Illiniza Norte 5116m
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EIN EINFACHER FÜNFTAUSENDER ZUR WEITEREN HÖHENANPASSUNG.
Nach einer Woche in Ecuador und zahlreichen Besteigungen sollte es nun endlich über die 5000m Marke gehen auch wenn der Illiniza Norte nur zur weiteren Akklimatisation dienen sollte. Dennoch ist der Gipfel ein sehr schöner Berg obwohl mich der höhere und vergletscherte Nachbar Illiniza Sur natürlich mehr gereizt hätte. Als unser Führer und Reiseleiter Marcelo am Vorabend die Route erklärte und die Schutzhütte erwähnte war es eigentlich klar dass wir den üblichen Normalweg von Süden her zum Gipfel nehmen würden, doch es kam etwas anders.
Weil es am Nachmittag wieder regnen sollte fuhren wir nach dem Frühstück von unserer Unterkunft in El Chaupi (3345m) schon vor fünf Uhr morgens zum Parkplatz und Ausgangspunkt La Virgen (3960m). Die Anfahrt führt wie schon bei anderen Bergen Ecuadors über eine Schotterstrasse mit stellenweise grossen Schlaglöchern. Für die Tour hatten wir wieder wie bei Corazón am Vortag die zwei Hilfsbergführer Raúl und Jaime dabei. Wir machten im Gipfelbreich trotz der geringen Schwierigkeit drei Seilschaften da wir einige Mitglieder in der Gruppe dabei hatten die es nicht gewohnt waren sich in abschüssigem Felsgelände zu bewegen. In der Dämerung zeichnete sich der Gipfel sowie einige höhere Berge in der Ferne immer mehr ab und wir machten ab und zu eine Fotopause. Doch spätestens nach dem Überqueren eines Bergbaches auf etwa 4500m fragte ich mich ob wir auf der richtigen Route waren weil wir immer mehr in Richtung Nordwestflanke abtrifteten. Spätestens als wir in der steilen, Vulkanflanke unter dem Gipfel standen wurde die unübliche Aufstiegsroute äusserst mühsam denn ich rutschte nach zwei Schritte einen wirder bergab. Als sich einige Mitglieder userer Gruppe bei Marcelo beklagten weil wir nicht die Normalroute über den Grat im Aufstieg begingen meinte er, wer hier nicht hochkommt der hat auch am Cotopaxi nichts zu suchen. Ich dachte nur im Zusammenhang mit den Erlebnissen an den letzten Bergen: "Was für ein Arschloch, so geht man nicht mit Gästen um!" Irgendwann erreichten wir nach der Schinderei den Nordgrat wo wir eine kleine Rast machten auch wenns nun zum Gipfel nicht mehr weit ist. Auf dem grat machten wir nach einigen Dutzend Höhenmeter unser Stockdepot und seilten uns an. Ich, Oli, Susanne und Carsten bildeten zusammen mit Hilfsführer Raúl eine Seilschaft die als erste losging. Die Kletterei war sehr einfach und überschritt nie eine Schwierigkeit von II-, meistens bewegten wir uns sogar in purem Gehgelände - wie in zahlreicher Literatur beschrieben könnte man ausser dem Helm auf sämtliches Klettermaterial verzichten. Der Schlussaufstieg war schnell gemeistert und wir standen auf dem ersten Fünftausender in Ecuador. Die Gipfelfreude war gross auch wenn hartnäckig einige Wolken um den Gipfel zogen uns uns die Rundumsicht raubten. Nachdem wir die Gipfelfelsen im Abstieg hinter uns hatten ging es wie von selbst rasch bergab nach La virgen wo ich lange in der Sonne warten musste bis der letzte der Gruppe unten war.
Allgemeines zum Illiniza Norte
Der 5116m hohe Illiniza Norte bildet zusammen mit dem höheren Illiniza Sur (5263m) ein Doppelgipfel. Die beiden Berge sind durch den Sattel La Ensillada / Cutucucho (4770m) voneinander getrennt. Bei den Gipfeln handelt es sich um einen inaktiven Stratovulkan der etwa 55km südwestlich der ecuadorianischen Hautstadt Quito liegt. Ursprünglich waren die Gipfel ein einziger grosser Vulkan der aber durch Eruptionen und Erosion abgetragen wurde. Das Gestein des Illinza Sur ist dabei etwas jünger als jenes vom Illiniza Norte.
