Hochblassen von Garmisch
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Viele Beschreibungen zum Hochblassen findet man nicht im Internet. Meistens wird der Weg, den ich gegangen bin, nur als Abstiegsweg vom Blassengrat erachtet und entsprechend knapp beschrieben. Auf der anderen Seite hört man immer wieder von Leuten, die sich gerade bei diesem Abstieg sehr unangenehmer Verhauer leisten. Vor allem ist mir aufgefallen, dass es kaum Bilder gibt, die einem unter Umständen die Wegfindung erleichtern können. Da ich leider nicht das Wetter für großartige Panoramaaufnahmen hatte, habe ich stattdessen den Weg ausführlich dokumentiert und möchte hier ein paar hilfreiche Bilder beisteuern.
Route und Gehzeiten:
Talstation Kreuzeckbahn - Bernadeinkopf: 3:00h
Ich bin zunächst den Forstweg hinauf und dann über den Jägersteig (T3) weiter zur Hochalm. Die Schöngänge (Klettersteig A/B) haben mich dann auf den Bernadeinkopf geführt.
Bernadeienkopf - Abzweig zum Hochblassen: 1:30h
Vom Bernadeinkopf bin ich ins Hochkar und weiter über den Ostgrat auf die Alpspitze (T4, z. T. versichert). Auch der Abstieg in die Grieskarscharte wurde seit meinem letzten Besuch dort vielerorts mit Stahlseilen versehen (T4+), die mir angesichts der Schwierigkeiten, die noch vor mir lagen, ganz recht waren. Weiter gehts von der Grieskarscharte über den Anfang des Jubiläumsgrates bis man einen weißen Wegweiser erkennen kann. Hier finden sich auf dem Fels auch Anschriften Richtung Grieskarscharte und Hochblassen, die allerdings schon ganz schön abgeblättert sind.
Abzweig Hochblassen - Hochblassen Hauptgipfel: 1:30h
Im Aufstieg habe ich mir einen Verhauer mit einer satten halben Stunde Zeitverlust (und einer Reepschnur) geleistet. Ich würde sagen, wenn man den Weg auf anhieb richtig wählt, ist eine Gehzeit von gut einer Stunde realisitisch.
Hochblassen - Kreuzeck Bergstation: 3:00h
Nach dem Abstieg zurück zur Abzweigung vom Jubi und zur Grieskarscharte, bin ich weiter ins Grieskar abgestiegen, in dem derzeit noch recht viel Schnee liegt, ohne dass dies zu Schwierigkeiten führen würde. Im unteren Grieskar habe ich mich links gehalten und die Senke des Stuibensees nordseitig umgangen. Dann ein wenig querfeldein bis ich den Bernadeiensteig erreicht habe, dem ich weiter bis zur Kreuzeckbahn gefolgt bin. Es gibt hierbei einen Gegenanstieg von ca. 100hm, die mir an dem Tag schon ordentlich in die Beine gegangen sind, aber es ist eher ein gemütliches auf und ab mit netten Ausblicken und faszinierenden Felsgebilden am Wegesrand.
Details zum Gipfelaufstieg
Aufstieg Teil I: Nach dem kurzen, sandigen Durchschlupf auf die Südseite quert man etwas unterhalb des Grats um dann in einer schmalen Rinne wieder aufzusteigen (I-II). Hier hängt ein Fixseil, dessen Verankerung (Reepschnüre um Köpfl) bereits mehrfach nachgebessert wurden. Weiter gehts auf gut erkennbarem Pfad, bis der Weiterweg bei einem sehr großen Steinmann unklarer wird. Man befindet sich nun an einem Ende des häufiger beschriebenen Schuttkessels. Er ist nicht groß und mit etwas Aufmerksamkeit sind im Aufstiegssinn links des nächsten Aufschwungs zwei weitere kleine Steinmänner zu erkennen. Direkt daran schließt sich das kleinen Felsenfenster und dannach die große, rechts hinaufziehende Schuttrinne an. In ihr recht mühsam nach oben und wenn es eng wird an der rechten Begrenzungswand hinauf. Hier ist es ca. 3m tatsächlich recht kleingriffig (II+) und der Notfall-Abseilstand aus Bandschlinge und Reepschnur ist nachvollziehbar, wenn auch nicht besonders vertrauenserweckend. Weiter geht es rechts der Rinne nun wieder in einfacherem Gelände (I-II) in dem dennoch ein dickes schwarzes Fixseil hängt, dessen Mantel an einer Stelle bereits durchgescheuert ist. Außerdem hat es mich zu einem sehr unangenehmen, zeit- und materialintensiven Verhauer verleitet.
