Schitour über die Schöngänge auf die Alpspitze


Publiziert von Michael26 , 23. Oktober 2012 um 20:11.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum: 7 März 2011
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:00
Strecke:700 Hm von der Bergstation Osterfelderkopf auf die Alpspitze
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Garmisch Osterfelderkopfbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:wie Ausgangspunkt

Die Abfahrt vom Wahrzeichen von Garmisch durch die Alpspitz-Ostflanke ins Oberkar ist neben der Abfahrt von der Zugspitze ´Durch die neue Welt´ DER Schitouren-Klassiker in Garmisch. Der Aufstieg durch die als Klettersteig versicherten Schöngänge und über den Klettersteig-artigen Ostgrat, Steilheit > 40 Grad mit Abfahrt durch die Schrofen, das sind die Anforderungen. Auch ist die Route äußerst lawinengefährdet, u.a. kam es 2002 zu einem schweren Lawinenunglück, und ist ausschließlich bei besten Bedingungen zu verantworten.
Natürlich ist es sehr verlockend, diese Tour zu versuchen, und bei zahlreichen Aufenthalten in Garmisch hatte ich die Route schon ´belagert´. Die Verhältnisse waren aber nie gut genug und sogar in 2010, bei Lawinenwarnstufe II, wollte ich das Abenteuer nicht wagen.
Am Faschingswochende 2011 aber ist es so weit. Für längere Zeit hat es nicht geschneit, keine frischen Schneeverwehungen, gut verfestigte Schneedecke und gutes Wetter, also jetzt oder nie.
Mit den Skiern am Rucksack geht es bei gutem trittfesten Schnee zunächst durch die Schöngänge. An einer Stelle gibt es eine richtig steile Kletterstelle, die sich aber Dank des dort gespannten Drahtseils gut überwinden läßt. Oben angekommen besteige ich erst einmal den Bernadeinkopf, um auf jeden Fall einen Gipfel mizunehmen, falls ich es nicht bis auf die Alpspitze schaffen sollte. Nach einer kurzen Pause geht es weiter ins Oberkar und hinauf auf den Ostgrat. Ab hier kommen die Skier wieder auf den Rucksack und der Aufstieg über den Grat beginnt. Auch hier guter Trittschnee, es ist nicht sehr schwer, nur an einer Stelle wir der Grat richtig schmal und man muß hinüber balanzieren. Weiter oben geht der Grat in einen breiten Rücken über, es ist steil und wird jetzt richtig anstrengend. Bei jedem Schritt sinkt man ein und bis zum Gipfel bin ich richtig bedient. Also erst einmal verschnaufen, dann wird es spannend, die Abfahrt in die Ostflanke beginnt.
Oben ist es zunächst noch nicht so steil, vielleicht 30-35 Grad, der Schnee ist aber leider nicht ganz optimal, festgebacken mit Tendenz zum Bruchharsch. Dann geht es steil in die Schrofen hinein, hier bieten sich mehrere Rinnen an. Jetzt merkt man, dass es länger nicht geschneit hat, es ist wenig Schnee in den Rinnen und man muss sich etwas heikel durch die Felsen tasten. Ich arbeite mich durch die enge und richtig steile Schlüsselstelle, dann wird es wieder breiter und das Oberkar ist erreicht. Ab da ist die weitere Route kein Problem, ganz unten gibt es sogar noch etwas Firn.
Natürlich freue ich mich über die erfolgreiche Tour. Alpinistisch ist sie durchaus anspruchsvoll, wobei man etwas Glück braucht, um richtig guten Schnee zu haben, denn aufgrund der Steilheit und Ostlage ist die Route entweder lawinengefährdet oder der Schnee verfestigt sich rasch und dann wird es in den steilen Schrofenrinnen eng. Also werde ich dieses Tourenziel auch zukünftig weiter im Auge behalten, vielleicht habe ich ja noch einmal das Glück, die Route ein weiteres Mal bei wirklich optimalem Schnee abfahren zu können.

Tourengänger: Michael26


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