Lugnez: Pez da Vrin und Um su


Publiziert von Kik , 15. März 2013 um 19:46.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:12 März 2013
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 3 Tage

Treffpunkt der vier Oldies in Lumbrein. Leider sind Schneeverhältnisse und Prognosen bei unserer Ankunft miserabel: der Föhn hat den Schnee sonnseitig bis weit hinauf verschwinden lassen, der Rest ist tief durchnässt, Gipfel und Grate völlig verblasen und das Wetter die nächsten drei Tage schlecht. Ein kleiner Lichtblick: bis morgen 12 Uhr seien noch föhnige Aufhellungen möglich.

Also starten wir  am 12. März bei grauem Wetter früh in Sogn Giusep Richtung Pez da Vrin. Der Schnee ist trotz bedeckter Nacht gefroren und trägt zwei Zentimeter Neuschnee, perfekt zu steigen. Die Sicht reicht gerade, um für die nächste Viertelstunde eine möglichst grasfreie Route den Hang hinauf festzulegen. Dank kleiner Tälchen und Rippen gelingt uns das gut. Mit Höhenmeter und Karte sichern wir ständig ab, erst das Hüttchen 1935m, dann das Hüttchen 2048m und dann die Alp Puozas 2216m. Nun ist alles weiss in weiss, hie und da Überreste alter Spuren. Ein blaues Loch über uns verführt uns zum Weitergehen, wenigstens sehen möchten wir den Gipfel.
Etwas höher kommt die angepeilte Schulter in Sicht, graublau abgegrenzt gegen den Schneehang darunter. Eis? Nein, die Masse ist weich, völlig durchnässter Schnee mit einer Auflage von ganz feinen grauen Schieferplättchen. Gleichzeitig erfasst uns ein stürmischer Südwind. Wir steigen noch ganz auf die Schulter und blicken zu den Gipfeln. Der Hang dazwischen ist von derselben grauen Masse bedeckt, der SO-Gipfelgrat dunkel-schiefergrau mit tiefen Löchern. Zwei Schritte ohne Ski lassen mich bis unters Knie versinken. Dann ist halt das unser Gipfel. Der Höhenmeter zeigt 2510, obwohl wir nur etwa auf 2450m sind, eindeutig eine andere Wetterschicht.
Sorgfältig treten wir die obersten Meter ab, um Steinschliff zu vermeiden. Kaum sind wir wieder im Weiss darunter, ist der Wind weg, der Schnee fest und ideal zu fahren. In der Mulde Puozas dringt wieder mehr Licht durch die Wolken. Wir müssen uns nicht mehr an unsere Aufstiegsspuren klammern und schwingen bei immer besserer Sicht die idealen Skihänge hinab. Unter Ausnützung der Schneetälchen landen wir direkt neben dem Brunnen in Sogn Giusep.

Am Morgen des 14. März ist es wieder grau, kalt und hat 5 cm Neuschnee. Vom gestrigen Versuch her kennen wir den Aufstieg von Lumbrein Richtung Alp Nova und hoffen, dass das Wetter wenigstens an unserem letzten Tag aufklart. Eine Bäuerin füttert auf dem Maiensäss ihre Schafe und meint, "wol, hüt chunnts guat". Mit dieser Versicherung zweigen wir bei Pt. 1733 ab, über das Val Gronda zu den Maiensässen von Tschantegn. Auf diesem Rücken hat es ganz wenig alte Spuren, neue sowieso nicht und der Schnee ist schlicht ideal. In sanfter Steigung queren wir bei immer hellerem Licht die weite Talmulde unter dem Crest Lentgas und beenden unseren Anstieg über den NO-Rücken des Um Su. Der Himmel ist jetzt blau, die Bise hat das Tal bis fast Ilanz freigefegt. Alle höheren Berge stecken in dicken Wolken. Lange bleiben wir nicht, es ist zu kalt und die Abfahrt lockt. Heute gibt’s kein vorsichtiges Kurven, vier kleine Russis / Vreni Schneiders lassen die Schwünge zischen und fühlen sich wie zwanzig. Ungefähr der Aufstiegsroute nach ist Lumbrein nur zu schnell erreicht.

Tourengänger: Kik


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