Monte Cristallo (Cima di Mezzo 3154 m) und Cristallino d'Ampezzo (3008 m)
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Die im folgenden beschriebene Bergtour - Besteigung des Mittelgipfels des Monte Cristallo mit anschließendem Abstieg über die Hälfte des Dibonasteiges - führt in eine beeindruckende, wegen der seilbahnbedingt leichten Zugänglichkeit jedoch übervölkerte Dolomitenlandschaft.
Teil 1: Auffahrt zur Forcella Stounies bzw. dem Rifugio Guido Lorenzi
Sie erfolgt mittels zweier Liftanlagen: zuerst geht es mit einem flotten 4er-Sessellift vom Ausgangspunkt Rio Gere (1690 m) in ca. 10 Minuten hinauf zur Zwischenstation Son Forca (2235 m). Hier muß man etwa 30 m auf bequemem Weg absteigen zur unteren Station der zweiten Sektion; die nun zu benutzende Kabinenbahn hat winzige Gondeln, in denen kaum 2 Personen mit Rucksack Platz finden. Sie fahren so langsam, daß man den Eindruck hat, zu Fuß fast schneller zu sein: für die 700m hinauf zur Forcella Stounies (2910 m) ist man nahezu eine halbe Stunde unterwegs.
Die Liftanlagen sind von 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr in Betrieb; man sollte sich zumindest die Bergfahrt auf jeden Fall leisten, denn gerade die zweite Sektion führt durch ein supersteiles Geröllkar, das weder im Auf- noch vermutlich im Abstieg gut zu begehen ist. Eine Reihe alternativer Ticket-Kombinationen läßt keine Wünsche offen; man hat nicht nur die Wahl zwischen Einfach- und Retourfahrt, sondern kann als Spezialangebot auch beispielsweise "Bergfahrt gesamt + eine Sektion retour" wählen. Die Preise liegen zwischen 10 Euro (nur 1 Sektion) und 21 Euro (Berg- + Talfahrt gesamt).
Beachte: will man auf dem Rückweg vom Dibona-Steig vom Passo Son Forca (2109 m) mit dem Sessellift hinunter nach Rio Gere fahren (statt zu laufen), so muß man über 100 Hm zusätzlich zur Zwischenstation (2235 m) ansteigen! Inwiefern sich dies lohnt, mag jeder selbst entscheiden.
Teil 2: Begehung des Klettersteiges Marino Bianchi auf den Cristallo-Mittelgipfel (Cima di Mezzo)
Nachdem man die Forcella Stounies erreicht hat, geht man wenige Minuten zum sehr aussichtsreich gelegenen Rifugio Guido Lorenzi (2918 m) hinauf. Unmittelbar an der Terrasse beginnt, mit Schild bezeichnet, der Klettersteig Marino Bianchi.
Um 9:15 Uhr starte ich, nachdem ich auf der Terrasse das Klettergeschirr angelegt habe. Den Helm habe ich zwar dabei, aber ich werde ihn während des ganzen Tages nicht benötigen: zum ersten, weil ich so ziemlich der Erste im Steig bin; zum zweiten, weil das Gestein fast überall vertrauensvoll fest ist und man nur selten direkt übereinander klettert, die Steinschlaggefahr meines Erachtens also eher gering ist.
Zum Verlauf des Klettersteiges ist nicht viel zu sagen - man hält sich immer am Fixseil, das vom Rifugio bis zum Gipfel nahezu durchgängig verläuft. Es sind 3 Leitern und einige wenige minimal anspruchsvolle Stellen zu bezwingen; der Steig ist aber nirgends wirklich schwer, ausgesetzt oder gar heikel. Ich benötige für die 250 Hm eine gute Stunde.
Welch wunderbare Aussicht! Wieder so ein großartiger Tag mit ultimativer Fernsicht; alles, was Rang und Namen hat, ist an Dolomitenbergen aufgereiht. Nur der 70 m höhere Cristallo-Hauptgipfel (3221 m) schränkt die Sicht nach Südosten hin etwas ein - ein breiter Felsklotz, durch eine Scharte vom Mittelgipfel getrennt. Dem 2 m niedrigeren Piz Popena (3152 m) kann man fast aufs Haupt schauen. Der Blick nach Osten hinunter auf den Val Fonda-Gletscher, der nordseitig unter der Cristalloscharte liegt, wird jedoch durch Felsabsätze verhindert. Dominiert wird die Szenerie vor allem durch den Felsklotz der von hier aus dreieckigen Hohen Gaisl, die mit 3145 m Höhe der Cristallogruppe nordseitig unmittelbar jenseits des westlichen Höhlensteintales gegenübersteht.
