Hanghorn (2679m)


Publiziert von أجنبي , 17. November 2012 um 23:37.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:17 November 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Östliche Melchtaler Alpen   CH-NW   CH-OW   Westliche Melchtaler Alpen 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:Stöckalp – Hugschwendi – Rinderalp – Schwand – Unter Boden – Mettlen – P. 1853 – Wolfisalp – Fallenbach – Rot Sand – Hanghorn – retour auf gleicher Route
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Stöckalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Stöckalp
Kartennummer:LK 1:25.000: 1190 Melchtal

Auf's Hanghorn habe ich schon (*vom Rotsandnollen) hinunter und (*vom Huetstock) hinüber geschaut. Da die Schneeverhältnisse gegenwärtig nur Skitouren mit Steinkontakt zuzulassen scheinen, beschlossen wir diesem eher selten besuchten Berg mal einen Besuch abzustatten.

Zurzeit wird auf der Stöckalp noch an der Installation der neuen Gondelbahn rumgebastelt und auch die ganzen Parkplätze scheinen irgendwie neu organisiert zu werden. Ausser Arbeitern also kein Mensch weit und breit und so ging es recht ruhig zu und her dort hinten, als wir kurz nach 8 Uhr in der Kälte losliefen. Nachdem der Cheselenbach überquert war ging's hinüber zum EW und dann – eher schlecht als recht – markiert hoch zur Rinderalp und hinüber zur Schwand. Dort dann die Waldschneise, welche ich von der letztjährigen Ski-Abfahrt noch gut in Erinnerung hatte, zu einem einsamen Alphüttchen hoch und hinüber zum Unter Boden.

Danach stiegen wir auf dem nun besser markierten Weg hoch zur Wolfisalp, wonach wir zusehends auf Schnee trafen. Dieser Aufstieg über Mettlen ist übrigens nicht mehr erlaubt, wenn mal richtig Schnee liegt, da Jagdbanngebiet. Die erlaubte Skitouren-Route führt vom Unter Boden zur Heufrutt und via P. 1941 nach Fallenbach.

Ab der Wolfisalp ging's durch blockiges Geröll auf der teilweise aperen, nördlichen Bachseite nach Fallenbach hoch. Etwa beim Hohbüel war die Unterlage dann nur noch weiss, doch da die Schneedecke trug, beschlossen wir, ohne Schneeschuhe zum Rot Sand hochzusteigen. Wenn nicht wirklich nötig, ziehe ich die Dinger nicht an. Einmal mehr schleppte ich die Schneeschuhe den Berg hoch und auch wieder runter.

Der Aufstieg zum Rot Sand war recht anstrengend, manchmal sank man im Schnee ein und manchmal war dieser so dünn, dass man auf dem darunterliegenden Geröll ausrutschte. Im oberen, steileren Teil des Aufstiegs gab's dann etwas besseren Trittschnee. Bis hierher benötigten wir (inkl. Pausen) etwa dreieinhalb Stunden.

Zu unserer Überraschung erwartete uns auf dem Pass eine dünne Powder-Schicht, die uns leider bis ca. zu P. 2524 begleitete. Wir hatten auf guten Trittschnee gehofft, stattdessen glitten wir immer wieder aus. Bei P. 2524 gab's dann aber Ansätze von Trittschnee und siehe da: Je schmaler der Grat wurde, desto besser wurde der Schnee. Das südliche Drittel des Grates war sogar aper. Genau so hatten wir uns das bei der Tourenplanung vorgestellt!

Kurz vor dem Gipfel wurde der Grat dann sehr schmal und luftig. Da hoch?! Hmpf... Ich geb's zu: Ich brauchte sicher zwei, drei Minuten, um mich zu überwinden. Und dies ein Tag nach *meiner Haggenspitz-Überschreitung, ein Unterfangen von weiter grösserer Schwierigkeit als dieser Grat... Schliesslich kam ich zur Vernunft und so kraxelten wir auf der rechten, aperen Grat-Seite hoch zum Gipfel.

Nach etwas mehr als vier Stunden Aufstieg erreichten wir das Hanghorn. Ausser uns war weit und breit kein Mensch in der Gegend zu sehen – auch nicht auf dem Rotsandnollen. Oder doch? Meine Tourenpartnerin winkte hinüber, doch die „Person“ reagierte nicht. Bis sie schliesslich in Form einer Gemse davon trottete... Und überhaupt: Es wimmelte von Gemsen in der Gegend. Wir sahen jedenfalls Dutzende. Einige schienen den Pulverschnee ebenso zu geniessen wie wir's hoffentlich in wenigen Wochen tun werden.

Nach einer ausgiebigen Rast auf dem windstillen Gipfel stiegen wir vorsichtig über den Grat zurück und zu P. 2524. Dort entschieden wir uns für den zunächst etwas heiklen, doch danach sehr angenehmen Direktabstieg Richtung Hohbüel. Powder vom Feinsten unter unseren Schuhen trug uns Knie-schonend talwärts. Ach, was hätte ich doch für ein Paar Tourenskis gegeben. Aber eben: Trotz teilweise genialem, tiefen Pulverschnee gab's immer wieder auch Passagen, welche den Skis nicht allzu gut getan und in den Ohren geschmerzt hätten...

Den restlichen Abstieg machten wir schliesslich auf unserer Aufstiegsroute. Am Ofen beobachteten wir eine Seilschaft, die gerade die letzte Seillänge bewältigte. Eindrücklich, diese Wand...! Für den Abstieg zur Stöckalp benötigten wir insgesamt ungefähr drei Stunden. Und ähm...: ohne Schnee wäre die Tour eher mit T4 zu bewerten.


Tourengänger: أجنبي


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