Brünnstein (1619m) von Oberaudorf


Publiziert von Fabse_94 , 4. Oktober 2012 um 17:43.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 3 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1180 m
Abstieg: 1180 m
Strecke:Oberaudorf Bahnhof (482m) – Zimmerau (680m) – Brünnsteinhaus (1342m) – Brünnstein (1619m) – Brünnsteinhaus (1342n) – Rechenau (800m) – Mühlau (612m) – Oberaudorf (482m) [ca. 20km]
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahn nach Oberaudorf

Da für heute gutes Wetter angesagt war, wollte ich das ausnutzen und die Tour auf den Brünnstein, die ja eigentlich schon am Samstag stattfinden sollte, nachholen. Doch als dann heute Morgen um 6:40 Uhr der Wecker klingelte, wollte ich am liebsten liegenbleiben. Ich war noch ziemlich müde und der kratzige Hals, den ich schon seit ein paar Tagen mit mir herumschleppte, fühlte sich auch nicht wirklich toll an... Doch ich entschied mich schließlich fürs Aufstehen und lief nach kurzem Frühstück zum Ebersberger Bahnhof - das Aufstehen ist eine gute Idee gewesen.

Tourenbericht:
Als ich am Oberaudorfer Bahnhof ankam, hingen die Wolken ziemlich tief und verdeckten jeden Blick auf die umliegenden Berge. Mithilfe meiner provisorischen Karte (die erste Hälfte hat der Drucker noch farbig gedruckt, doch auf die Zweite hatte er scheinbar keine Lust mehr) wanderte ich durch das halbe Dorf zur Wechselbergstraße, die ich aber auf Anhieb fand. Kaum an dieser Straße angekommen, ging es steil nach oben nach Lechen. Kurz hinterhalb von Lechen lässt die Steigung dann nach und man passiert die kleinen Dörfchen Wechselberg und Zimmerau. Bei der Rechtskurve nach Zimmerau folgt man dem Wegweiser "Brünnstein" auf das Forsträßchen, das einen direkt in das Brunntal führt und nicht den Umweg über Buchau macht. Im Brunntal geht es dann bei der Kreuzung geradeaus auf einem kleinen, matschigen Steig steil durch das Hochtal zum Brünnsteinhaus. Der Weg ist zwar ziemlich steil, aber dafür gewinnt man schnell an Höhe - bis man auf einmal auf der Hüttenterrasse steht. Vom Bahnhof bis zum Brünnsteinhaus habe ich 2 Stunden und 10 Minuten gebraucht, obwohl ich mit weit mehr gerechnet habe, da es schön ein ganzes Stück Weg ist. An der Terrasse geht es gleich rechts zum Dr. Julius-Mayr-Weg, dessen Einstieg man nach ein paar Minuten erreicht. Mithilfe von Drahtseilsicherungen und Stufen geht es dann in die berühmte, enge, ca. 10m lange Felsspalte - nichts für Leute mit Bierbauch oder Platzangst. Nach der Spalte geht es dann rechts über einige kleine Leitern zu einem kleinen Rastplätzchen, an dem es rechts um die Felsen weiter geht. Dann kommt man auch schon an den luftigen Quergang, von dem es dann nur noch 10 Minuten bis zum Gipfel sind. Nach dem Quergang wird das Gelände dann kurz wieder sanfter, bis es zur letzten richtig steilen Stelle kommt, die mit Stahlstiften und Drahtseilen gesichert ist. Nach dieser Steilstufe macht der Steig eine Rechtskurve und führt eine mäßig steile Flanke zur Gipfelkapelle hoch. Jetzt wartet nur noch ein letztes Hindernis: ein etwas luftiger Grat trennt die Kapelle vom Gipfelkreuz - aber ein richtiger Bergsteiger nimmt auch noch diese Hürde, zumal sie ja nciht wirklich anspruchsvoll ist, schwindelfrei sollte man halt sein. Diese 30m zum Kreuz bewältigen aber anscheinend nur wenige, da bei meiner Besteigung ein Großteil an der Kapelle war und sich nur 3 oder 4 Leute am Gipfelkreuz.
Am Gipfel war mir jetzt auch völlig klar, dass sich das Aufstehen gelohnt hat, denn der Blick war wirklich traumhaft! Nach einer kurzen Rast ging es dann über den zwar gesicherten, aber einfacheren Normalweg hinunter zum Brünnsteinhaus, dessen Terrasse jetzt völlig überfüllt war - die war doch noch vor anderthalb Stunden vollkommen leer... Aber die vielen Leute waren kein Wunder beim "schönsten Biergarten Bayerns" - der Blick in die Alpen (v.a. zum Großvenediger) ist einfach umwerfend. Doch ich ergatterte noch ein Plätzchen, musste allerdings eine halbe Stunde auf meine Erbsensuppe warten... doch bei so vielen Gästen war das verständlich, mit dem Koch wollte ich lieber nicht tauschen...
Um viertel 2 machte ich mich dann an den Abstieg. Der Abwechslung halber nahm ich die Straße über Rechenau und Mühlau; die war zwar länger und landschaftlich nicht ganz so schön, dafür aber nicht matschig. Nach guten zwei Stunden kam ich dann wieder am Bahnhof an und freute mich nur noch wegen des gelungenen Bergtages - gottseidank bin ich nicht im Bett geblieben.

Fazit:
Landschaftlich schöne Rundtour bei traumhaftem Oktoberwetter und toller 360°-Rundumsicht vom Gipfel. Der kurze Dr. Julius-Mayr-Weg ist ein leichter, aber etwas luftiger Klettersteig (A), für den normalerweise kein Klettersteigset nötig ist. Auf dem Steig und dem Gipfel ist man zwar sicher nicht alleine, aber aufgrund der fantastischen Aussicht kann man das meiner Meinung nach schon in Kauf nehmen. Außerdem halten sich die Massen auf dem Aufstiegsweg einigermaßen in Grenzen, war zumindest bei mir so.

LANDSCHAFT: 3,5/5
KONDITION:      3,5/5
ANSPRUCH:      3/5
BEWERTUNG:  3,5/5

 


Tourengänger: Fabse_94


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