Stucklistock (3313 m)
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Samstag morgen, 6 Uhr in der Früh, die Frisur sitzt (noch), es ist dunkel. Das liebevoll gestaltete Stanser Quartier schläft noch. Naesi wartet auf Mark, den Chauffeur und gleichzeitig Couloir-Granate sowie mammutli-Kumpel. Abfahrt Richtung Färnigen nach Umladung der Skis & Co.
7.02 Uhr, vor Amsteg, Natel klingelt, mammutli fragt, wo wir sind, es sei kalt und überhaupt - wir sollen uns sputen! Gesagt, getan, Mark gibt nochmals Vollgas... Sustenpassstrasse, wir kommen, doch wo zur H*** ist dieses Kaff "Färnigen"? Da war es, vorbeigefahren, Mist, Rückwärtsgang rein, Achtung Gegenverkehr, egal, wir waren zuerst da! Färnigen, wir kommen! Färnigen?!?! Eine Megacity, z'mitzt im Tal, dort wo sich Hase & Fuchs noch gegenseitig zum Dinner einladen. Auto hingestellt, Skier montiert, armes mammutli friert, aber mammutli ist hart im Nehmen. Los, Leute, los, die Zeit läuft.
Die Spuren sind bereits gelegt, da waren schon mehrere Skitourengänger vor uns da. Klar, denn auf bergtour.ch wird die Tour bereits prächtig-glustig beschrieben. Die ersten Höhenmeter sind bald überwunden, es geht querfeldein und steil nach oben. Ich rutsche weg - meine Güte, ist das mühsam! Soll ich die Harscheisen montieren? Keine Zeit, schnellen Schrittes geht es weiter. Was ist das dort unten? Schon ist es da: drei italienisch sprechende Menschen in hautengen, grasgrünen Leggins sputen an uns vorbei. Ich wär' auch so schnell, hätt ich nicht Unmengen Gugus in meinem Rucksack. Mit so einem Daypack am Rücken wär' ich auch express unterwegs...
Es geht noch immer hoch. Ab 1700 m auf der Suunto geb' ich kommentarvoll zu Protokoll: "Bis 2100 m wird's nun steil". Ich werde mehr oder minder ignoriert *grml*. Steiler als jetzt wird's hoffentlich nicht - v.a. bei dieser sch*** rutschigen Spur. Ich fasse mich kurz, was danach geschieht: Kurze Esspause in der Sonne, unzählige Leute überholen uns (davon zwei mit Hund). Es kommt mir vor, als ob "Völkerwanderung" zurzeit en vogue ist. Ich dachte, die Tour sei SS+? Die Route zieht sich... ich weiss schon gar nicht mehr, was ich studieren soll. Wie wär's mit "ist es noch weit?". Aber ich seh' das Ziel bereits, kann selber abschätzen, dass wir noch etwa eine Stunde zügig vorangehen müssen. Skidepot P 3165. Es ist windig. Die Frisur sitzt schon lange nicht mehr. Mark und mammutli packen die Skier auf'n Rucksack. Ihr heutiges Ziel: Das fesche Couloir, das sich beinahe vom Gipfel bis zur Höhe des Skidepots runterzieht, unter die Bretter zu nehmen. Pickel raus, ohne Steigeisen, in Völkerwanderung eingegliedert, Kletterei im II-ten Schwierigkeitsgrad. Die Rega fliegt heran, herum, weg, ran, wieder weg - mühsam! Komme nur schlecht voran. Wie komm' ich wieder runter, wenn's rauf scho ein Knorz ist? Überlege umzudrehen. Rega noch immer am Tun. mammutli würde mit mir umdrehen - kommt nicht in Frage, das Couloir wartet doch auf ihn, also, weiter rauf... *bibber*... ich bin nicht ganz 'putzt. Endlich oben, keine Nerven mehr. Bloss wieder runter, tschüss. Ja, passe auf, hilfe, 1414, 1414, ... und hopp, runter geht's besser!!! Wie das?! Was knorzen die da, die sind doch vorhin an mir vorbeigehuscht? Skidepot kommt näher. Soll ich nochmals rauf *Scherzkeks*. Skier bearbeiten. Ah, mammutli & Mark kommen bereits das Couloir runter. Lieber sie als ich. Sammelplatz Firn, Färnigen wir kommen... Fazit: Der Grat rauf war hart! Der Rest okay.
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