Exkurs zum Verhauer: Das Fixseil leitet aus der Rinne nach links raus und noch ein ganzes Stück um die Ecke nach oben. Ohne nachzudenken bin ich dem Seil gefolgt und nach links aus der Scharte geklettert. Das Fixseil endet und man steht in extrem schuttigem Gelände, das hauptsächlich aus kleinen Absätzen besteht. Zu diesem Zeitpunkt war die Sicht maximal schlecht. Dennoch musste ich nach ein paar Metern feststellen, dass da, wo ich den Weiterweg vermutete, definitiv kein Berg kommt, nur reines Weiß ohne Schemen oder Umrisse. Also wieder zurück, wo ich eine Weile ratlos herumstand (man hätte auch nochmal die Beschreibungen lesen können). Glücklicherweise rissen die Wolken für ein paar Minuten auf, sodass ich letztlich auf der anderen Seite der Scharte einen Eisenstift des alten Klettersteigs erspähen konnte. Also wieder runter, aber leichter gesagt als getan. Das Gelände ist sehr abschüssig und man bewegt sich auf einer ca 20cm Schicht plattigen Schutts. Immerhin bin ich wohl nicht die Erste, der dieser Fehler unterläuft, denn ich finde einen recht neuen Bohrhaken, der mir den Abstieg in die Scharte deutlich erleichtert, auch wenn ich eine Reepschnur opfern muss. Mit ihr zusammen reicht mein 12m Notfallseil mit Seildehnung bis knapp in die Scharte.
Aufstieg Teil II: Mit der Energie der Erleichterung geht es nun weiter aus der Scharte im Aufstiegssinn nach rechts, um zunächst in fast ebenso brüchigem Gelände zu landen. Aber immerhin bin ich hier richtig und sobald man sich ein Stück von der Scharte entfernt wird der Fels fester. An den Signalgipfel habe ich ehrlich gesagt keine Erinnerung, kann noch nicht mal sagen, dass ich ihn groß bemerkt hätte in dem Nebel. Ich bin also gleich weiter Richtung Hauptgipfel. Dazu folgt man einfach penibel dem leicht abfallenden Grat, der immer wieder mit Eisenstiften gespickt ist (I-II, zum Teil recht luftig). Natürlich habe ich mich gegen Ende auch noch einmal zum Ausweichen auf eines der Geröllbänder in der Reintalflanke verleiten lassen. War nicht schön, aber auch nicht schlimm. Beim Rückweg bin ich dann immer auf dem Grat geblieben, was in jedem Fall empfehlenswert ist. Der Grat endet in einer Scharte bevor es zum Hauptgipfel aufsteilt. An dieser (bei besserer Sicht) etwas ausgesetzten Stelle nutzt man die Eisenstifte auch gerne als Tritte, kann so den kurzen aber plattigen Aufschwung gut überwinden (II mit Benutzung der Eisenstifte) und steht kurz darauf auf dem Hochblassen.
Abstieg:
Ich bin - bis auf einige Fehlerkorrekturen - im Prinzip denselben Weg wieder runter. Einzig bei der schtuttigen Stelle nach der großen Schuttrinne ist es mir nicht gelungen einen wirklich angenehmen Weg zu finden. Da ist einfach alles lose und will mit Vorsicht begangen werden.
