits vollkommen durchgeschwitzten Kleider waschen und an der wie immer behelfsmässig installierten Waschleine zum Trocknen aufhängen. Die Hausordnung verbietet zwar das Waschen in den Zimmern, aber wir haben gar keine andere Wahl, da stets nur so viele Kleider mitgenommen werden, wie unbedingt nötig. Und zudem haben wir die Zimmer jedesmal sehr sauber hinterlassen und deshalb diesbezüglich kein schlechtes Gewissen.

Bald macht sich der Hunger immer mehr bemerkbar, aber dem kann geholfen werden: Gleich schräg gegenüber der Hauptstrasse befindet sich die Pizzeria "La Ruota", wo wir am Abend eine köstliche Pizza verspeisen können, begleitet von viel Gerstensaft. Dies alles spielt sich draussen auf der Terrasse bei prächtigstem Sonnenschein ab, währenddem doch der Wetterbericht schlimme Unwetter für diesen Sonntag vorausgesagt hat. Aber vielleicht dringen sie erst morgen in die Südalpen vor. Wir werden sehen...

Link zum nächsten Tag.

Tourengänger: ABoehlen


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