Černá brána (Schwarzes Tor) und Zadní Jetřichovice (Hinterdittersbach)
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Große Ziele, mageres Resultat…
Wieder einmal steckte ich im Zwiespalt den schöneren Tag des Wochenendes, den Sonnabend mit sommerüblichen Bau- und Gartenarbeiten ausfüllen zu müssen. Für den Sonntag war dann ab Mittag eine Wetterverschlechterung prognostiziert, nur mit geschickter Planung konnte er also für eine Wanderung genutzt werden. Das frühe Weckerklingeln schmeckte mir entgegen der Gewohnheit diesmal aber gar nicht. Mit Mühe erreichte ich die Vertikale. Da bereits alles vorbereitet war, brach ich - wenn auch widerwillig - auf. Auf der Fahrt zum Startpunkt beobachtete ich einen merkwürdigen Sonnenaufgang. Der klare Himmel ging am Horizont unmerklich in eine diffuse graue Schicht über. Die Sonne als leuchtend rote Scheibe brauchte ewig, um darüber hinaus zu steigen - kein gutes Omen.
Ich erreichte die Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf und parkte dort. Rasch den Rucksack auf und schon war ich unterwegs. Vorbei an einigen Gärten lief ich parallel des eigentlichen Ortes entlang und nutzte später den Lehmhübelweg um durch den Wald zum Taubenstein zu gelangen. Nach kurzem Blick in die Runde stieg ich durch den Reißersgrund ab und passierte die Reißershöhle. Oberhalb des Kirnitzschufers gelangte ich zur Niedermühle. Die Grenzbrücke steht seit dem EU-Beitritt Tschechiens offiziell als Übergang ins Böhmische zur Verfügung. Auch vorher wurde sie rege begangen, wobei regelwidrig querende Wanderer die harmloseste Nutzergruppe darstellten. Die Niedermühle scheint neuerdings intensiver genutzt zu werden, auch die Wasserkraftanlage muss in Betrieb sein, strömt doch aus dem Mühlgraben an der Brücke wieder Wasser aus. Nach der Querung der Grenze stieg ich zur Kreuzung U Vlčí desky am tschechischen Forstweg hinauf. Nach wenigen Metern passierte ich Vlčí deska, die Wolfstafel. Sie erinnert daran, dass Forstmeister Grohmann 1640 an dieser Stelle zwei Wölfe erlegte. Der Weg entfernte sich weiter von der Kirnitzsch und stieg etwas an. In einer Wegschleife machte ich einen kurzen Abstecher zum Hadí pramen (Natternborn). Der Weg wurde im Verlauf schmaler und ging als Pfad in einen Grund hinunter. Ich fand einen Wegweiser und bog nach rechts in die Schlucht ab und folgte dem Bächlein Červený potok (Rotes Floß) zum Černá brána (Schwarzes Tor). An dieser Stelle überbrückt ein großer Sandsteinfelsen ein Engnis und bildet so ein Tor. Die Balkenreste die einst den Weg an dieser Stelle trugen, sind entfernt und ein Schild verbietet den Weiterweg bis zur Mündung in das Kirnitzschtal, da man sich hier in der Kernzone des Nationalparks Böhmische Schweiz befindet.
Wieder umgekehrt ging ich zurück zum Hauptweg, bog nach rechts und folgte ihm durch einen Grund teilweise über Stufen ansteigend bis zur Panenská jedle (Jungferntanne). Dort machte ich eine erste Rast. Überraschend zog sich der Himmel plötzlich zu, obwohl es erst gegen acht Uhr war. Soviel zur Wetterprognose. Auch mein Befinden war mittlerweile suboptimal - irgendetwas zwischen Muskelverspannung und Erschöpfung - es machte einfach nicht so richtig Spaß zu wandern. Mein Plan war eigentlich über die Balzhütte zum Rudolfstein, zur Wilhelminenwand und weiter zum Marienfels zu laufen und über Hinterdittersbach zurückzukehren - alles in Allem eine Tour im 30 km-Bereich. Aber ohne Aussicht die schönsten Aussichtspunkte der Böhmischen Schweiz zu erklimmen und das noch mit Wehwehchen, das demotivierte zu sehr. Da war die Entscheidung den direkten Weg nach Hinterdittersbach zu nehmen einfach sinnvoller, so beging ich nun den Jankova cesta (Jankenwaldweg). Unterwegs vernahm ich ein Rascheln und sah zwei kleinere braune Tiere davonhuschen. Bevor ich sie identifizieren konnte, teilen sich die Büsche und ein grauschwarzer Brocken blickte mich schnaubend und grunzend an. Die Bache drehte jedoch ab und trat mit ihren Frischlingen die Flucht an, was in ringsherum frei zugänglichem Gelände die Regel darstellt. Das Ganze in einer Schlucht, mir wäre nicht wohl dabei gewesen. Schließlich erreichte ich die Wüstung Zadní Jetřichovice (Hinterdittersbach). Hier war eine Frühstücksrast fällig. In den Grundmauern eines Hauses wurden jüngst Ausgrabungen getätigt, die interessanten Relikte waren auf eine Mauer drapiert, boten günstige Gelegenheit diese abzulichten.