Im Gegensatz zum Illiniza Sur (ZS; Stellen im Firn bis 70°; Fels bis III) ist der Illiniza Sur auf zwei Routen relativ einfach zu besteigen. Die Normalroute führt von der Hütte Los Illinizas / Nuevos Horizontes (4740m) die unterhalb des Sattels La Ensillada / Cutucucho steht über die Südflanke zum Grat und darauf bis zur Scharte vor dem Vorgipfel Pico Villavicenico. Der Vorgipfel muss in der Nordostflanke umgangen werden so dass man mit einer Traverse den Nordgrat erreicht. Über den Nordgrat und zuletzt links davon erreicht man mit einfacher Kletterei den Gipfel. Die zweite Route dia aber wegen Steinschlag und viel Geröll nur für den Abstieg zu empfehlen ist führt über die ganze Nordostflanke zum Nordgrat wo beide Routen zusammentreffen. Die Schwierigkeit der Aufstiege ist T5 oder L mit Felskletterei bis II-. Ein Seil ist nicht notwendig jedoch sollte man einen Helm wegen Steinschlag mitnehmen.
Von den Fünftausender Ecuadors ist der Illiniza Norte der einzige Gipfel der von einheimischen Bersteigern erstbestiegen wurde. Am 3.5.1912 standen Nicolás Martínez, Franz Hiti und Alejandro Villavicencio als erste Menschen auf dem Illiniza Norte.
ACHTUNG: Seit dem 12.11.2012 dürfen wegen gehäuften Unfällen keine Gipfel in Ecuador über 5000m ohne lizenzierten Führer bestiegen werden. Wie weit die Bestimmung kontrolliert wird ist aber noch unklar.
Anmerkung: Ein Ausschnitt der Karte Machachi 1:50000 mit dem Illiniza Norte werde ich Ende Januar 2013 zum Bericht hinzufügen.
Nach einer Woche in Ecuador und zahlreichen Besteigungen sollte es nun endlich über die 5000m Marke gehen auch wenn der Illiniza Norte nur zur weiteren Akklimatisation dienen sollte. Dennoch ist der Gipfel ein sehr schöner Berg obwohl mich der höhere und vergletscherte Nachbar Illiniza Sur natürlich mehr gereizt hätte. Als unser Führer und Reiseleiter Marcelo am Vorabend die Route erklärte und die Schutzhütte erwähnte war es eigentlich klar dass wir den üblichen Normalweg von Süden her zum Gipfel nehmen würden, doch es kam etwas anders.
Weil es am Nachmittag wieder regnen sollte fuhren wir nach dem Frühstück von unserer Unterkunft in El Chaupi (3345m) schon vor fünf Uhr morgens zum Parkplatz und Ausgangspunkt La Virgen (3960m). Die Anfahrt führt wie schon bei anderen Bergen Ecuadors über eine Schotterstrasse mit stellenweise grossen Schlaglöchern. Für die Tour hatten wir wieder wie bei Corazón am Vortag die zwei Hilfsbergführer Raúl und Jaime dabei. Wir machten im Gipfelbreich trotz der geringen Schwierigkeit drei Seilschaften da wir einige Mitglieder in der Gruppe dabei hatten die es nicht gewohnt waren sich in abschüssigem Felsgelände zu bewegen. In der Dämerung zeichnete sich der Gipfel sowie einige höhere Berge in der Ferne immer mehr ab und wir machten ab und zu eine Fotopause. Doch spätestens nach dem Überqueren eines Bergbaches auf etwa 4500m fragte ich mich ob wir auf der richtigen Route waren weil wir immer mehr in Richtung Nordwestflanke abtrifteten. Spätestens als wir in der steilen, Vulkanflanke unter dem Gipfel standen wurde die unübliche Aufstiegsroute äusserst mühsam denn ich rutschte nach zwei Schritte einen wirder bergab. Als sich einige Mitglieder userer Gruppe bei Marcelo beklagten weil wir nicht die Normalroute über den Grat im Aufstieg begingen meinte