Weißer Stein (693 m?) und graues Wetter

Auf dem Rückweg von unserer Benelux-Kurzreise möchten wir heute noch einen kleinen Abstecher in die Nordeifel machen. Ziel ist der Weiße Stein - und das sozusagen „doppelt“: 

Zum einem gibt es den sagenumwobenen „Fels“ Weißer Stein - ein kleiner Gesteinsbrocken auf 660 m Höhe, gelegen in der sumpfigen Umgebung des Boxvenn auf belgischer Seite (Gemeinde Büllingen) und Ziel tausender Wanderer jährlich.

Zum anderen befindet sich an der belgisch-deutschen Grenze der „Berg“ Weißer Stein (in Belgien wird teilweise wohl auch die Bezeichnung Inverst verwendet). Während sich der Vermessungspunkt auf offiziell 689,4 m gegenüber des Restaurants „Zum weißen Stein“ auf der deutschen Seite befindet, liegt der „Gipfel“ um einiges höher und etwas entfernt davon im Bereich der Straße B 265. Unmittelbar neben dieser verläuft die Staatsgrenze.

Nebenbei ist für „Freaks“ (wir) folgendes interessant: Wie hoch ist der Weiße Stein auf belgischem Gebiet eigentlich? Höher als 694 m Meter und damit höher als die Botrange, Belgiens Landeshöhepunkt? Verschiedene Online-Karten - u. a. auch die „HIKR-Minimap“ dieses Berichts in der „Gelände“-Einstellung - zeigen eine 700 m-Höhenlinie - sensationell ;-).

Ausgangspunkt unserer kurzen Wanderung ist der große Parkplatz am Restaurant „Zum weißen Stein“. Nebenan gibt es u. a. das Ausstellungsgelände „Wetter, Klima und Mensch“ und ein Skigebiet. Da es aber in Strömen regnet (vorsichtig formuliert), ist heute kaum jemand unterwegs. Auch unsere Wandergruppe trennt sich schnell: Die beiden Teenager nehmen den 10 Meter-Kurs (ins Restaurant), die anderen 2 Teilnehmer „schwimmen“ in Richtung Weißer Stein.

Da wir - vor lauter Regen - den eigentlichen Weg durch eine kleine Waldschneise (direkt gegenüber vom Restaurant, am Vermessungspunkt) nicht erkennen, gehen wir zur B 265 und neben dieser kurz entlang bis zum höchsten Punkt. Hier im „Gipfelbereich“ des Bergs Weißer Stein schlendern wir ein bisschen herum und nehmen dann den westlich von der Straße abzweigenden Weg (Schranke). Kurz nach einem Hochsitz biegen wir an einer Wegverzweigung nordwärts (rechts) ab. Weiter geht’s durch Fichtenhochwald, zwischendurch geradeaus über einen kreuzenden Weg, bis wir eine große Wiese erreichen.

Nachdem wir diese und dabei auch einen kleinen Bach überquert haben, gelangen wir auf den eigentlichen Wanderweg, die „Natur- und Kulturroute Nr. 3: Grenzweg“ (Wegekreuzung, Schutzdach). Dieser folgen wir noch ein kurzes Stück nach Westen (links). Dann biegen wir an einer Infotafel auf einen Pfad ab und erreichen zum Schluss über einen kurzen Holzsteg den Weißen Stein im Boxvenn - und sind zugegebenermaßen überrascht:

1. der Fels ist grau und
2. doch eher klein …
aber vielleicht hat er in früheren Tagen tatsächlich mal als Kultobjekt gedient …

Eine Infotafel fasst das Ganze ziemlich treffend zusammen:
"Bekannt, faszinierend und dennoch wenig spektakulär."

Für den Rückweg nehmen wir diesmal die „richtige“ Route, also den sogenannten „Grenzweg“ mit etlichen Infotafeln: Zuerst laufen wir auf breiter Forstpiste bis zur B 265. Dann gehen wir neben dieser und damit entlang der Grenze wieder bis in den „Gipfelbereich“ der Bergkuppe Weißer Stein. Hier überqueren wir die B 265 und nehmen diesmal gleich die kleine Schneise direkt in Richtung Restaurant/Parkplatz. Dort sammeln wir die trockene Hälfte unserer Reisegruppe auf und begeben uns auf die Rückfahrt nach Hause.

Und: Wie hoch ist nun der „Berg“ Weißer Stein auf der Belgischen Seite? Unsere „Experimente“ mit Höhenmesser und GPS-Gerät im „Gipfelbereich“ und zum Vergleich auch am (deutschen) Vermessungspunkt ergeben ca. 693 m.

Das wird auch offiziell bestätigt: Das Nationale Geographische Institut hat auf Nachfrage der Gemeinde Büllingen bestätigt, dass die höchste Messung im Bereich Inverst-Weißer Stein 693,05 m beträgt und damit um 1,21 m unter dem Wert der Botrange (694,26 m) liegt  - siehe auch hier. Also bleibt die Botrange die Nummer 1, zumal es dort ja auch noch den künstlich aufgeschütteten „Baltia-Hügel“ (700 m) gibt …

Da wir am 23.01.2013 „zufällig“ nochmals in der Nähe sind, machen wir einen kurzen Zwischenstopp am Weißen Stein. Das Wetter ist zwar wieder unheimlich grau. Diesmal liegt aber sogar etwas Schnee und es regnet vor allem nicht. Die meisten Fotos und auch der GPS-Track sind deshalb vom späteren Termin.


pika8x14 sind heute: A. + A.