Da das Wetter für das Voralpen-, bzw Alpengebiet eher unbeständig war entschieden wir uns in der Region Jura/Juraausläufer klettern zu gehen. Wir das sind Nathalie und Andi (Kollegen mit denen wir schon länger in der Halle klettern), meine Freundin
Mema und ich.
Als wir uns um 7.30 traffen standen noch drei Klettergärten zur Diskussion: Eppenberg AG, Klus-Balsthal SO und St.Blasien in Deutschland. Da es die Nacht hindurch immer wieder geregnet hatte und auch am Morgen noch regnete schied der Eppenberg aus (soll lange nass sein nach Regenfällen danke
ossi für die Info). Dann warens noch zwei, doch Nathi reduzierte diese auch sobald auf einen denn sie hatte keinen Ausweis dabei welcher bekanntlich bei einem Grenzübertritt von Vorteil sein soll. Nun gut, Klus-Balsthal also.
Die Anfahrt dauerte rund eine Stunde von Volketswil aus, unserem Treffpunkt. Parkiert haben wir am Bahnhof Klus, wie dies im Plaisir Jura vorgeschlagen wird. Der Weg zum Klettergarten ist sehr einfach zu finden, über die Hauptstrasse, dem Kiesweg im Wald leicht aufwärts folgen. Nach einer kleinen Erdmulde zweigt ein Wanderweg vom Kiesweg den Wald hinauf ab. Diesem folgend kommt man schon bald zum Klettergarten. Zeit ab Parkplatz ca. 15-20 Minuten.
Als wir ankamen hatte es bereits eine handvoll Leute am Felsen, "leider" auch eine grössere Ausbildungsgruppe deren Verhalten uns im Laufe des Tages noch etwas verärgen sollte. Nun da wir alle noch im Bereich von 5b / max.5c klettern war die Auswahl an Routen nicht riesig. Dummerweise waren scheinbar auch viele der sonst noch anwesenden Kletterer in diesem Bereich unterwegs so dass wir froh waren wenn eine Route in unserem Bereich frei war. Als erstes Kletterten wir die Moosplattte (4c) und die Delago (5b/5c). Da alle weiteren 4 er Routen im Sektor D und E von der Ausbildungsgruppe besetzt waren, machten wir uns auf im Sektor E und F Routen zu suchen die für uns kletterbar waren.
Wir fanden sie nicht. Nathi und Andi probierten sich an der Kante (5c+) wobei sie alles gaben aber nicht über den dritten Hacken hinauskamen. Währenddessen stieg ich in die Stifthackenplatte (5c+) ein. Die Route ist eher plattig aber einigermassen steil. Bis zum dritten Hacken ging alles recht flott doch dann kam eine nicht ganz einfache Stelle an der ich keine guten Tritte fand. Es gab diesen einen Tritt und diesen belastete ich dann auch. Für die Hände hatte ich nur einen Aufleger und eine kleine Kante. Ich bemerkte schon dass der Tritt rutschig ist (Kalk) doch aus Mangel an Alternativen wählte ich in trotzdem. Als ich mein Gewicht ganz auf diesen Fuss verlagerte, leider aber den nächsten Zug nicht ansetzen konnte merkte ich, wie mein Fuss langsam zu rutschen begann. Da es nicht urplötzlich sondern mit Ankündigung kam, war mir klar: entweder ich kann den nächsten Zug ausführen oder.....oder ja, der Fuss rutschte weg, halten konnte ich mich nicht und so stürzte ich. Kein hoher Sturz aber dennoch mein erster. Ich hatte geschätzte 1.5-2 m überstand über dem letzten Hacken. Meine Freundin konnte noch eine Armlänge Seil einholen so war der Sturz auch nicht besonders weit, auf der Platte aber dennoch blöd. Naja ein paar Schrammen an der Wade war alles.
Dies war er also, mein erster Sturz am Fels. Ironie dabei, am Morgen machte ich noch Sprüche à la: Irgendwann stürzt man halt einfach......
Nicht so tragisch dachte ich...
Nach einer Verschnaufpause versuchte ich mich an der Körnige Platte (5a). Als ich zur ersten (für mich) Problemstelle kam merkte ich bald dass irgendwas anders war. Ein gewisses Vertrauen in die Reibung der Schuhe war weg (unbegründet) und auch hatte ich nicht mehr den Mut gewisse Züge einfach zu machen, so dass ich diese Route abbrechen musste.
Schon komisch, obwohl ich den Sturz nicht als schlimm empfand hemmte er mich den Rest des Klettertages doch merklich. Ich will endlich die Kontrolle über mein Unterbewusstsein :-)
Wir wechselten nochmals den Standort und kletterten was frei und für uns machbar war. Melanie alias
Mema und ich wohl die No Name (5a) und Andi und Nathalie die Eidechsenplatte (4b). Anschliessen machte Andi noch die Treppe (4c) und Melanie und ich die Eidechsenplatte. Auch hier merkte ich wieder dass bei Stellen die einfach etwas zupacken erfordert hätten mein Vertrauen ziemlich weg war und das alles wegen diesem doch harmlosen Sturz.
Anschliessend machten wir uns zurück RIchtung Auto und heimwärts.
Ich denke es hatt uns allen vier sehr viel Spass gemacht, die Stimmung bei uns war hervorragend und sehr locker. Spässchen im Minutentakt und auch sonst eine sehr entspannte Atmosphäre. So macht es doch richtig Spass und neben dem Klettern kommt auch die soziale Interaktion nicht zu kurz, Perfekt.
Auf diesem Weg auch Gratulation an Nathi, für dein zweites Mal am Fels: Chapeau.
Eine kleine Anmerkung noch: Ich finde es sehr schade wie sich gewisse Klettergruppen verhalten und anderen damit den Spass verderben (können). Da gab es eben diese Gruppe, die 3/4 des Tages fast alle Routen im Bereich 4 besetzten indem sie die Seile oder die Exen hängen liessen, auch wenn sie 20m weiter unten zusammensassen und schwatzten. Es gab andere die den falschen Umlenker benutzen aber keine Anstalten machten zu wechseln um die Route nebendran frei zu geben. Ich finde das sehr schade und gerade am Berg bzw. unter Kletterern sehr asozial. Wir haben dem Frieden zu liebe nichts gesagt und sind weitergezogen auf der Suche nach passenden Routen. Aber am liebsten hätte ich die Seile abgezogen und wäre eingestiegen bzw. hätte ihre Exen aus und meine eingehängt. Aber den Anstand den wir mitbringen haben leider ein paar wenige nicht.
Tour mit Andi, Nathalie,
Mema und
RomanP
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