Traversee Pointe de Mourti (E) 3564m - Dent De Rosses 3613m

Grossartige kombinierte alpine Klettertour mit grandioser Aussicht auf die vergletscherte Welt der 4000er. Die Tour bietet alles was das Bergsteiger Herz begehrt, vor allem durch die anhaltende Kletterei im III Grad auf ueber 3500m im ausgesetzten alpinen Gelaende auch einen gewissen Einsatz.

Unterkunft:
Wir hatten die grandiose Moiry Huette (Winterraum) ganz fuer uns. Die Lage beim Moiry Gletscher ist einfach atemberaubend. Wasser haben wir am Huettenweg gefunden, die Kueche mit Holzofen und Gasherd gut ausgeruestet. Wir haben das chiil-out am Nachmittag nach der Kletterei an den Aiguillles de la Le am Vortag sehr genossen.  

Genaue Route:
zuerst von der Huette auf dem Orange/gelb markierten Weg ueber Blockgelaende in SE Richtung hoch zum Gletscher. Gletscherbegehung ab 3000m. Querung unterhalb der Pigne de la Le in S Richtung und dann in W Rictung durch heikles Spaltengelaende bis auf ca 3200m. Den NO Grat der Pointe de Mourti (E) gewinnt man indem man durch ein steiles Couloir zum p. 3274m hochklettert. In leichter Blockkletterei (II, T5) den NO Grat hoch. Die letzten 150 Hm wiederum mit Steigeisen im Firn (35 Grad) bis zum Gipfelaufbau und Hauptgipfel der Pointes de Mourti 3564m gemacht. Wir geniessen eine kurze Pause auf dem genialen Aussichtsgipfel mit Madonna und machen uns aber zuegig auf zu unserem zweiten Ziel, der Dent de Rosses. Es gilt nun zuerst ueber den SO Grat abzuklettern: die ersten 20m sind sehr ausgesetzt, sind griffarm und erfordern grosse Konzentration (und 3mal Schlucken...). Danach wird der Grat kurz etwas einfacher (II), es wir auch wieder kurz gegangen, ein Gendarm wird rechts im plattig abschuessigen Gelaende umgangen und bald ist man am Col de Rosses 3498m (Moeglichkeit zum Abseilen auf den Moiry Gletscher). Der steile Aufschwung zum Dent de Rosses scheint von der Ferne schweriger als er dann auch in Wirklichkeit ist. In wunderschoener knackiger Kletterei (3b), immer gute Griffe findend meistens der Gratschneide entlang oder leicht in die NO Flanke ausweichend gelangt man so auf den geraeumigen Gipfel der Dent de Rosses 3613m. Hier machen wir die erste (und einzige) laengere Pause und geniessen die Aussicht vom Mont Blanc bis zum Finsteraarhorn. 
Der Abstieg auf den Moiry Gletscher erfolgt in im leichten Gelaende (II) in S Richtung. Die Route zurueck fuehrt oberhalb der Eisabbruche und E der Pointes de Mourti vorbei und trifft auf 3200m auf die Aufstiegsspur. Abstieg durch das etwas heikle Spalten LAbiryth und zurueck zur MOiryhutte. NAch ausgiebiger Rast steigen wir zum Parkplatz runter und spaeter genehmigen wir uns im Restaurant du Barrage noch ein gutes Glas Weisswein in Anblick der eben bestiegenen Berge.  

Aktuelle Bedingungen/Schwierigkeiten:
- Trotz bestehender Spur ist Moiry Gletscher im Moment ziemlich heikel und erfordert grosse Gletschererfahrung.
- Couloir unterhalb p. 3274m sehr heikel - erdig/sandig/broeckeliges Gelaende (mit Steigeisen hoch..)
- Firngrat Pointe de Mourti mit guter Schneeauflage - gute Bedingungen (mit Steigeisen).
- Felsgrate trocken und griffig, nur etwas wenig Schnee in der Dent de Rosses N Flanke, stoert aber nicht
- Wetter: warm, windstill bis leichte Brise, blauer Himmel, wolkenlos :-); heiss beim Abstieg.

Zeitmanagement/Sicherungstechnik
Die Tour erfordert zuegiges Gehen am kurzen oder laufenden Seil. An 3-4 Stellen haben wir mit Schlingen oder Cams das laufende Seil gesichert ansonsten das meiste direkt am Fels. Da es sich um eine herbstiche Gletscher und Grattour handelt ist es wichtig, dass man zuegig vorwaerts kommt damit man rechtzeitig wieder vom Gletscher runter ist. es liegen keine grosse Photosessions und Nickerchen drin. Start um 6:45am. Cab Moury 13:30.
Cab de Moiry - Pointe de Mourti: 2.5h
Pointe de Mourti - Dent de Rosses: 1:45h
Dent de rosses - Cab Moury: 2h
Abstieg zum Parkplatz: 1h

Material:
- 3-4 Bandschlingen
- 2-3 Friends, Expresse, Cams
- 30m Seil (kein Abseilen)

Fazit:
eine wunderschoene Tour, genau so wie es sein sollte. Empfelenswert.

Tour mit Freund und Bergfuerer Manuel.