Nach Deutschland zurückgekehrt lief ich über den Hollweg bergan. Später bog ich nach links ein und strebte steiler hinauf. Über den Tunnelweg erreichte ich schweißüberströmt den Königsplatz. Dabei passierte ich eine Wandergruppe mit zwei kleinen Kindern. Während meiner viertelstündigen Verweildauer im Gelände kreischten diese unentwegt. Mir blieb schleierhaft wie sie dabei Luft holen konnten…
Der Ausblick in Richtung Böhmen zeigte noch einmal das Dilemma des Tages, ein grauer Himmel und Dunst prägten das Bild. Aber meine Tagesform hätte sowieso nicht zu den anspruchsvollen Zielen gepasst, da wird sicher ein neuer Versuch fällig. Der Weg zurück zur Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf war dann schnell absolviert, quasi nur noch Formsache. Jetzt kamen mir auch unzählige Wanderer waldeinwärts entgegen, die ihre Tour gerade begannen. Einige schauten ob des entbotenen Tagesgrußes verdutzt oder gar erschrocken, von einer Erwiderung ganz zu schweigen…
Die Gehzeit betrug pausenbereinigt 4 h 15 min. Die Strecke ist mit T2 zu bewerten.
Wieder einmal steckte ich im Zwiespalt den schöneren Tag des Wochenendes, den Sonnabend mit sommerüblichen Bau- und Gartenarbeiten ausfüllen zu müssen. Für den Sonntag war dann ab Mittag eine Wetterverschlechterung prognostiziert, nur mit geschickter Planung konnte er also für eine Wanderung genutzt werden. Das frühe Weckerklingeln schmeckte mir entgegen der Gewohnheit diesmal aber gar nicht. Mit Mühe erreichte ich die Vertikale. Da bereits alles vorbereitet war, brach ich - wenn auch widerwillig - auf. Auf der Fahrt zum Startpunkt beobachtete ich einen merkwürdigen Sonnenaufgang. Der klare Himmel ging am Horizont unmerklich in eine diffuse graue Schicht über. Die Sonne als leuchtend rote Scheibe brauchte ewig, um darüber hinaus zu steigen - kein gutes Omen.
Ich erreichte die Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf und parkte dort. Rasch den Rucksack auf und schon war ich unterwegs. Vorbei an einigen Gärten lief ich parallel des eigentlichen Ortes entlang und nutzte später den Lehmhübelweg um durch den Wald zum Taubenstein zu gelangen. Nach kurzem Blick in die Runde stieg ich durch den Reißersgrund ab und passierte die Reißershöhle. Oberhalb des Kirnitzschufers gelangte ich zur Niedermühle. Die Grenzbrücke steht seit dem EU-Beitritt Tschechiens offiziell als Übergang ins Böhmische zur Verfügung. Auch vorher wurde sie rege begangen, wobei regelwidrig querende Wanderer die harmloseste Nutzergruppe darstellten. Die Niedermühle scheint neuerdings intensiver genutzt zu werden, auch die Wasserkraftanlage muss in Betrieb sein, strömt doch aus dem Mühlgraben an der Brücke wieder Wasser aus. Nach der Querung der Grenze stieg ich zur Kreuzung U Vlčí desky am tschechischen Forstweg hinauf. Nach wenigen Metern passierte ich Vlčí deska, die Wolfstafel. Sie erinnert daran, dass Forstmeister Grohmann 1640 an dieser Stelle zwei Wölfe erlegte. Der Weg entfernte sich weiter von der Kirnitzsch und stieg etwas an. In einer Wegschleife machte ich einen kurzen Abstecher zum Hadí pramen (Natternborn). Der Weg wurde im Verlauf schmaler und ging als Pfad in einen Grund hinunter. Ich fand einen Wegweiser und bog nach rechts in die Schlucht ab und folgte dem Bächlein Červený potok (Rotes Floß) zum Černá brána (Schwarzes Tor). An dieser Stelle überbrückt ein großer Sandsteinfelsen ein Engnis und bildet so ein Tor. Die Balkenreste die einst den Weg an dieser Stelle trugen, sind entfernt und ein Schild verbietet den Weiterweg bis zur Mündung in das Kirnitzschtal, da man sich hier in der Kernzone des Nationalparks Böhmische Schweiz befindet.