Ich halte mich nicht lange auf dem Gipfel auf; der Weiterweg ist noch lang, ich möchte auf dem Dibona-Steig wieder zum Ausgangspunkt Rio Gere zurückkehren. Der Abstieg zur Forcella Stounies geht noch ein bißchen flotter als der Aufstieg, um 11:30 Uhr bin ich drunten in der Scharte und rüste mich für die Fortsetzung meiner heutigen Bergtour.
Teil 3: Begehung des Ivona Dibona-Steiges und Rückkehr nach Rio Gere via Passo Son Forcia
Der Sentiero Ferrato Ivano Dibona, wie er offiziell heißt, ist eigentlich mehr ein versicherter Steig (im Sinne eines Weges) als ein Klettersteig. Denn wirklich klettern muß man nur zu Beginn (wenn auch nur leicht), bis man in der nach dem Cristallino folgenden Forcella Granda steht. Es folgen danach zwar noch viele Fixseile, bei trockenen Normalverhältnissen und ausreichender Trittsicherheit wird man aber nur selten die Selbstsicherung einhängen müssen.
Für die Begehung des Steiges sind KONDITION (im Hinblick auf die Länge), absolute TRITTSICHERHEIT und SCHWINDELFREIHEIT (viele ungesicherte, durch Schrofengelände führende Passagen) erforderlich - also allgemein ALPINE ERFAHRUNG. Absolut sicheres WETTER ist ebenso eine Grundvoraussetzung. Trifft auch nur eine Voraussetzung nicht zu, wird aus der Begehung sehr schnell eine riskante Unternehmung; andernfalls aber steht ihr nichts im Wege. Als anspruchsvollstes Teilstück meiner hier geschilderten Routenführung möchte ich den Steilabstieg von der Forcella Alta hinunter ins Val Padeon anführen - es ist dies keinesfalls ein harmloser Notabstieg, sondern - vor allem bei ungünstigen Verhältnissen - ein Gang durch ungesichertes, teilweise etwas exponiertes Schrofengelände !
Der Dibona-Steig beginnt mit der Stahltreppe an der Bergstation des Kabinenliftes. Er führt - ebenfalls mit Schild versehen - nach der Stahltreppe eine kurze Kletterstelle hinauf und danach durch einen der vielen Schützenbunker des Krieges. Anschließend stehe ich bereits vor dem Highlight des Steiges - die längste Hängebrücke aller Dolomitensteige, 30 m spannt die Ponte Cristallo über eine Schlucht. Danach eine Leiter, und weiter geht es, immer versichert, zum Beginn des Anstieges auf den Cristallino. Ihn mitzunehmen, ist nicht unbedingt notwendig, aber eine nette, nicht allzu zeitaufwendige Fleißaufgabe. Man sollte knapp 30 Minuten für Hin- und Rückweg einplanen, er erfolgt - immer gut gesichert - entlang eines Felskammes. Zuletzt trennt eine kleine Scharte die letzten Anstiegsmeter zum Gipfel des Cristallino d'Ampezzo (3008 m).
Inzwischen hat die Seilbahn etliche Menschen heraufgebaggert, in leider zermürbender Langsamkeit mühen sich einige Zeitgenossen an den Fixseilen des nachfolgenden Absatzes den Dibona-Steig hinunter bis in die Forcella Granda (1 Std. ab Stounies incl. Cristallino; der große Ww weist 2070 m aus, dies kann aber unmöglich stimmen - wahrscheinlich 2700 m, ein Zahlendreher?). Der Weiterweg über den Dibona-Steig Richtung Ospitale ist ebenfalls bezeichnet. Der Originalsteig erklimmt nun auf einer kleinen Wegschleife, vorbei an weiteren Kriegsbaulichkeiten, den Cresta Biancha (2932 m) - man kann ihn aber auf deutlichem Steig ab Forcella Granda auch umgehen. Von der Cresta Biancha absteigend, erreiche ich (Steig, Fixseile, Holzbrücken) nach einiger Zeit das Bivacco Buffa (2760 m) - eine weitere Unterstandshütte des Krieges. Es ist vollkommen verwahrlost und als Biwak nur im größten Notfall zu verwenden.
