Pigne d'Arolla 3796 m (2. Tag Arolla - Pigne - l’Évêque - Arolla)


Publiziert von schwarzert , 15. August 2012 um 17:15.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum: 1 August 2012
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 750 m

Nach einer (für mich) schlaflosen Nacht in der Cabane des Dix beginnt ein neuer Tag. Wir starten im Morgengrauen, vor uns tanzen noch einige Stirnlampenlichter den steilen Abstieg zum Gletscher hinab. Wir peilen die Richtung an, wo wir die Aufstiegsrampe betreten wollen, und suchen uns einen Weg über den Gletscherbach. Das erste Stück auf dem hier noch aperen Gletscher erwärmt uns dann endgültig. Danach geht es mal steiler, mal flacher, aber immer angenehm am äußeren, östlichen Rand des Glacier de Tsena Refien hinauf. Mehrere Seilschaften haben sich auf den Weg gemacht und streben der Sonne zu, deren Strahlen uns auf etwa 3400m kurz vor dem Col de Tsijiore Nouve erreichen. Zur Rechten grüßt die steile Firnwand des Mont Blanc de Cheilon (mit Spuren), vor uns liegt der Rücken von La Serpentine. Wir sind auf einer Art Hochplateau auf wirklich hohem Niveau angekommen und können eine Weile verschnaufen, ehe wir den steilen Firnhang zum Col du Brenay hinaufstapfen. Doch die Firnverhältnisse sind ideal, und so kommen wir gut hinauf, außer dass einer von uns beim Fotografieren einen Handschuh verliert - in beachtlichem Tempo schlittert dieser den Hang hinab und stürzt auf den darunter liegenden Gletscherbruch: gut, dass er wenigstens wasserdicht ist! Und gut, dass im Rucksack ein Paar Ersatzhandschuhe auf ihren Einsatz warten!
Der Gipfelhang zum Pigne ist eine flache Rampe von nur geringer Steigung, verführt aber angesichts der Höhe dennoch nicht zum Bolzen. Der immer wieder böige Wind, der uns seit dem frühen Morgen begleitet, verhindert dann auch eine längere Gipfelrast, obwohl das Panorama schon gewaltig ist! Zwischen Monte Rosa und Mont Blanc ist das meiste aufgereiht, was in den Westalpen Rang und Namen hat! Und immer wieder erstaunlich, wie verschieden derselbe Berg aus unterschiedlichen Richtungen aussieht: das stolze Matterhorn eine abgebrochene Kirche, das Weißhorn ohne jedes Weiß, der Alphubel ein einziger Felsberg ...
Unterhalb vom Gipfel (Vorsicht Löcher!) Richtung Cabane des Vignettes machen wir die verdiente Pause und blicken etwas eingeschüchtert auf unser morgiges Ziel, den l'Évêque , hinüber: das sieht doch verd.... steil aus!
Zur Hütte hinunter sollte man jetzt Ski unter den Füßen haben, dann wäre es eine Sache von wenigen Minuten. Der Firnhang hat ein angenehmes Gefälle, keine sichtbaren Spalten, keine Absturzgefahr, wir lassen es rutschen ...
Schließlich leitet die Spur an den linken Gletscherrand ins Geröll. Wir binden uns aus, steigen noch ein paar Meter ab und gelangen seil- und eisenfrei über einen Gletscherarm (Vorsicht vor Steinschlag und Eisschlag!!!) zum Col des Vignettes, von dort über den oberen Rand des Glacier de Pièce nach wenigen Metern zur Hütte mit Leiterzugang. Dort erwartet uns ein nettes Team, das am Abend ein vorzügliches Menü serviert. Und  mit meiner Drohung gegenüber mir selbst, bei fortgesetzter nächtlicher Schlaflosigkeit die Hochtouren an den Nagel zu hängen, muss ich (noch) nicht ernst machen: ich wache zwar gefühlt tausendmal auf - aber zwischendrin schlafe ich doch tatsächlich!

Zeit: ca. 7h

3. Tag: l'Évêque .
1. Tag: Cabane des Dix

Tourengänger: schwarzert


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