Wieder umgekehrt ging ich zurück zum Hauptweg, bog nach rechts und folgte ihm durch einen Grund teilweise über Stufen ansteigend bis zur Panenská jedle (Jungferntanne). Dort machte ich eine erste Rast. Überraschend zog sich der Himmel plötzlich zu, obwohl es erst gegen acht Uhr war. Soviel zur Wetterprognose. Auch mein Befinden war mittlerweile suboptimal - irgendetwas zwischen Muskelverspannung und Erschöpfung - es machte einfach nicht so richtig Spaß zu wandern. Mein Plan war eigentlich über die Balzhütte zum Rudolfstein, zur Wilhelminenwand und weiter zum Marienfels zu laufen und über Hinterdittersbach zurückzukehren - alles in Allem eine Tour im 30 km-Bereich. Aber ohne Aussicht die schönsten Aussichtspunkte der Böhmischen Schweiz zu erklimmen und das noch mit Wehwehchen, das demotivierte zu sehr. Da war die Entscheidung den direkten Weg nach Hinterdittersbach zu nehmen einfach sinnvoller, so beging ich nun den Jankova cesta (Jankenwaldweg). Unterwegs vernahm ich ein Rascheln und sah zwei kleinere braune Tiere davonhuschen. Bevor ich sie identifizieren konnte, teilen sich die Büsche und ein grauschwarzer Brocken blickte mich schnaubend und grunzend an. Die Bache drehte jedoch ab und trat mit ihren Frischlingen die Flucht an, was in ringsherum frei zugänglichem Gelände die Regel darstellt. Das Ganze in einer Schlucht, mir wäre nicht wohl dabei gewesen. Schließlich erreichte ich die Wüstung Zadní Jetřichovice (Hinterdittersbach). Hier war eine Frühstücksrast fällig. In den Grundmauern eines Hauses wurden jüngst Ausgrabungen getätigt, die interessanten Relikte waren auf eine Mauer drapiert, boten günstige Gelegenheit diese abzulichten.
Nach Deutschland zurückgekehrt lief ich über den Hollweg bergan. Später bog ich nach links ein und strebte steiler hinauf. Über den Tunnelweg erreichte ich schweißüberströmt den Königsplatz. Dabei passierte ich eine Wandergruppe mit zwei kleinen Kindern. Während meiner viertelstündigen Verweildauer im Gelände kreischten diese unentwegt. Mir blieb schleierhaft wie sie dabei Luft holen konnten…
Der Ausblick in Richtung Böhmen zeigte noch einmal das Dilemma des Tages, ein grauer Himmel und Dunst prägten das Bild. Aber meine Tagesform hätte sowieso nicht zu den anspruchsvollen Zielen gepasst, da wird sicher ein neuer Versuch fällig. Der Weg zurück zur Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf war dann schnell absolviert, quasi nur noch Formsache. Jetzt kamen mir auch unzählige Wanderer waldeinwärts entgegen, die ihre Tour gerade begannen. Einige schauten ob des entbotenen Tagesgrußes verdutzt oder gar erschrocken, von einer Erwiderung ganz zu schweigen…
Die Gehzeit betrug pausenbereinigt 4 h 15 min. Die Strecke ist mit T2 zu bewerten.
Tourengänger:
lainari

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)