Der Steig schlängelt sich nun ständig an der Südwestflanke der Cristallogruppe dahin; er ist hervorragend markiert, nie schwer oder heikel und an allen entscheidenden Stellen mit Fixseilen präpariert. Gelegentlich gilt es, kleinere Gegenanstiege zu überwinden, doch im wesentlichen geht es bergab. Eine detaillierte Beschreibung erübrigt sich; um 13:30 Uhr, also 2 Std. nach Stounies, habe ich mit der Forcella Alta (2640 m) einen wichtigen Wegpunkt des Steiges erreicht: denn hier geht es 200 m anstrengend steil durch unangenehmes, kleinsplittriges Geröll abwärts. Anfangs gibt es noch einige Fixseile, die ich gern zur Fortbewegung (nicht wegen etwaiger Schwierigkeiten) in die Hand nehme - doch dann fehlen auch diese, und ich rutsche mit einigen anderen Bergkameraden das unschöne Gelände möglichst langsam und kontrolliert hinunter.
Bei etwa 2440 m kommt der Moment der Entscheidung: verfolge ich den Dibona-Steig in seiner ganzen Länge (dann muß ich einer großen, unübersehbaren Aufschrift "Ospitale" folgen und komme irgenwann weit drunten im Val Padeon heraus und muß dieses wieder hinauflaufen) oder kürze ich den Rückweg entscheidend ab, indem ich dem Wegweiser "Ritorno Son Forca - Rio Gere" folge?
Die Vernunft siegt (im Einklang mit den inzwischen etwas müden Beinen): ich wähle den abkürzenden Direktabstieg ins Val Padeon. Er ist aber auch weiterhin anstrengend, wenn auch nicht schwierig, so doch teilweise etwas exponiert - fast jeder Schritt muß im rutschigen Gelände kontrolliert gesetzt werden, man kann nicht einfach die Steilhänge hinuntersausen!
Zuletzt über ein großes Geröllfeld (hier erstmals auf der Tour Wasser!), dann durch Wald, erreiche ich schließlich das Val Padeon bei etwa 2000 m. Nunmehr auf gebahnter Wirtschaftsstraße, muß ich nochmals gut 100 Hm ansteigen zum Passo Son Forca (2109 m), danach geht es jenseits über bezeichnete Wege und schließlich die breite Skipiste hinunter zurück nach Rio Gere (1690 m), meinem Ausgangspunkt.
Teil 1: Auffahrt zur Forcella Stounies bzw. dem Rifugio Guido Lorenzi
Sie erfolgt mittels zweier Liftanlagen: zuerst geht es mit einem flotten 4er-Sessellift vom Ausgangspunkt Rio Gere (1690 m) in ca. 10 Minuten hinauf zur Zwischenstation Son Forca (2235 m). Hier muß man etwa 30 m auf bequemem Weg absteigen zur unteren Station der zweiten Sektion; die nun zu benutzende Kabinenbahn hat winzige Gondeln, in denen kaum 2 Personen mit Rucksack Platz finden. Sie fahren so langsam, daß man den Eindruck hat, zu Fuß fast schneller zu sein: für die 700m hinauf zur Forcella Stounies (2910 m) ist man nahezu eine halbe Stunde unterwegs.
Die Liftanlagen sind von 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr in Betrieb; man sollte sich zumindest die Bergfahrt auf jeden Fall leisten, denn gerade die zweite Sektion führt durch ein supersteiles Geröllkar, das weder im Auf- noch vermutlich im Abstieg gut zu begehen ist. Eine Reihe alternativer Ticket-Kombinationen läßt keine Wünsche offen; man hat nicht nur die Wahl zwischen Einfach- und Retourfahrt, sondern kann als Spezialangebot auch beispielsweise "Bergfahrt gesamt + eine Sektion retour" wählen. Die Preise liegen zwischen 10 Euro (nur 1 Sektion) und 21 Euro (Berg- + Talfahrt gesamt).
Beachte: will man auf dem Rückweg vom Dibona-Steig vom Passo Son Forca (2109 m) mit dem Sessellift hinunter nach Rio Gere fahren (statt zu laufen), so muß man über 100 Hm zusätzlich zur Zwischenstation (2235 m) ansteigen! Inwiefern sich dies lohnt, mag jeder selbst entscheiden.
