Punta Castellacciu 585m und Monte Senino 618m

Wenn man in Porto an der plage sitzt/liegt und die teils mächtigen Berge rundum bewundert kann ein Hikr nicht anders, als mal durch die Calanche, auf den Capu d Orto, Capu di u Vitellu oder wie wir auf der gegenüber liegenden Seite die Punta Castellacciu und den Monte Senino erklimmen.
Da der Rother Wanderführer von 1h15min und Buschwald berichtet starten wir am Col erst kurz vor 8 Uhr. Wir gehen in westlicher Richtung auf der Pistenstrasse die zum Golfe di Girolata hinabzieht ca 10 min bis zu einem Eingezäunten Tank/Stromverteiler (?). Hier nicht weiter runter sondern links auf einem deutlich sichtbaren Pfad in Richtung Westen zum Fuss der Punta Castellacciu. Teilweise leicht abwärts, dann wieder aufwärts wandern wir einige Minuten und halten uns bei einer Gabelung rechts. Nun zieht der Pfad recht steil in Serpentinen bergan und in insgesammt 50min stehen wir auf der Punta Catellacciu 585m. Die letzten 10m müssen in einer blockigen Rinne (Klettern I) aufgestiegen werden. Hier ist auch die Gabelung zum Monte Senino. Schon beim Aufstieg haben wir immer wieder sensationelle Tiefblicke auf Girolata. Hier oben jedoch haben wir eine Rundsicht, die einem den Atem verschlägt. Nach einer kurzen Erfrischung, wie so oft, wenn wir schon mal hier sind, schauen wir mal, wie der weitere Weg zum Monte Senino aussieht. Bei der Gabelung quasi geradeaus bzw. in westlicher Richtung rechts an der Punta vorbei leicht abwärts und wieder aufwärts kommen wir aus dem Wald heraus und sehen den Monte Senino bzw. bizarre Felstürme, von einem sichtbaren Pfad aus der Ferne keine Spur! Der Pfad ist jedoch gefühlsmässig gut durch Steinmänner markiert und ersichtlich und so wagen wir uns an die 150HM Abstieg. Zuerst Ostseitig des Grates an Felstürmen vorbei abwärts bis zu einer kleinen Lichtung, an der man das weite Meer erblickt, unter uns senkrechter Fels, dem Pfad nach rechts folgend weiter durch eine Blockrinne runter (Felssturz?) und langsam ansteigend aus dem Wald raus auf Felsen und Geröll zu einer engen (Rucksackbreit) Rinne. Gleich hier dahinter ist die Schlüsselstelle mit Kletterei II (Absatz von etwa 2,5m mit guten Griffen und Standmöglichkeiten). Bald steigt man aus der Rinne aus und überquert einen hängenden Plattenschuss auf leicht ansteigendem Gelände und kommt zum Grat. Hier wiederum rechts haltend an einem Turm vorbei und wieder auf die Ostseite wechselnd, in einem Wald zu einem kleinen Felsplateau (2m). !!! Achtung: hier NICHT den Pfadspuren rechts folgen in eine Rinne – Kletterei II bis III – das steckt man in dem letzten roten Turm fest. Beim Plateau links haltend in den Wald und dann die Rinne rauf (umgestürzte Bäume), Ausstieg wieder links nach der Rinne und über einen weiteren Plattenschuss nach oben auf die Nordseite des Grates. Hier unschwierig weiter bis an den Fuss des Monte Senino. Den Steinmännern folgend wechseln wir wieder auf die Ostseite und verlieren einige Höhenmeter in einen Wald. (Umgehung des letzten Turmes) Dann leicht ansteigend in eine Geröllmulde und steil (Kletterei I) eher links haltend in einem Bogen auf die Spitze.
Halb Korsika liegt wie auf einem Präsentierteller vor einem!!! Keine Worte mögen dies erfassen.
Nach einer langen Pause geht’s wieder gleich zurück.
Anmerkung: Bis auf den Schnitzer im vorletzten Anstieg ist die Wegfindung relativ einfach, vorausgesetzt man kann Karten und Gelände lesen und geht auch mal ein paar Schritte zurück oder vorwärts, um sich ein Bild zu machen. Ohne die Steinmänner ist`s für Ungeübte gar NICHT ratsam. Der schwarz gestrichelte Pfad in der Karte 4150 OT weicht deutlich vom vorgegeben Weg ab.
Weiters habe ich versucht, die verschiedenen wichtigen Punkte mit Fotos zu dokumentieren, habe aber leider nicht alles, sorry.