Eisenerzer Reichenstein Nord - Alpine Schitour mit spektakulärer Kulisse


Publiziert von mountainrescue , 29. April 2012 um 15:47. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen » Eisenerzer Alpen
Tour Datum:29 April 2012
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1010 m
Abstieg: 979 m
Strecke:Präbichl-Nordostrinne-Gipfel-Nordrinne-Flanke Grete Klinger Steig-Präbichl
Kartennummer:F&B WK Blatt 041; ÖK 50 Blatt 101

Ganz an den Anfang meiner Tourenbeschreibung möchte ich dieses Bild stellen - es ist, so finde ich, ein genialer Schnappschuss, der mir hier, unbewußt, gelungen ist. Zeigt es doch wie unbeschwert und sicher sich die Gemsen im alpinen Gelände zu bewegen wissen!


 



Langsam, aber sicher, neigt sich die Tourensaison, mit Riesenschritten, ihrem Ende entgegen. Durch die frühsommerlichen Temperaturen der letzten Tage kann man förmlich zuschauen wie der Schnee immer weniger und weniger wird. Auch in der Nacht kühlt es leider nicht mehr ab und so war es auch heute, beim Start am Präbichlerhof, kurz vor 6.30 Uhr, mit 7° schon relativ warm. Allerdings weht ein kühler Wind und es war in den Morgenstunden noch ziemlich bedeckt, sodass die Tour sich recht viel versprechend anließ.

Der Anstieg durch die NO-Rinne des Eisenerzer Reichensteins ist eine anspruchsvolle Tour, die allerdings seit einigen Jahren schon zum Standardanstieg im Winter zählt.

Nichts desto trotz ist es eine hochalpine Tour, bei der Steigeisen und Pickel auf keinen Fall fehlen sollten. Auch der Zugang zur Rinne selbst ist schon ziemlich steil und man sollte auf alle Fälle ein sicherer Spitzkehrengeher sein.


Der Weg folgt zuerst der Schipiste und in weiterer Folge geht es ziemlich genau den Sommeranstieg entlang, bis man sich Richtung Rottörl hält, jedoch in weiterer Folge geradeaus direkt auf die Nordostrinne zusteuert.

Es hat, momentan, noch genügend Schnee, dass man ohne Schiabschnallen die Tour im Anstieg bewältigen kann. Der Anstieg zur Nordostrinne erfolgte von uns so hoch wie möglich mit Schiern. Harscheisen waren heute auch erforderlich, obwohl die Schneedecke nicht gefroren war. Sie vermitteln jedoch im steilen Hang ein gewisses Sicherheitsgefühl. Wir stiegen so hoch wie möglich mit Schiern an. Ab Mitte des Anstiegs kamen dann die Schier auf den Rucksack, die Steigeisen wurden ausgepackt und angezogen und weiter ging es per pedes, den sich aufsteilenden Hang hinauf.

Vor uns waren 2 Tourengeher unterwegs, die eine zwar schon vorhandene Spur nutzten, aber gleichzeitig sie perfekt "austraten".

So war der Anstieg für uns nicht all zu schwer. Im obersten Drittel wendet sich die Spur zwischen Felsen bergwärts und wird sehr steil.

Bei eisigen, harten Bedingungen, ist dieser Anstieg sicher mit Bedacht zu wählen und mit Vorsicht zu begehen. Heute hatten wir jedoch perfekten Trittfirn und bald war der Ausstieg der Rinne erreicht.

Dort empfing uns ein kräftiger Wind, der uns beinahe aus dem Stand warf.

Gemächlich ging es die letzten Höhenmeter bis zum, abgeblasenen, Gipfel des Eisenerzer Reichensteins. Nach 2 Stunden und 15 Minuten standen wir am Gipfel desselben.

Der Blick in die Rote Rinne zeigt nichts verheißungsvolles, denn offensichtlich war in der Nacht eine mächtige Wechte abgebrochen und hatte den unteren Teil der Rinne mit großen Knollen "zugeschüttet". Wir beschlossen daher, auf die Nordseite abzufahren.

Eine Abfahrt, die ich bisher sowie noch nie gemacht hatte. Die Sonne beschien schon den Hang und die Abfahrt war ein Hochgenuss. Über die Stiege mussten wir zu Fuß absteigen, um im Anschluss wieder mit den Schiern bis zum Grete Klinger Steig abzufahren.

Dort waren die Schier einige Meter zum Kamm hochzutragen. Bei der nachfolgenden Abfahrt über die Steilflanke, sowie die weitere Fahrt bis ins Tal hatten wir Firn allererster Qualität. Inzwischen war die Sonne herausgekommen und hatte die Schneedecke in perfekten "Butterfirn" umgewandelt. Die Fahrt ins Tal war ein herrlich-unbeschwertes Schwingen.

Auch heute trafen wir wieder zahlreiche TourengeherInnen, die, während wir schon abfuhren, sich noch im Aufstieg befanden...


Die Abfahrt ist, derzeit, noch problemlos bis zum Parkplatz beim Präbichlerhof möglich.


Trackauswertung Twonav 2.5.2 mit CompeGPS 7.3.1
Dauer: 3:39:15
Strecke: 6,902 km
Max. Höhendifferenz: 880 m
Kum. Steigen: 1010 m
Ges. Abstieg: 979 m


Tourengänger: mountainrescue


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