mit viel Schnee und Sonne auf den Fürstein
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Wenige Meter oberhalb der Postauto-Haltestelle Flühli, Torbach, nach der Überschreitung der Waldemme, werde ich von Nadja „aufgeladen“ - die Fahrt geht nun auf der geräumten, doch immer noch von letzten Schneefällen zeugenden, Fahrstrasse hoch nach Stäldili.
Hier gilt es, im dichtem Schneetreiben - welches länger als erwartet anhält - erst den Zustieg ab dem Parkplatz des Restaurants zu finden resp. zu bewältigen: hoch liegen hier die vom Pflug zur Seite geschobenen Schneemassen.
Nadja übernimmt nun die Führung und legt gekonnt die direktesten und am wenigsten aufwändigsten Spuren hoch zu Blattli - obschon ich die Gegend kenne, bin ich sehr dankbar, dass die Kennerin, die sich in ihrer Heimat bewegende, Tourengängerin, erst einmal das Spuren übernimmt. Wo dann das Gelände auch für mich (wieder)erkennbar ist - der überraschend hohe Neuschnee lässt die Landschaft verändert erscheinen - darf auch ich mal die, im teilweise 30 - 40 cm hohen Neuschnee, doch kräftezehrende Spurarbeit übernehmen; schön, wie wir uns darin abwechseln.
Unerwartet lange hält der intensive Schneefall an; erst gegen die Alp Ober Sewen reisst die Wolkendecke auf und gibt nach und nach blaue Ausblicke, bald einmal sogar das beinahe gesamte Himmelsblau frei - welche Freude herrscht nun bei uns beiden (lange alleine unterwegs sich befindlichen) Tourengängern! Bei der Alp angekommen, stärken wir uns kurz für den Gipfelaufstieg; Fürstein und Nachbargipfel zeigen sich bereits deutlich - ebenso ist die Sicht zum Rickhubel bereits ausserordentlich schön, während sich die Wolken am Brienzergrat und im Berner Oberland doch erst noch wacker halten.
Wie überaus friedlich und genussvoll ist es nun, im direkten Anstieg zum Sattel zwischen den beiden Fürstein-Gipfeln unsere einsame Spur zu legen - und immer wieder, diesen beiden näherkommend, zu ihnen emporzuschauen und auf unsere schön angelegte Spur zurückzublicken: wir sind hocherfreut ob dieses (nun) schönen Tages, mit zwar etwas anstrengender Spurerei, und den von Schritt zu Schritt begeisternden An- und Ausblicken.
Ein herrlicher Pulverschnee begleitet uns anfangs; gegen den Sattel präsentiert sich der Hang und der Grat zum Gipfel teilweise recht verharscht und abgeblasen - das tut unserer Freude jedoch keinen Abbruch. Hingegen nimmt der Wind am Grat an Stärke markant zu - das lauschige „Ankommen“ am Gipfelfeld wird dadurch leicht getrübt - wir verweilen nicht sehr lange auf dem Fürstein; für verschiedene Gipfelfotos reicht es allemal …
Mit etwas Stolz und voller Genugtuung auf unsere Spur und die durchschrittene Landschaft zurückblickend, erkennen wir beim Abstieg in der angenehm mit den Schneeschuhen in der Direttissima zu begehenden Ostflanke von Weitem eine grosse Gruppe im Anstieg. Wie wir sie später antreffen (sie sind von Langis her angestiegen), tauschen wir einige Worte aus; selbstverständlich bedanken sie sich für unsere wertvolle Spurarbeit.
Wir lassen uns anschliessend bei der Kapelle Ober Sewen, in der windgeschützten Ecke, zur Mittagsrast nieder - der Zugang zum schlichten Gotteshaus ist ein sehr malerischer: der Weg über die tief verschneite Brücke über den Seebebach eine Augenweide.
Wir geniessen hier die Stille, den Ausblick - und die Freude über den tollen Fürstein-Tag; welch ein aussergewöhnliches Einhergehen mit Nadja - in ihre „zweite Heimat“.
Im nun markant schwereren Schnee steigen wir in Musse ab, ungefähr der Aufstiegsspur folgend, nach Blattli, bewundern ein weiteres, ein letztes Mal die vis-à-vis aufragende Grönflue - und erreichen, nach einer beglückenden Tour, unseren Ausgangspunkt, Stäldili.
Nadja fährt mich schliesslich nach Flühli, wo wir zur kühn aufragenden Schwändiliflue emporblicken - und einen begeisternden Tag Revue passieren lassen.
unterwegs mit Nadja

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