Benebelter Sichelchamm & Glazunovs 5.


Publiziert von Dimmugljufur , 14. August 2013 um 21:24.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:14 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alvier Gruppe 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahn bis Walenstadt, durch Berschis hindurch, hoch in Richtung Kurhaus Sennis bis Fahrverbot Rotherdplangg
Kartennummer:237 T, Walenstadt

Der Sichelchamm ob Walenstadt, das Ding mit seiner eindrücklichen Form hat sich in den 10 Jahren, in denen ich als Junge meine Skiferien in den Flumserbergen verbrachte, regelrecht eingebrannt. Also höchste Zeit, in einer leichten Übergangstour mal den Gipfel zu erkunden.

Es war ja eigentlich gar nicht so schlechtes Wetter angesagt für den Tag des 14. Augusts, aber die gesamten Gipfel der Churfirsten und der Alvierkette waren in dichte Wolken gehüllt, als ich mich am Walensee durch den Vormittagsverkehr schlängelte. Dabei habe ich die Tour extra spät geplant. Na, aber nichts wie los kurz vor 10 Uhr von der Rotherdplangg (P.1077), dem Fahrverbot oberhalb Berschis in Richtung Kurhaus Sennis (P.1397), das nach gut 45 Minuten über die wandertechnisch wenig lustvolle Fahrstrasse erreicht wurde.

Aber langsam wurde mir bewusst: Die Wolken verziehen sich nicht. Immer neue Schwaden legten sich just über den Chnorren, den ich als Auf- sowie Abstiegsroute gewählt hatte. Noch hatte ich ja ein wenig Zeit. Weiter zur Alp Büchel (P.1491), wo man 200m weiter beim Wegweiser in Richtung Grasflanke hält, das Törli durchschreitet und den Wegspuren folgt. Bis zum Weidezaun mit den Schafen, danach gibt es so viele Wegspuren, dass man sich getrost einfach grad den Hang hinaufarbeiten kann anstatt einem Vieh-Trampelpfad zu folgen. Auf jeden Fall sieht man von unten das Band zur Blaubeerplantage, wo auch die Weide endet und man wieder ein Törli durchquert. Durch die Plantage führt dann ein klarer Pfad weiter aufwärts. Das dichte Gestrüpp macht Stockarbeit ein wenig mühsam, aber trotzdem irgendwie witziges Gelände...

Der Aufschwung auf den Chnorren-Grat besteht aus ein paar brüchigen Platten, die man aber bei Trockenheit gut erklettern kann, es braucht nur selten die Hände dazu. Das war nun auch der Zeitpunkt, an dem mich der kühle Griff der aufsteigenden Nebelschwaden immer öfter umklammerte und die Sicht abnahm. Zum Walensee nach Westen wars ab und zu offen, aber nach Osten waren keine 50m auszumachen. Der Marsch über den Chnorren macht Spass und Schwindelfreiheit sollte man dafür mitbringen, da an vereinzelten Stellen recht eng und auf beide Seiten steil abfallend. Nach zu kurzer Gratkraxelei stand ich auf dem eingenebelten Gipfel und machte jeweils ein paar Schritte auf die angrenzenden Verbindungsgrate, z.B. zum Gamsberg hin. Aber die schlechte Sicht verhinderte eine Beurteilung der möglichen Route.

Also, Gipfelrast und aufgrund der frischen Temperaturen im Nebel 10 Minuten Entspannung bei Glazunovs 5. Sinfonie. Der erste Satz hat ein bewegtes und majestätisches Thema. Wunderbar, um sich das Wetter ein wenig schön zu hören ;-)

Für den Abstieg liebäugelte ich mit einer Variante durch die "In den Gassen", also durch die eigentliche Sichel des Sichelchamms hindurch. Aber wiederum aufgrund der misslichen Sichtverhältnisse konnte ich die Schwierigkeiten nicht genau abschätzen und nahm den gleichen Weg zurück.

Kurze Tour, mit 1200hm auch nicht allzu schwer, erst wenig interessant über Fahrstrasse, dann durch Grashang und Blaubeerfeld und schlussendlich das Highlight, der Chnorren, hier würde ich auf T5 tippen. Leider ist der luftige Ausflug relativ kurz.

Tourengänger: Dimmugljufur


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