Pizzo Pecora 2316 m


Publiziert von basodino , 26. Dezember 2012 um 23:24.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:18 August 1995
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Basodino   Gruppo Pizzo Castello   Gruppo Cristallina   Gruppo Pizzo San Giacomo 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Bus oder Auto bis San Carlo (Bavonatal) und der Seilbahn nach Robiei
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Basodino CAS (1856 m) oder Hotel Robiei (1910 m)
Kartennummer:1271 Basodino

An den Feiertagen stolpert man über so manche Erinnerung und merkt, dass diese im hikr noch fehlt. So bin ich 1995 im Rahmen einer einwöchigen Trekkingtour durch das Nordtessin, welche ich für meine Sportkameraden veranstaltet habe, an meinem "freien" Tag zu einer Kurztour im Gebiet von Robiei aufgebrochen.
In der Linie von der Hütte zum Basodino, welche das Massiv mit dem damals noch beeindruckenden Gletscher südlich begrenzt, erheben sich aufsteigende Spitzen. Die erste kleine Erhebung P. 2132 wird durch eine markierte Route erreicht, der Felszahn dahinter namens Piz Pecora ist nicht so leicht zu erreichen. Der Weg dorthin ist aber lange der gleiche, nämlich zum Lago del Zött (1940 m), über die Staumauer und links am See entlang. Nach einer kurzen Querung wird der Hang wieder flacher. Dort biegt ein Weg nach links ab und zieht in einigen Kehren auf eine Hochebene (Corte Piatt) hinauf. Von dort in beliebiger Wegführung an den Fuß des Felszahns.
Ich bin damals erst in eine Scharte rechts des Gipfels gegangen, da beide Grate als gleich schwierig angegeben waren. Der Westgrat ist aber kurz, sehr steil und komplett felsig. Ohne Partner und ohne Sicherungsmaterial schien er mir damals unbegehbar.
Also nördlich am Gipfel vorbeigequert auf die andere Seite. Dort ist der Grat nicht ganz so leicht erreichbar. Über eine Leiste am Fuße der Nordwand gelangt man aber links hinaus auf die Krete. Diese ist rechts (nördlich) felsig und links (südlich) mit niedriger Vegetation bewachsen (so zumindest 1995 und in meiner Erinnerung). Man folgt zunächst der Kante in zunehmend herausfordernder Kraxelei. Weiter oben bin ich teilweise heikel links über die Vegetations ausgewichen, wobei dort ein Ausrutscher fatal enden kann, da man einen (mind.) 700 Meter Freiflug bucht. Oben angekommen sitzt man aber wie auf einem Thron. Wie so oft auf nicht ganz so hohen Gipfeln ist das noch eindrucksvoller, weil man die höheren Gipfel um sich herum hat. Und der Tiefblick nach San Carlo (immerhin 1.400 Höhenmeter) und ins obere Bavonatal tut sein übriges.
Nach heutigen Maßstäben würde ich der Tour ein T6, II-III geben (mit dem Potential, dass ich mich nicht ganz korrekt erinnere), je nachdem ob man sich nach der Fels- oder der Vegetationsseite ausrichtet.

Auf jeden Fall ist es eine sehr schöne Tour, wenn man nur einen halben Tag hat oder das Wetter die großen Touren im Gebiet nicht lohnend erscheinen lässt. Bei Nässe kann ich mir die Tour allerdings nicht vorstellen.

Tourengänger: basodino


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Kommentare (2)


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Zaza hat gesagt:
Gesendet am 27. Dezember 2012 um 16:48
Sehr schön; vielen Dank für die instruktiven Fotos! Da weiss ich, was mich dort erwartet...wobei, ich habe irgendwo gehört, dass der Westgrat inzwischen ausgerüstet sei.

LG, zaza

basodino hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Dezember 2012 um 23:50
Viel Glück und Spaß auf der Tour. Freue mich schon Deinen Bericht dazu dann irgendwann zu lesen ...

Gruß
basodino


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