Teil 2: Begehung des Klettersteiges Marino Bianchi auf den Cristallo-Mittelgipfel (Cima di Mezzo)
Nachdem man die Forcella Stounies erreicht hat, geht man wenige Minuten zum sehr aussichtsreich gelegenen Rifugio Guido Lorenzi (2918 m) hinauf. Unmittelbar an der Terrasse beginnt, mit Schild bezeichnet, der Klettersteig Marino Bianchi.
Um 9:15 Uhr starte ich, nachdem ich auf der Terrasse das Klettergeschirr angelegt habe. Den Helm habe ich zwar dabei, aber ich werde ihn während des ganzen Tages nicht benötigen: zum ersten, weil ich so ziemlich der Erste im Steig bin; zum zweiten, weil das Gestein fast überall vertrauensvoll fest ist und man nur selten direkt übereinander klettert, die Steinschlaggefahr meines Erachtens also eher gering ist.
Zum Verlauf des Klettersteiges ist nicht viel zu sagen - man hält sich immer am Fixseil, das vom Rifugio bis zum Gipfel nahezu durchgängig verläuft. Es sind 3 Leitern und einige wenige minimal anspruchsvolle Stellen zu bezwingen; der Steig ist aber nirgends wirklich schwer, ausgesetzt oder gar heikel. Ich benötige für die 250 Hm eine gute Stunde.
Welch wunderbare Aussicht! Wieder so ein großartiger Tag mit ultimativer Fernsicht; alles, was Rang und Namen hat, ist an Dolomitenbergen aufgereiht. Nur der 70 m höhere Cristallo-Hauptgipfel (3221 m) schränkt die Sicht nach Südosten hin etwas ein - ein breiter Felsklotz, durch eine Scharte vom Mittelgipfel getrennt. Dem 2 m niedrigeren Piz Popena (3152 m) kann man fast aufs Haupt schauen. Der Blick nach Osten hinunter auf den Val Fonda-Gletscher, der nordseitig unter der Cristalloscharte liegt, wird jedoch durch Felsabsätze verhindert. Dominiert wird die Szenerie vor allem durch den Felsklotz der von hier aus dreieckigen Hohen Gaisl, die mit 3145 m Höhe der Cristallogruppe nordseitig unmittelbar jenseits des westlichen Höhlensteintales gegenübersteht.
Ich halte mich nicht lange auf dem Gipfel auf; der Weiterweg ist noch lang, ich möchte auf dem Dibona-Steig wieder zum Ausgangspunkt Rio Gere zurückkehren. Der Abstieg zur Forcella Stounies geht noch ein bißchen flotter als der Aufstieg, um 11:30 Uhr bin ich drunten in der Scharte und rüste mich für die Fortsetzung meiner heutigen Bergtour.
Teil 3: Begehung des Ivona Dibona-Steiges und Rückkehr nach Rio Gere via Passo Son Forcia
Der Sentiero Ferrato Ivano Dibona, wie er offiziell heißt, ist eigentlich mehr ein versicherter Steig (im Sinne eines Weges) als ein Klettersteig. Denn wirklich klettern muß man nur zu Beginn (wenn auch nur leicht), bis man in der nach dem Cristallino folgenden Forcella Granda steht. Es folgen danach zwar noch viele Fixseile, bei trockenen Normalverhältnissen und ausreichender Trittsicherheit wird man aber nur selten die Selbstsicherung einhängen müssen.
Für die Begehung des Steiges sind KONDITION (im Hinblick auf die Länge), absolute TRITTSICHERHEIT und SCHWINDELFREIHEIT (viele ungesicherte, durch Schrofengelände führende Passagen) erforderlich - also allgemein ALPINE ERFAHRUNG. Absolut sicheres WETTER ist ebenso eine Grundvoraussetzung. Trifft auch nur eine Voraussetzung nicht zu, wird aus der Begehung sehr schnell eine riskante Unternehmung; andernfalls aber steht ihr nichts im Wege. Als anspruchsvollstes Teilstück meiner hier geschilderten Routenführung möchte ich den Steilabstieg von der Forcella Alta hinunter ins Val Padeon anführen - es ist dies keinesfalls ein harmloser Notabstieg, sondern - vor allem bei ungünstigen Verhältnissen - ein Gang durch ungesichertes, teilweise etwas exponiertes Schrofengelände !