Zeitgleich mit meiner Ankunft auf dem Hochblassen kamen dort auch vier, offensichtlich ordentlich schnelle Blassengrat-Begeher an. So hatte ich mit Helmut noch bis knapp oberhalb des Stuibensees nette Gesellschaft im Abstieg durchs Grieskar, bevor es dann allein und mit Musik über den Bernadeinsteig zur Kreuzeckbahn ging.
Route und Gehzeiten:
Talstation Kreuzeckbahn - Bernadeinkopf: 3:00h
Ich bin zunächst den Forstweg hinauf und dann über den Jägersteig (T3) weiter zur Hochalm. Die Schöngänge (Klettersteig A/B) haben mich dann auf den Bernadeinkopf geführt.
Bernadeienkopf - Abzweig zum Hochblassen: 1:30h
Vom Bernadeinkopf bin ich ins Hochkar und weiter über den Ostgrat auf die Alpspitze (T4, z. T. versichert). Auch der Abstieg in die Grieskarscharte wurde seit meinem letzten Besuch dort vielerorts mit Stahlseilen versehen (T4+), die mir angesichts der Schwierigkeiten, die noch vor mir lagen, ganz recht waren. Weiter gehts von der Grieskarscharte über den Anfang des Jubiläumsgrates bis man einen weißen Wegweiser erkennen kann. Hier finden sich auf dem Fels auch Anschriften Richtung Grieskarscharte und Hochblassen, die allerdings schon ganz schön abgeblättert sind.
Abzweig Hochblassen - Hochblassen Hauptgipfel: 1:30h
Im Aufstieg habe ich mir einen Verhauer mit einer satten halben Stunde Zeitverlust (und einer Reepschnur) geleistet. Ich würde sagen, wenn man den Weg auf anhieb richtig wählt, ist eine Gehzeit von gut einer Stunde realisitisch.
Hochblassen - Kreuzeck Bergstation: 3:00h
Nach dem Abstieg zurück zur Abzweigung vom Jubi und zur Grieskarscharte, bin ich weiter ins Grieskar abgestiegen, in dem derzeit noch recht viel Schnee liegt, ohne dass dies zu Schwierigkeiten führen würde. Im unteren Grieskar habe ich mich links gehalten und die Senke des Stuibensees nordseitig umgangen. Dann ein wenig querfeldein bis ich den Bernadeiensteig erreicht habe, dem ich weiter bis zur Kreuzeckbahn gefolgt bin. Es gibt hierbei einen Gegenanstieg von ca. 100hm, die mir an dem Tag schon ordentlich in die Beine gegangen sind, aber es ist eher ein gemütliches auf und ab mit netten Ausblicken und faszinierenden Felsgebilden am Wegesrand.
Details zum Gipfelaufstieg
Aufstieg Teil I: Nach dem kurzen, sandigen Durchschlupf auf die Südseite quert man etwas unterhalb des Grats um dann in einer schmalen Rinne wieder aufzusteigen (I-II). Hier hängt ein Fixseil, dessen Verankerung (Reepschnüre um Köpfl) bereits mehrfach nachgebessert wurden. Weiter gehts auf gut erkennbarem Pfad, bis der Weiterweg bei einem sehr großen Steinmann unklarer wird. Man befindet sich nun an einem Ende des häufiger beschriebenen Schuttkessels. Er ist nicht groß und mit etwas Aufmerksamkeit sind im Aufstiegssinn links des nächsten Aufschwungs zwei weitere kleine Steinmänner zu erkennen. Direkt daran schließt sich das kleinen Felsenfenster und dannach die große, rechts hinaufziehende Schuttrinne an. In ihr recht mühsam nach oben und wenn es eng wird an der rechten Begrenzungswand hinauf. Hier ist es ca. 3m tatsächlich recht kleingriffig (II+) und der Notfall-Abseilstand aus Bandschlinge und Reepschnur ist nachvollziehbar, wenn auch nicht besonders vertrauenserweckend. Weiter geht es rechts der Rinne nun wieder in einfacherem Gelände (I-II) in dem dennoch ein dickes schwarzes Fixseil hängt, dessen Mantel an einer Stelle bereits durchgescheuert ist. Außerdem hat es mich zu einem sehr unangenehmen, zeit- und materialintensiven Verhauer verleitet.
