Trilogie im Hinteren Sihltal


Publiziert von Delta Pro , 16. März 2013 um 16:47.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:16 März 2013
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Östliche Sihltaler Alpen 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 2080 m

Lauiberg, Mieserenstock und Höch Hund bei Traumbedingungen – eine unvergessliche Pulver-Tour
 
Skitouren im Hinteren Sihltal scheinen immer noch ein Geheimtipp zu sein. Auch an einem so genialen Tag wie heute war nur rund ein Dutzend Skitourengänger unterwegs. Die steilen Hänge erfordern sichere Lawinenverhältnisse und auch etwas Ortskenntnisse, um die günstigste Route zu finden. Hat man einmal die ruppige Stufe zu den Hütten von Untersihl Überwunden öffnet sich eine grandiose Skitouren-Arena. Die Trilogie ist die Königs-Tour im Talkessel – alle mit Ski erreichbaren Gipfel werden miteinander kombiniert.
 
Start um 6.15 Uhr beim Ende der geräumten Strasse Pt. 1067 Der Wald oberhalb Gribschli ist noch etwas anstrengender als sonst, da unter der luftigen Neuschnee-Decke viele alte, harte Lawinenablagerungen liegen. Ich folge einer eingeschneiten Spur vom Vortag, welche zum Sihltalhüttli und dann gegen den Lauiberg führt. Ab ca. 1800 m.ü.M. darf ich selbst spuren. Es ist eisig kalt, der Schnee sagenhaft pulvrig – ein Genuss! Der Schlussaufstieg auf den Lauiberg ist recht steil (ca. 40° auf 50 Metern, an der steilsten Stelle deutlich mehr). Man quert unter den Felswänden nach rechts auf einen kleinen Sporn und dann wieder nach links zum Grat. Die letzten Meter machte ich gebuckelten Skis. Der Grat zum Gipfel ist zwar etwas exponiert, jedoch auch ohne Steigeisen gut begehbar. Ein super Ski-Gipfel, der im Winter nur rund 10 Mal besucht wird.
 
Stiebende Abfahrt zurück zum Sihlhüttli und zweiter Anstieg gegen den Mieserenstock. Mit etwas Höhenverlust gelangt man ins Chräloch, eine Ebene am Ende eines eindrücklichen Schuttkessels. Durch diesen in teils strenger Spurarbeit hinauf. Fast alle Hänge sind von Ablagerungen von Lockerschneelawinen gezeichnet. Der Lawinenschnee ist aber oft noch pulvriger als der normal gefallene Schnee – eine interessante Situation. Am oberen Ende des Chräloch geht es ganz rechts aussen ins Couloir. Dieses ist momentan gut begehbar. Den oberen Teil mache ich zu Fuss, um einige der unzähligen Spitzkehren einzusparen. Dann linkshaltend durch steile Hänge mit tiefem, traumhaft luftigem und ungebundenen Pulverschnee zum Westgipfel Pt. 2200 des Mieserenstock. Die Abfahrt ist absolut genial auch wenn man bei den aktuellen Verhältnissen nicht durchkommt ohne Lockerschneelawinen auszulösen. Diese stören aber nicht weiter. Erstmals konnte ich die Stufe gleich rechts (im Abfahrtssinn) des Couloirs überwinden (kurz 45°). Man verlässt das Chräloch auf einer Höhe von 1950 m.ü.M. in Richtung Mutterort und kommt so direkt in die Hänge unter dem Höch Hund.
 
Für meinen dritten Aufstieg hatte ich damit gerechnet, dass der Höch Hund längst angespurt wäre. Die einzige Gruppe an diesem Tag war aber erst ca. 15 Minuten vor mir. Trotzdem war ich froh gemütlich in einer Spur gehen zu können. Kurz unter dem Grat überholte ich die Spurmannschaft dann und hatte somit den Schlussaufstieg auf den Gipfel für mich allein. Super Aussicht von „meinem“ Berg. Die Abfahrt war dann noch das Sahnehäubchen der Tour. Im obersten Teil ziemlich steil und wegen alten Lawinenablagerungen teils etwas ruppig. Weiter unten dann aber einfach nur noch genial!

Tourengänger: Delta


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