Val Lavizzara – La Stalla di Sèsc


Publiziert von Seeger , 16. September 2012 um 11:53.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:14 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo di Rod 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Strecke:Camblée 1120m – Stalla di Sèsc 1420m – Camblée 1120m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto ab Bignasco Richtung Fusio – Haltestelle Camblée
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:1272 Pizzo Campo Tencia

Die A.P.A.V.(Associazione per la protezione del patrimonio artistico e architettonico di Valmaggia) nimmt sich alten Gebäuden an. So waren wir fürbass erstaunt, statt einer Ruine im dichten Wald eine 2011 renovierte und freigelegte Alphütte und Weg vorzufinden. Dazu Infotafel und Wegweiser. Die alte Route, welche mit ehemaligen Transportdrähten notdürftig gesichert wurde und an einer ganz exponierten Stelle ein Geländer, sowie über eine Felsplatte einen Geh-Balken hatte, nutzte vertikale Rippen. In diesem harten Gneis wurden vor mehr als 150 Jahren mühsam Tritte (Tacche) eingemeisselt und genial ein Weg gelegt. Es ist anzunehmen, dass dieser Weg zuletzt den Waldarbeitern diente, hatte es doch auf halber Höhe ein Plateau eines grossen Kohlenmeilers.
Der sentiero ist ausschliesslich für geübte und schwindelfreie Alpinisten (T5). 
Von der Ponte della Golaa (Info-Tafel) der Felswand entlang zum Einstieg, welchen wir hier nicht vermutet haben.
Das ist ja nicht möglich, hier in Direttissima zum Stall aufzusteigen!
Doch – siehe da – eine Infotafel in Deutsch, Französisch und Italienisch: „Der einzige Weg, welcher zum Stall führt, ist nur für geübte und schwindelfreie Berggänger geeignet (Schwierigkeitsgrad T5). Begehen des Weges auf eigene Gefahr“ und „Es wird jede Haftung abgelehnt“
Und diesen einzigen und einzigartigen Weg nehmen wir in Angriff. Gleich links der Tafel ist die erste Tacche – dann die zweite da – die dritte dort…..tatsächlich die Aufstiegsroute entlang des Felssporns. Mal im Fels, mal in brusthohem Gestrüpp und durch Erlen. Dann eine atemberaubende Traverse nach Links durch eine exponierte Wand mit viel Luft unter den Füssen. Dank ersetztem, neu gelegtem und angebundenem Rundholz-Balken, sowie der Sicherungskette auf Brusthöhe einiges leichter wie über die Tacche, welche seinerzeit den Dienst auch taten….Ich frage mich nur, wie dies die Ziegen geschafft haben. Aber eben – diese Tierchen sind einiges klettertauglicher wie wir Menschen. (Dafür haben sie immer etwas zu Meckern, was ja bekanntlich bei Menschen auch der Fall sein kann…)
Nun den steilen Schlusshang hinauf, welche die fetten Wiesen der Alp bedeutete. Recht dicke Humusschicht und gute Tritte im tiefen Gras. (Farn wird zum Unwort des Jahres erklärt!). Mittagessen Menü 1 mit Pfirsich und Haselnuss-Stängeli zum Dessert auf der bequemen „Gartenterrasse mit Aussicht“ neben dem Stall mit Blick ins Val Lavizzara und dem erhabenen massig überragenden Bergkranz. Dreihundert Meter weiter unten Camblée und die Strasse nach Mogno/Fusio.
Neugierig, wie wir sind, suchen wir den auf der Siegfried-Karte eingetragenen Weg der Alpe Sassi, welcher vom Corte Vecchio zum Corte di Casa Nuova geführt haben soll. Die Vegetation macht uns definitiv einen Strich durch die Rechnung und wir müssen uns mit dem Weg zum Fluss (Wasser) begnügen, an welchem wir noch viel grössere Alpgebäude entdecken, nun zerfallen und massiv überwachsen.
Auf dem gleichen Weg geht’s zurück. Im unteren Teil sind wir froh um das mitgebrachte Seil.
Eindrückliches Zeugnis unserer Vorfahren.

Tourengänger: Seeger
Communities: Ticino Selvaggio


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