Costa Calma-Morro Jable: Die lange Strandwanderung


Publiziert von quacamozza , 31. Mai 2012 um 10:34.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Las Palmas de Gran Canaria
Tour Datum:15 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 4:00
Strecke:Costa Calma (Fuerteventura Playa)-Risco del Gato-Playa Barca-Risco del Paso-Playa de Esquinzo-Playa de Butihondo-Playa del Matorral-Jandía-Morro Jable (Riu Palace Jandía) (20,5 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zufahrt mit dem Bus von Jandía/Morro Jable (Linie 1) nach Costa Calma
Kartennummer:Kompass-Wanderkarte 1:50 000 Nr.240 Fuerteventura (neue Auflage Mai 2012)

Schon einmal hatte ich vor 7 Jahren diese einmalige Strandwanderung in ihrer gesamten Länge unternommen. Der Sonnenbrand und die Schwellungen an den Füßen waren damals so stark, dass an die Benutzung normalen Schuhwerks einige Tage nicht mehr zu denken war. Man läuft die Tour ja barfuß. Trotzdem können neben Sonnenbränden auch Blasen unter den Füßen ein Thema werden, wenn man stundenlang abwechselnd durch Wasser und auf hartem Sand oder Felsen läuft.

Die Tour sollte nur bei bajamar (Ebbe) unternommen werden, sonst muss man am Risco del Gato sowie am Aldiana Club klettern und zudem noch in tiefen Sand ausweichen.

Seit Tagen schon beherrschten Südostwinde das Wetter und sorgten für die gefürchtete Calima. Bis zu 42 Grad zeigten die allgegenwärtigen Temperatursäulen. Und das zieht nicht nur viele an die Strände, sondern weckt auch das Bedürfnis, sich von sämtlichen Klamotten zu trennen. Noch nie begegnete ich so vielen Splitternackten wie heute. Eine einzige FKK-Zone, das Ganze, auch außerhalb des bekannten Monte Marino. So ließ ich es mir nicht nehmen, auch ein kurzes Stück à la Puistola zu laufen. 



Es war schon heiß, als ich am Kreisel des Hotels Fuerteventura Playa die 500 Meter zum Strand ging. Dieser ist am Beginn noch recht schmal. Am Sotavento Beach Club beherrscht ausgelassenes Familientreiben die Szene. Von wegen Costa Calma. Am Hotel Taro Beach wird der Strand breit. Im Anschluss werden weitere mächtige Hotelkomplexe passiert, bis man nach einer halben Stunde den westseitigen Rand der Playa de Costa Calma erreicht hat. Hier befindet sich ein erster, gut frequentierter und deklarierter Nacktbadebereich. Am Risco del Gato (40 min) läuft man über dunkle Felsen, auf denen sich die Streifenhörnchen Nahrung suchen.
Oben dominiert der Anlagenkomplex Esmeralda Maris das Bild, unten treten die Füße bald wieder weißen Sand. An der Playa Barca steht das ProCenter I von René Egli. Für eine Einkehr ist es aber noch etwas früh.


Nun kommt der schönste Abschnitt der Tour, die 4 km lange Nehrung mit Flachwasserlagune, an deren Ende/Übergang man durch warmes Wasser stapft und von Fischschwärmen umkreist wird. Unter dem Hotel Melia Gorriones befindet sich an der Playa de Sotavento das ProCenter II mit Chiringuito (1 Std 35 min von Costa Calma).


Auf dem folgenden Abschnitt erhöhte ich das Tempo etwas. In großem Linksbogen ans Ende der Playa de Sotavento unter den Dünen von Risco del Paso. Dann zieht sich die Strecke längere Zeit ohne große Attraktionen dahin, mal abgesehen von gut durchgegrillten Mädels im Evaskostüm. Über mir tauchen die Feriensiedlungen von Tierra Dorada (mittlerweile heißt das Ganze Caleta del Sol, natürlich keinen Deut hübscher) und Acebuche (gerade im Entstehen) auf. Ein halbes Dutzend Kräne signalisieren rege Bautätigkeit. Namentlich passend dazu werden die Siedlungen durch den Barranco del Mal Nombre getrennt. Warum bloß das Ganze? Wer braucht das? 


So langsam häufen sich die Chiringuitos, ein Zeichen, dass die Urbanisation Esquinzo über mir liegt.
An der Playa de Esquinzo ist es brütend heiß und vor allem windstill. Ich habe schon gar keine Augen mehr für die ganzen Nackten, so sehr läuft mir mit dem Schweiß die Sonnencreme über das Gesicht.
Kurz hinter dem Robinson Club steuere ich eine Bude an, in der mir umgehend literweise gekühltes Wasser gereicht wird (2 Std 40 min). Nach dieser Pause waren die Lebensgeister wieder geweckt.

Nach einer kleinen Felspassage gelangt man zur Playa de Butihondo, an der weitere Strandbuden die durstigen Kehlen versorgen. An deren Ende erhebt sich der Club Aldiana über einem letzten Küstenvorsprung vor der scheinbar endlosen Weite der Playa del Matorral. An dieser Stelle taucht zum ersten Mal der Leuchtturm von Jandía auf. Bis dahin vergeht allerdings noch eine halbe Stunde. Der zunehmende Andrang von Badenden kündigt das nahe Touristenzentrum von Jandía an. Irgendwie habe ich das Gefühl, nach Hause zu kommen. In Costa Calma fühle ich mich jedenfalls nicht so wohl wie hier.


Im späten Nachmittagslicht geht es um die Punta del Matorral herum (3 Std 30 min) auf die "Zielgerade". Im Hintergrund lockt das Palace Jandía mit seinem umfangreichen Abendessen und der XXL-Badewanne. Zuvor trifft man noch auf knusprige Körper von Leistungs- und Hochleistungssportlern sowie Kursteilnehmern vom nebenan gelegenen Robinson Club, an dem abends hin und wieder Feuerwerke mit zugehöriger Geräuschkulisse am Strand abgebrannt werden.

Nach 3 Std 55 min ist es dann an der letzten Chiringuito vor Morro Jable geschafft. Den Rest des Strandabschnitts bummele ich (nunmehr in weiblicher Begleitung) ganz gemütlich zur Uferpromenade nach Morro.             

Tourengänger: quacamozza


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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 31. Mai 2012 um 10:41
Hallo, Ulf!

sehr schöne Eindrücke von einer schönen Insel!
VLG, G.

quacamozza hat gesagt: Keine Berge...
Gesendet am 31. Mai 2012 um 10:59
...bzw. nur solche bis 800 m, aber trotzdem war's schön...ist halt mal was Ungewohntes...andere Bilder, andere Eindrücke...melde mich zurück in der Zivilisation...

Ans Allgäu werde ich mich schon wieder schnell gewöhnen. Freue mich total auf die Bergsaison. Bald geht's los...

Viele liebe und sportliche Grüße von Ulf







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