Der Dibona-Steig beginnt mit der Stahltreppe an der Bergstation des Kabinenliftes. Er führt - ebenfalls mit Schild versehen - nach der Stahltreppe eine kurze Kletterstelle hinauf und danach durch einen der vielen Schützenbunker des Krieges. Anschließend stehe ich bereits vor dem Highlight des Steiges - die längste Hängebrücke aller Dolomitensteige, 30 m spannt die Ponte Cristallo über eine Schlucht. Danach eine Leiter, und weiter geht es, immer versichert, zum Beginn des Anstieges auf den Cristallino. Ihn mitzunehmen, ist nicht unbedingt notwendig, aber eine nette, nicht allzu zeitaufwendige Fleißaufgabe. Man sollte knapp 30 Minuten für Hin- und Rückweg einplanen, er erfolgt - immer gut gesichert - entlang eines Felskammes. Zuletzt trennt eine kleine Scharte die letzten Anstiegsmeter zum Gipfel des Cristallino d'Ampezzo (3008 m).
Inzwischen hat die Seilbahn etliche Menschen heraufgebaggert, in leider zermürbender Langsamkeit mühen sich einige Zeitgenossen an den Fixseilen des nachfolgenden Absatzes den Dibona-Steig hinunter bis in die Forcella Granda (1 Std. ab Stounies incl. Cristallino; der große Ww weist 2070 m aus, dies kann aber unmöglich stimmen - wahrscheinlich 2700 m, ein Zahlendreher?). Der Weiterweg über den Dibona-Steig Richtung Ospitale ist ebenfalls bezeichnet. Der Originalsteig erklimmt nun auf einer kleinen Wegschleife, vorbei an weiteren Kriegsbaulichkeiten, den Cresta Biancha (2932 m) - man kann ihn aber auf deutlichem Steig ab Forcella Granda auch umgehen. Von der Cresta Biancha absteigend, erreiche ich (Steig, Fixseile, Holzbrücken) nach einiger Zeit das Bivacco Buffa (2760 m) - eine weitere Unterstandshütte des Krieges. Es ist vollkommen verwahrlost und als Biwak nur im größten Notfall zu verwenden.
Der Steig schlängelt sich nun ständig an der Südwestflanke der Cristallogruppe dahin; er ist hervorragend markiert, nie schwer oder heikel und an allen entscheidenden Stellen mit Fixseilen präpariert. Gelegentlich gilt es, kleinere Gegenanstiege zu überwinden, doch im wesentlichen geht es bergab. Eine detaillierte Beschreibung erübrigt sich; um 13:30 Uhr, also 2 Std. nach Stounies, habe ich mit der Forcella Alta (2640 m) einen wichtigen Wegpunkt des Steiges erreicht: denn hier geht es 200 m anstrengend steil durch unangenehmes, kleinsplittriges Geröll abwärts. Anfangs gibt es noch einige Fixseile, die ich gern zur Fortbewegung (nicht wegen etwaiger Schwierigkeiten) in die Hand nehme - doch dann fehlen auch diese, und ich rutsche mit einigen anderen Bergkameraden das unschöne Gelände möglichst langsam und kontrolliert hinunter.
Bei etwa 2440 m kommt der Moment der Entscheidung: verfolge ich den Dibona-Steig in seiner ganzen Länge (dann muß ich einer großen, unübersehbaren Aufschrift "Ospitale" folgen und komme irgenwann weit drunten im Val Padeon heraus und muß dieses wieder hinauflaufen) oder kürze ich den Rückweg entscheidend ab, indem ich dem Wegweiser "Ritorno Son Forca - Rio Gere" folge?
Die Vernunft siegt (im Einklang mit den inzwischen etwas müden Beinen): ich wähle den abkürzenden Direktabstieg ins Val Padeon. Er ist aber auch weiterhin anstrengend, wenn auch nicht schwierig, so doch teilweise etwas exponiert - fast jeder Schritt muß im rutschigen Gelände kontrolliert gesetzt werden, man kann nicht einfach die Steilhänge hinuntersausen!
Zuletzt über ein großes Geröllfeld (hier erstmals auf der Tour Wasser!), dann durch Wald, erreiche ich schließlich das Val Padeon bei etwa 2000 m. Nunmehr auf gebahnter Wirtschaftsstraße, muß ich nochmals gut 100 Hm ansteigen zum Passo Son Forca (2109 m), danach geht es jenseits über bezeichnete Wege und schließlich die breite Skipiste hinunter zurück nach Rio Gere (1690 m), meinem Ausgangspunkt.
Tourengänger:
gero

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