er, wer hier nicht hochkommt der hat auch am Cotopaxi nichts zu suchen. Ich dachte nur im Zusammenhang mit den Erlebnissen an den letzten Bergen: "Was für ein Arschloch, so geht man nicht mit Gästen um!" Irgendwann erreichten wir nach der Schinderei den Nordgrat wo wir eine kleine Rast machten auch wenns nun zum Gipfel nicht mehr weit ist. Auf dem grat machten wir nach einigen Dutzend Höhenmeter unser Stockdepot und seilten uns an. Ich, Oli, Susanne und Carsten bildeten zusammen mit Hilfsführer Raúl eine Seilschaft die als erste losging. Die Kletterei war sehr einfach und überschritt nie eine Schwierigkeit von II-, meistens bewegten wir uns sogar in purem Gehgelände - wie in zahlreicher Literatur beschrieben könnte man ausser dem Helm auf sämtliches Klettermaterial verzichten. Der Schlussaufstieg war schnell gemeistert und wir standen auf dem ersten Fünftausender in Ecuador. Die Gipfelfreude war gross auch wenn hartnäckig einige Wolken um den Gipfel zogen uns uns die Rundumsicht raubten. Nachdem wir die Gipfelfelsen im Abstieg hinter uns hatten ging es wie von selbst rasch bergab nach La virgen wo ich lange in der Sonne warten musste bis der letzte der Gruppe unten war.
Allgemeines zum Illiniza Norte
Der 5116m hohe Illiniza Norte bildet zusammen mit dem höheren Illiniza Sur (5263m) ein Doppelgipfel. Die beiden Berge sind durch den Sattel La Ensillada / Cutucucho (4770m) voneinander getrennt. Bei den Gipfeln handelt es sich um einen inaktiven Stratovulkan der etwa 55km südwestlich der ecuadorianischen Hautstadt Quito liegt. Ursprünglich waren die Gipfel ein einziger grosser Vulkan der aber durch Eruptionen und Erosion abgetragen wurde. Das Gestein des Illinza Sur ist dabei etwas jünger als jenes vom Illiniza Norte.
Im Gegensatz zum Illiniza Sur (ZS; Stellen im Firn bis 70°; Fels bis III) ist der Illiniza Sur auf zwei Routen relativ einfach zu besteigen. Die Normalroute führt von der Hütte Los Illinizas / Nuevos Horizontes (4740m) die unterhalb des Sattels La Ensillada / Cutucucho steht über die Südflanke zum Grat und darauf bis zur Scharte vor dem Vorgipfel Pico Villavicenico. Der Vorgipfel muss in der Nordostflanke umgangen werden so dass man mit einer Traverse den Nordgrat erreicht. Über den Nordgrat und zuletzt links davon erreicht man mit einfacher Kletterei den Gipfel. Die zweite Route dia aber wegen Steinschlag und viel Geröll nur für den Abstieg zu empfehlen ist führt über die ganze Nordostflanke zum Nordgrat wo beide Routen zusammentreffen. Die Schwierigkeit der Aufstiege ist T5 oder L mit Felskletterei bis II-. Ein Seil ist nicht notwendig jedoch sollte man einen Helm wegen Steinschlag mitnehmen.
Von den Fünftausender Ecuadors ist der Illiniza Norte der einzige Gipfel der von einheimischen Bersteigern erstbestiegen wurde. Am 3.5.1912 standen Nicolás Martínez, Franz Hiti und Alejandro Villavicencio als erste Menschen auf dem Illiniza Norte.
ACHTUNG: Seit dem 12.11.2012 dürfen wegen gehäuften Unfällen keine Gipfel in Ecuador über 5000m ohne lizenzierten Führer bestiegen werden. Wie weit die Bestimmung kontrolliert wird ist aber noch unklar.
Anmerkung: Ein Ausschnitt der Karte Machachi 1:50000 mit dem Illiniza Norte werde ich Ende Januar 2013 zum Bericht hinzufügen.
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