Gamsjoch und Gumpenspitze


Publiziert von maxl , 18. Oktober 2011 um 23:24. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:16 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die Mautstraße durchs Rißtal bis zur Eng.
Unterkunftmöglichkeiten:Keine

Die stabile Hochdrucklage hat einen Großteil des Schnees schon wieder verschwinden lassen und so geht gerade südseitig noch einiges. Stefan und ich wählten für diesen Traumsonntag das Gamsjoch und optional die Gumpenspitze (wenn man schon mal da ist). Wir waren zwar nicht die ersten, die auf diese Idee kamen, doch konnten die Tour trotzdem einigermaßen einsam gestalten.

Los geht's um acht bei den Engalmen. Hier ist noch nicht so viel Publikum und die Maut für die Straße haben wir auch gespart, dafür ist's frisch und wir machen, das wir loskommen. Der direkte Anstieg ins Gumpenjöchl ginge zwar erheblich schneller, wir aber wählen die "Genießervariante" übers Hohljoch, ein ganz schöner Hatscher, gerade auf dem Rückweg. Der breite Weg führt unter den eindrucksvollen Wänden der Grubenkarspitze dahin und gelangt schließlich aufs Joch, wo sich ein schöner Blick zur Falkenhütte und den höchsten Karwendelhäuptern öffnet. Hier genießen wir nach der ersten guten Stunde eine kleine Rast. Weiter dann nach rechts, zunächst an dem Hochleger der Lalidersalm vorbei, um dann leicht abfallend den Gipfelaufbau der Gumpenspitze, unserem zweiten Ziel, auf seiner zahmen Seite, zu queren. Wir verlieren einige mühsam erkämpfte Höhenmeter, bis wir auf den direkten Zustieg aus der Eng gelangen (der auch schon gut frequentiert ist), steigen aber dann recht direkt aufs schöne Gumpenjöchl, das wir wiederum eine gute Stunde nach dem Hohljoch erreichen. Haufenweise Gamsen gibt's hier zu bewundern, leider nur aus der Ferne, weil sie äußerst scheu sind. Bis hierhin wohl T2. Gerade an einem solchen Tag ist das Gumpenjöchl ein Rastplatz der Extraklasse, von dem wir im Abstieg noch reichlich Gebrauch machen. Zunächst aber gipfelwärts zum Gamsjoch. Der Weg führt erst gen Osten, um dann die äußerst zahme Südflanke des Gamsjoches zu gewinnen. Zwischenzeitlich etwas steiler, aber stets einfach, höchstens T3 bis zum Gipfel. Kurz vor diesem noch ein Highlight: zwei Steinböcke lassen sich in der Südflanke die Sonne auf den Pelz brennen und auch von Menschen nur sehr bedingt stören; als wir sie photographiert haben, schlendern sie gemütlich davon. Nach einer weiteren Stunde kommen wir am Kreuz an, da es dort aber schon bevölert ist, beschließen wir, zum höheren Ostgipfel hinüberzugehen. Der teils schmale Grat dorthin ist nur an kurzen Stellen vom Schnee bedeckt, alles machbar, trotzdem muss man aufpassen, da die Nordseite gach abfällt, hier T4. Nach 10min kommen wir am höchsen Punkt an (der wohl seit längerem nicht mehr besucht wurde) und genießen die fantastische Rundsicht. Bei der klaren Luft natürlich besonders toll.

Nach ausgiebiger Gipfelrast gehen wir wieder ins Gumpenjöchl, die Schneefelder im oberen Teil beschleunigen den Abstieg erheblich. Dort wiederum eine längere Rast, in der wir beschließen, die Gumpenspitze auch noch mitzunehmen. Diese ist auf ihrer Nordseite wild und zerklüftet, auf der Südseite hingegen äußerst zahm. Wir gehen also ein kurzes Stück aus dem Gumpenjöchl auf dem Weg abwärts, queren aber dann recht bald unter den rauen Wänden auf einem schönen Gamswechsel zur Südseite des Berges. Dort steigen wir (vermutlich ähnlich wie in gero's Bericht) an der östlichen Begrenzung dieser durch steile Grasschrofen hinauf, gelegentlich kleinere Felsabsätze erkletternd, die man aber meist umgehen kann. Die Routenwahl ist hier relativ beliebig, das Gelände überall gangbar (T4). Keine Stunde nach dem Gumpenjöchl sind wir an unserem zweiten Gipfel angelangt, ein recht schmaler Grasgipfel, den ein winziger Steinmann und eine liegende verrostete Gipfelstange ziert. Außerdem eine GESCHLIFFENE SONNENBRILLE - sollte der Besitzer das hier lesen, möge er sich melden, ich hab sie noch.

Der Abstieg von der Gumpenspitze erfolgt dann wiederum relativ beliebig durch die Grasschrofen der Südflanke. Wir sind etwas westlich unserer Aufstiegslinie durch eine schwach ausgeprägte Rinne hinab, um an günstigem Punkte den Weg zu treffen, der vom Hohljoch zum Gumpenjöchl führt. Dort angelangt wieder zu der Lalidersalm und dem Hohljoch, von dem aus wir im Strom der Ausflügler zurück zur Eng hatschen. Knapp 2h nach der Gumpenspitze sind wir am Auto angelangt.

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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