Exkurs zum Verhauer: Das Fixseil leitet aus der Rinne nach links raus und noch ein ganzes Stück um die Ecke nach oben. Ohne nachzudenken bin ich dem Seil gefolgt und nach links aus der Scharte geklettert. Das Fixseil endet und man steht in extrem schuttigem Gelände, das hauptsächlich aus kleinen Absätzen besteht. Zu diesem Zeitpunkt war die Sicht maximal schlecht. Dennoch musste ich nach ein paar Metern feststellen, dass da, wo ich den Weiterweg vermutete, definitiv kein Berg kommt, nur reines Weiß ohne Schemen oder Umrisse. Also wieder zurück, wo ich eine Weile ratlos herumstand (man hätte auch nochmal die Beschreibungen lesen können). Glücklicherweise rissen die Wolken für ein paar Minuten auf, sodass ich letztlich auf der anderen Seite der Scharte einen Eisenstift des alten Klettersteigs erspähen konnte. Also wieder runter, aber leichter gesagt als getan. Das Gelände ist sehr abschüssig und man bewegt sich auf einer ca 20cm Schicht plattigen Schutts. Immerhin bin ich wohl nicht die Erste, der dieser Fehler unterläuft, denn ich finde einen recht neuen Bohrhaken, der mir den Abstieg in die Scharte deutlich erleichtert, auch wenn ich eine Reepschnur opfern muss. Mit ihr zusammen reicht mein 12m Notfallseil mit Seildehnung bis knapp in die Scharte.
Aufstieg Teil II: Mit der Energie der Erleichterung geht es nun weiter aus der Scharte im Aufstiegssinn nach rechts, um zunächst in fast ebenso brüchigem Gelände zu landen. Aber immerhin bin ich hier richtig und sobald man sich ein Stück von der Scharte entfernt wird der Fels fester. An den Signalgipfel habe ich ehrlich gesagt keine Erinnerung, kann noch nicht mal sagen, dass ich ihn groß bemerkt hätte in dem Nebel. Ich bin also gleich weiter Richtung Hauptgipfel. Dazu folgt man einfach penibel dem leicht abfallenden Grat, der immer wieder mit Eisenstiften gespickt ist (I-II, zum Teil recht luftig). Natürlich habe ich mich gegen Ende auch noch einmal zum Ausweichen auf eines der Geröllbänder in der Reintalflanke verleiten lassen. War nicht schön, aber auch nicht schlimm. Beim Rückweg bin ich dann immer auf dem Grat geblieben, was in jedem Fall empfehlenswert ist. Der Grat endet in einer Scharte bevor es zum Hauptgipfel aufsteilt. An dieser (bei besserer Sicht) etwas ausgesetzten Stelle nutzt man die Eisenstifte auch gerne als Tritte, kann so den kurzen aber plattigen Aufschwung gut überwinden (II mit Benutzung der Eisenstifte) und steht kurz darauf auf dem Hochblassen.
Abstieg:
Ich bin - bis auf einige Fehlerkorrekturen - im Prinzip denselben Weg wieder runter. Einzig bei der schtuttigen Stelle nach der großen Schuttrinne ist es mir nicht gelungen einen wirklich angenehmen Weg zu finden. Da ist einfach alles lose und will mit Vorsicht begangen werden.
Zeitgleich mit meiner Ankunft auf dem Hochblassen kamen dort auch vier, offensichtlich ordentlich schnelle Blassengrat-Begeher an. So hatte ich mit Helmut noch bis knapp oberhalb des Stuibensees nette Gesellschaft im Abstieg durchs Grieskar, bevor es dann allein und mit Musik über den Bernadeinsteig zur Kreuzeckbahn ging.
Tourengänger:
kneewoman

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