.... meine aktuellen Dienstzeiten eröffnen unternehmerische Möglichkeiten, denn auch noch nach 13 Uhr lohnen schweizweite Bahnfahrten ab Laufen – der erste Tag des Jahres hat zudem den Vorteil, dass er als Feiertag gilt, der sich bei dieser Tour auch in schwachen Belegungen in den Waggons ausdrückte. Das Wetter tat das seinige dazu: mit dem ICN lies ich mich zuerst nach Yverdon-les-Bains bringen. Das Aus- bzw. Fernbleiben der Sonne störte nicht, die Stimmung war ohnehin irgendwie speziell. Insbesondere als der Zug am Lac de Neuchâtel entlang fuhr, glaubte ich mich nach Svalbard entführt, ich gestehe es ein, ich war zwar weder in Ney York noch in Spitzbergen, aber man hat ja so seine Erinnerungen und Träume – ich habe Island 70 Male schon besucht, ich kenne Norwegen fast so gut wie die Schweiz. Und Dänemark und Schweden sowieso. Das Lichter-Schauspiel an diesem ersten Nachmittag am ersten Tag des Jahres 2012 hatte was Mystisches an sich, ich war nicht ganz still im Ruhewagen und zog durch meine Ausrufe des Staunens andere Mitreisende auch in Bann, als ich die unmittelbaren Nachbarn auf die Berge, die über der Nebelbank, die über dem Ostufer des Sees lag, hinwies. Ja, dieser Anblick erinnerte mich an Svalbard, die kalte Küste. Es gab nur ein Bild, nicht von guter Qualität – es zeigt eine Stelle, die Teil der Landesausstellung 2002 war...
.... in Yverdon-les-Bains bezog ich Platz im RegioExpress nach Romont via Fribourg. Von Yvonand sind
Pfaelzer und ich am 1. Dezember zu einer TuT aufgebrochen, die uns eine währschafte Küche geniessen liess und die uns landschaftlich beeindruckte. Der RE hält an allen Stationen – sehr sympathisch wirkte die digitale Anzeige, die einen ein gutes neues Jahr wünschte. Die grosse digitale Stationsanzeige hatte also einen Sonntag für sich. In Fribourg erinnerte mich in Sekundenschnelle auf eine Hinweis von
Zaza, der Ende Jahr davon berichtete, dass auf der Strecke (Bern)-Fribourg-Bulle neu ein Eilzug eingesetzt wird, der die Reisezeit zwischen Bern und Bulle erheblich verkürze – dieser Zug hielt in Fribourg auf dem Gleis nebenan...und schwupps bin ich hinüber gewechselt. Doch schon in Romont entschied ich mich fürs Aussteigen. Denn der Busfahrplan, den ich dabei hatte, wies eine Variante auf, die ich am Schopf packen wollte – entlang der Bahn mit dem Bus nach Bulle: Mézières - Vuisternens – Romanens – Sâles – Vaulruz. Das was ich da antraf, versetzte mich in hellste Aufregung: die in dieses abendliche Licht getauchte Landschaft rief förmlich dazu auf, besucht und erlebt zu werden. Statt weiter zu fahren, statt Spiez oder Montreux anzupeilen, erkundigte ich mich nach einer Weiterfahrt nochmals mit dem Bus wieder zurück nach Romont. Ja, über Sorens, südlich des Le Gibloux (zu dem es ja mal eine Fragestunde auf hikr gab!) via Le Châtelard. Um halb sechs fuhr der Bus los – ich als einzigster Fahrgast, bei aufklarendem Wetter, im Südwesten den Arc de Léman und seine savoyischen Felsbastionen, hinter mir, nach jeder Kurve das imponierende Panorama der Dents und Vanils über Bulle – spontan kam mir Arosa in den Sinn! Als der Bus in Le Châtelard vorbei kam, erhaschte ich in einem kurzen Moment ein einladendes Licht – aus der Dorfbeiz, dem Hotel Le Lion d’Or, es war wie die goldene Mähne...und berührte mich auf eigentümliche Weise...und zündete sogleich die Idee, diese tagsüber mal zu besuchen... Auf dem Weg zurück nach Basel malte ich mir zukünftige Wanderungen aus, Pläne geschmiedet und schon einen Zeitpunkt bereit gelegt ... übermorgen! Danke
Zaza .....erster Tag, erster Monat 2012... und erste Wanderung im neuen Jahr ...am 3. Januar....
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