Piz Murtera (3044) über den Nordgrat
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Bombastische Kombi-Tour auf einen einsamen und vergessenen Bündner.
Wer sich den Nordgrat des Piz Murtera vornimmt, sollte sich in brüchigem und unsicherem Blockgelände wohl fühlen. Wer dem gerecht wird, wird mit einem einsamen und selten begangenen Grat belohnt der mit einigen Überraschungen aufwartet. Bei schönem Wetter gibt es noch den Piz Linard dazu der einem die ganze Zeit ablenken will. Der Piz Murtera ist einer der Berge wo man die Einsamkeit noch richtig spüren kann.
Start der Tour ist in Röven (P1848) an der Flüelapassstrasse. Wenn alle Parkiermöglichkeiten am Flüelapass belegt sind, in Röven hat es Platz. Mit aufgebundenen Ski folgen wir dem Wanderweg zur Alp Fless Dadoura und weiter bis zu den Bächen die von Nordosten hinunterplätschern.
Über einen steilen, mit Gestrüpp und Bäumchen durchsetzten Hang steigen wir auf bis ca. 2150m. Hier erreichen wir das schmale Schneeband auf dem wir endlich die Ski anschnallen können.
Weiter geht es in Richtung der ersten Felsbarrieren des Piz Murtera und unter diesen hindurch, weit Richtung Norden ausholend, in den Sattel bei P2918. Hier machen wir unser Skidepot.
Nun wartet der brüchige Blockgrat auf uns. Auf den ersten Blick fällt einem die letzte Steilstufe vor dem Gipfel auf. Sie sieht aus unserem Blickwinkel recht furchteinflössend aus. Doch wir kennen ja die verwirrenden Perspektiven in den Bergen und machen uns auf den Weg.
Die ersten Kraxelstellen sind noch einfach und machen ziemlichen Spass. Wie weiter wir dem Gipfel entgegen steigen, umso steiler und schwieriger werden die Kletterstellen (bis III) und umso mehr Spass macht das Ganze. Kurz bevor wir den vermeintlichen Gipfel erreichen müssen noch zwei schwerere Stellen gemeistert werden. Eine Platte und eine fast senkrechte Verschneidung mit guten Griffen und stabilem Fels. Oben angekommen, stellen wir fest, dass da ja noch eine haarige und brüchige Scharte ist. Doch mit dem Hauptgipfel direkt vor Augen meistern wir auch das noch ohne grössere Probleme. Noch einige Schritte und wir stehen auf dem Gipfel des Piz Murtera.
Der Rückweg zum Skidepot führt uns durch die Westflanke knapp unterhalb des Grates. Ohne Seil wäre ein Abstieg über den Grat nicht zu empfehlen. Die Traverse ist aber auch kein Zuckerschlecken. Hüfttiefer, nasser Schnee und stellenweise bis zu 60 Grad steile Flanken fordern nochmals unsere Konzentration.
Die Abfahrt ist schliesslich ein angenehmer Abschluss der Tour. Im oberen Teil mit leichtem Deckel und darunter tiefem, nassem Schnee. Im unteren Teil butterweicher Sulz mit einer tragenden Schicht darunter. Fantastique!
Bei unserem Turnschuhdepot angekommen, heisst es wieder Ski buckeln und aus der Stille zurück in die Zivilisation.
Tour mit Sputnik.
Tourenbericht von Sputnik.
Good hike,
ironknee
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