Diesen Winter hatten wir auf Skitouren bislang zwar meist super Schnee, doch nie wirklich gutes Wetter. Das angekündigte Schönwetterfenster für Samstagmorgen liess uns daher hoffen, dass es endlich klappen könnte. Und so war es: Beinahe alleine auf weiter Flur bestiegen wir das Rau Stöckli und genossen danach eine wunderbare Powder-Abfahrt.
Als wir kurz vor 8 Uhr beim Fahrverbot bei P. 1037 ankamen, staunten wir gleich doppelt: Zum einen war die Strasse zum Saliboden nicht geräumt und der Aufstieg würde sich somit um eine halbe Stunde verlängern, zum anderen: Wo waren denn all die Leute? Da stand bloss ein einziges Auto...!
Da mein Tourenpartner mit dem Snowboard unterwegs war, hielt sich unser Tempo recht in Grenzen. Bis etwas nach dem Ruosalper Wald war der Schnee gefroren, was ihm recht entgegen kam. Danach zog die frische Aufstiegsspur anstatt zum Gross Gade hoch hinüber zur Hütte. Wir dachten: entweder will hier jemand das Munggenband umgehen oder die wollen zum Ruosalper Chulm. Aus Bequemlichkeit und im Wissen darum, das Rau Stöckli auch via P. 1985 besteigen zu können, folgten wir der Spur.
Bald stiessen wir auf herrlichen Pulverschnee, der vom Wind ziemlich verschont geblieben zu sein schien und uns auf eine prächtige Abfahrt hoffen liess. Ausser den drei Tourengängern rund eine halbe Stunde vor uns war weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Auch alte Abfahrtsspuren suchte das Auge vergebens.
Kurz nach Lang Boden stellten wir erfreut fest, dass die Spur unserer Vorgänger nicht zum Ruosalper Chulm, sondern zum Rau Stöckli hoch führen würde. Mir wäre es zwar egal gewesen, selber zu spuren, doch für meinen snowboardenden Tourenpartner wäre das wohl noch anstrengender geworden als es sonst schon war.
Nach 3h 15min trafen wir beim Skidepot am Rau Stöckli ein. Unsere Vorgänger hatten sich soeben verabschiedet und so hatten wir den Berg für uns allein. Nun wartete noch der Fussaufstieg durch den jungfräulichen Triebschnee. Ich sank teilweise bis zur Hüfte ein, glücklicherweise war der Schnee aber federleicht. Die Kraxelstelle, welche bei viel Schnee durchaus auch mit Skis zu bewältigen ist, stellte kein Problem dar und kurze Zeit später erreichten wir das Gipfelplateau des Rau Stöckli. Wunderbar!
Aus Westen wurde nun das Wetter aber zunehmend schlechter und nach verdienter Mampf- bzw. Kaffeepause war's Zeit um aufzubrechen. Die Lichtverhältnisse waren nicht mehr ganz optimal, doch der Schnee war schlicht perfekt. Wir durften die vierte und fünfte Linie in die Hänge ziehen. Etwas oberhalb der Hütte traversierten wir zum Gross Gade hinüber, um dort noch den letzten Hang zum Waldsträsschen geniessen zu können. Auf letzterem fuhren wir dann zum Saliboden ab.
SLF: erheblich (Trieb- und Gleitschnee oberhalb 2200m)
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