Valsolda IT – Die sieben Berge des Monte dei Pizzoni

Valsolda zum Zweiten. Wieder von Frank (www.alpi-ticinesi.ch) eingeladen. In Drano 473m parkieren wir und steigen durch das schmucke Dorf an den oberen Rand, wo eine breite Mulattiera bequem und recht steil hinaufführt. Wunderschönstes und warmes Frühlingswetter mit Christrosen, Primeln und Veilchen……Nach der Doppelkurve finden wir prompt die obligate Abzweigung (siehe Beschreibung 360)  vorerst in die Brombeeren hinein, später immer ausgeprägter und neu markiert von Gipfel zu Gipfel des Pizzone: Pt. 864 – Pt. 1080 – Pt. 1179.(T4)  Mittagessen: Menü 1 mit viel Früchten und abgebettelte Süssigkeiten. (Danke Christine). Eindrückliche Tiefsicht auf den Luganersee mit einigen Fischerdörfern und die an den Hang gebauten Dörfern in typisch italienischen Stil. In der Ferne grüsst der San Salvatore und mit erklommener Höhe öffnet sich das Valsolda mit dem Bergkranz von den Denti della Vecchia (Val Colla) über den Torrione zu den vorgelagerten Sasso di Mont oberhalb Dasio und Monte Bronzone mit seinen Türmchen.
Kuppe um Kuppe wird meist auf der rechten Seite angegangen. Die Orientierung ist einfach. So erreichen wir das Gipfelkreuz auf der 6. Erhebung: Monte dei Pizzoni 1303m (T5). Doch leicht hat es uns diese letzte Erhebung wahrlich nicht gemacht. Eine nicht exponierte, jedoch nicht zu unterschätzende, etwa 3 Meter hohe, Karaxelstelle (II) ist das Mass aller Dinge (T5). Vom Glücksgefühl muss ich ja nicht schreiben. Das kennt ein Jeder, glaub ich, selber.
Zurück zur 3m-Passage und gleich durch das steile und feuchte Couloir nach Norden hinunter (T5), sich an den hilfreichen Bäumen klammernd und jammernd. Kurz und heftig. Dann auf schönem Weglein entlang der Felswand des Pizzone herum zum 7. Gipfel. Die einen suchen das Glück im 7. Himmel – die andern beim Ostgipfel 1289m. Ich übe mich im Traversieren entlang des schmalen Pfades hinunter zur Forcola 1195m (T4). Meine Begleiter holen mich tiefverzückt von Ihrem 7. Gipfel etwas später ein. Die schwärmenden Worte zu rezitieren übersteigt den Umfang meiner Berichterfassung.
Die Forcola ist so lieblich, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte. Unser Rückweg vorerst hinunter zur Alpe Vecchio 1011m (T3) ist dann auch ohne Kräfteverschleiss, was dann kurz später nicht mehr zutrifft (nördl Pt. 871). Immer den Blick hinunter zum See gerichtet und recht vorsichtig absteigen ist Devise. (T4) .Einmal unten angekommen staunt man rückschauend über die geniale Wegführung. Ein Durchkommen scheint unwahrscheinlich, doch die Wegebauer haben es tatsächlich geschafft. Sogar mit eingehauenen Tritten, welche der Schreibende aus pietätischen und anderen Gründen kompliziert umklettert.
So erreichen wir unbeschadet die „horizontale“ Querung. Horizontal wäre sie eigentlich schon, wenn nicht Steinrutsche mit Auffangwall den Weg in die Tiefe zwingen würden.Pt.477 – Pt. 491 – Piso – Ronchi (T3) sind die trockenen Ortsbezeichnungen, welche sich als ein ständiges Auf und Ab und Auf entpuppen.
Glücklich erreichen wir vor dem Dunkelwerden Drano 473m.
Ein wunderschöner Erlebnistag neigt sich seinem Ende zu.
Danke Frank.
Danke Christine.